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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Mutter passiert war. Allem Anschein nach hatte er vor, seinem Sohn dann irgendeine Waffe in die Hand zu drücken und ihn Rache nehmen zu lassen.«
    »Ich muss schon sagen, ich bin froh, dass ich einen normalen Vater hatte«, meinte Proi und schaltete das Display auf das Signal von SM-1.
    Captain Oolas lehnte sich zurück und faltete die Hände im Schoß. »Ich bin froh, dass meine Heimatwelt nie vom Imperium besetzt war.«
    In dem Augenblick stieß SM-1 an eine im All treibende Leiche, worauf diese langsam davontrudelte. Aber einen kurzen Augenblick lang schien das Gesicht eines toten imperialen Bootsmaats – vom Feuer oder einer Explosion verbrannt und durch die Dekompression aufgedunsen – vor dem Optikscanner des Droiden zu schweben.
    »Wissen Sie, Lieutenant«, sagte Oolas, »selbst ein gerechter Krieg sieht für diejenigen, die nachher sauber machen müssen, bei weitem nicht so ruhmreich und heroisch aus.«
    »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen«, sagte Proi. »Ich bin froh, dass er vorbei ist.«
     
    Das Droidenteam SM-3 und SM-4 fand das, was von den Energieversorgungs- und Antriebsdecks der Gnisnal übrig geblieben war: ein wirres Durcheinander von angesengtem und zerdrücktem Durastahl, das in den Weltraum hinausragte.
    »Es war tatsächlich eine interne Explosion«, erklärte Norda Proi, nachdem er sich die von den Droiden zurückgeschickten Tandembilder angesehen hatte. »Allem Anschein nach hat die primäre Transferkupplung für den Ionisierungsreaktor versagt. Und dabei sind diese Dinger so ziemlich das Narrensicherste, was es an Bord eines Sternzerstörers gibt.«
    »Sabotage?«
    »Oder eine Verkettung ungünstiger Umstände… einfach Pech«, sagte Proi. »Was auch immer passiert ist, der Hyperraummotivator ist jedenfalls durch die Röhre in den Reaktorkern gestürzt. Die Sekundärexplosion hat der Gnisnal das Rückgrat gebrochen und alles unterhalb des sechsundzwanzigsten Decks abgerissen. Die armen Teufel muss das völlig unvorbereitet getroffen haben. Vermutlich hat allein schon die Schockwelle alle auf den oberen Decks getötet.«
    Proi schaltete auf das Signal von SM-5 und SM-6, die sich langsam zur Brücke vorarbeiteten. »Fähnrich, wie viele Besatzungsmitglieder hätte der unversehrte Teil der Gnisnal normalerweise gehabt?«
    »Einen Augenblick«, sagte der Mann und beugte sich über seine Konsole. »Auf Gefechtsstationen etwa zwölftausend. Auf normalen Wachstationen ungefähr siebentausendvierhundert.«
    »Zu viele, um sie mit nach Hause zu nehmen«, sagte Oolas.
    Norda Proi schüttelte den Kopf. »Aller Wahrscheinlichkeit nach bestand die Mannschaft wenigstens zur Hälfte aus Wehrpflichtigen von Welten, die jetzt der Neuen Republik angehören«, sagte er. »Ich werde einen Flottentransporter hierher beordern lassen. Die sollen dann alles, was wir nicht verkraften, mitnehmen.«
     
    Der erste Operator für SM-1 saß im vorderen Laderaum der Steadfast neben dem Analysedroiden DA-1 an einer Konsole. Die beiden beobachteten in Echtzeit den gleichmäßigen Fluss von Bildern und Sensordaten aus dem Wrack der Gnisnal. Ein paar Schritte entfernt saßen der Operator von SM-2 und sein Analysedroid und nahmen parallel dieselben Aufgaben wahr.
    Die Hauptaufgabe der Droiden war eine Bestandsaufnahme des Inhalts der Schiffshangars vorderseits der Reaktoren und der Geschützbatterien, die normalerweise sämtliche Außenflächen des keilflächigen Rumpfs einnahmen. Aber jetzt fehlte ein so großes Stück des Schiffes, dass sie ihre Aufgabe schneller als geplant erledigt hatten, und daher befanden sich die beiden Droiden bereits achtern in den Bereichen unterhalb der Brückenaufbauten des Sternzerstörers.
    Die Rumpfwand der Gnisnal war dort noch intakt, und die Droiden konnten sich ohne Schwierigkeiten oder besondere Beeinträchtigung in den Außenkorridoren an der Backbordseite bewegen. Als sie allerdings in einen Innenkorridor zu den Heckbatterien einbogen, tönte an beiden Konsolen Alarm.
    »Raumbeleuchtung entdeckt«, verkündete DA-1. Aber dieser Interpretation hätte es gar nicht bedurft – der auf ihren Bildschirmen sichtbare Korridor war von der Deckenbeleuchtung strahlend hell erleuchtet.
    Der Operator rief sofort die Brücke der Steadfast. »Lieutenant Proi, hier Makki auf Nummer Eins. Sir, in Korridor R, Deck Neunzig, funktioniert die Beleuchtung noch, die Stromversorgung ist noch intakt.« Die Stimme des Operators klang besorgt.
    »Interessant«, meinte Oolas nach einem Blick auf die

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