Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
die Sache ansetzen, vorzugsweise so, dass Sie mit jemandem in Ihrem Büro Verbindung halten – ich hatte gedacht, Tarrick würde sich dafür am besten eignen.«
Der Turbolift kam sanft im fünfzehnten Stock zum Stillstand, und die Türen öffneten sich. »Was sollen diese Leute denn tun?«
»Nun, ich hatte an ein Programm gedacht, um Ihr Bild in der Öffentlichkeit ein wenig aufzupolieren. Meiner Ansicht nach kommt es überwiegend darauf an, einige Dinge bekannt zu machen – eher zu informieren, als zu beeinflussen. Und dann sollten wir vielleicht ins Auge fassen, Sie für die Medien etwas erreichbarer zu machen, nicht nur für die großen Gesellschaften, die hier ihre Büros haben, sondern auch die regionalen und lokalen Netze…«
»Jetzt wollen Sie wohl, dass ich Interviews gebe? Und was kommt dann? Vielleicht noch Raumhäfen eröffnen? Eine Holoaufzeichnung von mir, wie ich in dem Sklavenkostüm eines Hutts für Han tanze?«
»Also hören Sie, niemand hat vorgeschlagen…«
»Aber so weit würde es am Ende kommen. Dazu bin ich nicht hier«, erklärte Leia entschlossen. »Und außerdem wäre ich zutiefst bedrückt, wenn ich feststellen müsste, dass man jemanden, der seine Amtspflichten schlecht erfüllt hat, einfach anders zu präsentieren braucht und damit erreichen kann, dass die Leute ihn nur wegen eines netten Lächelns mögen. Ich habe alle Kritik verdient, die man im Augenblick an mir übt, und ich werde mir Mühe geben, den Respekt zurückzugewinnen, den ich verloren habe – und nicht etwa etwas Falsches, Unechtes an seine Stelle rücken.«
»Aber davon reden wir doch gar nicht, Leia«, widersprach Engh. »Wir reden lediglich davon, Ihre Vorstellungen nicht nur dem Senat, sondern auch denjenigen zugänglich zu machen, die von den Senatoren vertreten werden. Wir reden davon, dass wir gegen Fehlinformationen und falsche Eindrücke kämpfen wollen, ehe sie sich genügend festsetzen, um für die Wahrheit gehalten zu werden. Leia, für Sie kann das nur eine Stärkung bedeuten.«
Sie näherten sich jetzt dem Präsidentenflügel. »Erwartet man von mir, dass ich das Richtige tue, Nanaod, oder das, was populär ist? Wo ist die Grenze zwischen dem Wunsch, verstanden zu werden, und dem Wunsch, geliebt zu werden?« Sie blieb stehen, versperrte ihm damit den Weg und sah ihm in die Augen. »Was hilft es mir denn, wenn ich der Neuen Republik die Führung gebe, die jeder von mir erwartet, und hinter mir steht ein kleiner Mann, der mir zuflüstert, dass die Leute noch nicht eingesehen haben, dass sie dahin müssen, wo ich weiß, dass unser Ziel liegt? Machen Sie es nicht noch schwerer, als es schon ist, Nanaod. Ich muss Ihnen nämlich sagen, es ist jetzt schon schwer genug.«
»Ich will Ihnen doch bloß all die Mittel an die Hand geben, die Sie brauchen, um erfolgreich zu sein«, sagte Engh. »Und Ihr Bild in der Öffentlichkeit gehört einfach mit dazu.«
»Bloß bedarf es der Rehabilitierung.«
»In manchen Kreisen – wo der Klatsch, die Gerüchte und die Nachrichten Ihnen nicht gerecht geworden sind. Hier geht es nicht darum, die Wahrheit mit Lügen zu vernebeln, Leia – es geht vielmehr darum, die Nebel aufzulösen, die andere schaffen.«
»Mon Mothma hat nie Imagestrategen gebraucht, und sie hat uns durch schwerere Krisen geführt als die gegenwärtige«, sagte Leia. »Nein, ich bin nicht interessiert.«
»Wollen Sie wenigstens darüber nachdenken? Wenn Sie sich vielleicht doch einiges von dem ansehen würden, was hereinkommt, würden Sie unsere Sorge verstehen – «
»Die verstehe ich schon«, sagte Leia. »Ich will bloß mit dieser Art von Hilfe nichts zu tun haben. Und jetzt habe ich zu arbeiten.«
Engh bedrängte sie nicht weiter, aber Leia konnte das Gespräch nicht aus ihrem Kopf verdrängen, als sie ihr Büro betrat. Stunden später beschäftigte es sie immer noch, und sie erzählte Han davon, als sie mit ihm und den Kindern am Wasserfall saß und das Mittagessen einnahm.
Sie erwartete sein Mitgefühl, aber Hans Gesichtsausdruck ließ sie erkennen, dass er anderer Meinung war als sie.
»Was? Was ist denn?«
»Nichts. Gar nichts – sprich nur weiter, ich höre zu.«
»Nein, den Blick kenne ich«, beharrte Leia. »Das ist dein ›Ich werde das jetzt nicht sagen, weil es alles nur schlimmer macht‹ Blick, bei dem du versuchst, dir auf die Zunge zu beißen. Nur zeigst du mir immer, welche Mühe du dir gibst, um nett zu sein. Ich werde wohl nie begreifen, wie du mit dem Gesicht je beim
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