Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
Tagen der Rebellion haben wir Piloten nach zehn Stunden Simulatorzeit noch in den Kampf geschickt, weil Krieg war. Nun, Polneye befindet sich mit N’zoth im Krieg. Und falls das für Sie noch wichtig ist und es sich irgendwie schaffen lässt, werde ich dafür sorgen, dass Sie einsatzbereit sind und nach Koornacht zurückkehren können, noch bevor der Krieg vorbei ist.«
»Ja«, sagte Mallar leise und mit leuchtenden Augen. »Ja, das will ich.«
Ackbar nickte. »Im Stützpunkt gibt es einen Korridor – ich zeige ihn Ihnen später – dessen Wand mit kleinen Metalltafeln bedeckt ist, eine für jeden Piloten von diesem Stützpunkt, der im Einsatz von diesem Stützpunkt aus gestorben ist. Die Wände und die Decke in jenem Korridor sind fast völlig mit solchen Tafeln bedeckt. Und wenn wir für jeden Piloten, der zum Training hier war und irgendwo dort draußen gefallen ist, im Feuer feindlicher Kanonen oder in einem Schiff, das einfach auseinander gebrochen ist, eine Tafel aufhängen wollten, müssten wir die ganze Fassade des Kontrollturms damit bedecken.«
»Ich verstehe«, sagte Mallar.
»Das glauben Sie bloß – wie jeder in Ihrem Alter«, sagte Ackbar und schüttelte den Kopf. »Hören Sie mir bitte einen Augenblick zu. Wenn alte Leute Kriege anfangen, sterben junge Leute. Und jeder Held in jedem Krieg, den es seit Anbeginn aller Zeiten gegeben hat, ist an jenem Morgen mit Kameraden hinausgezogen, die genauso mutig waren wie er, aber nicht ganz so viel Glück hatten. Sie haben schon eine ganze Menge von Ihrem Glück verbraucht, Plat Mallar, als Sie hierher gekommen sind. Und niemand, niemand irgendwo auf der Welt würde je auch nur ein Wort zu Ihnen sagen, falls Sie sich dazu entscheiden sollten, diese Flugkombination nicht anzuziehen, sondern statt dessen einfach nur hier leben würden. Sie haben Ihr Leben diesen Plünderern dort draußen gestohlen. Sie brauchen es nicht noch einmal aufs Spiel zu setzen.«
»Das weiß ich«, sagte Plat Mallar hoch aufgerichtet. »Und ich danke Ihnen, dass Sie mich daran erinnert haben, dass ich eine Wahl habe. Aber ich habe mich dafür entschieden, diese Kombination zu tragen, und ich hoffe, dass ich die Chance bekomme, etwas Wichtiges zu tun – zumindest etwas, das für mich wichtig, ist.«
»Also gut«, sagte Ackbar. »Dann wollen wir anfangen. Sie müssen noch eine Menge lernen.«
13
Das letzte Holobild des yevethanischen Angriffs auf Morning Bell verblasste. Die Saalbeleuchtung im Auditorium des Verteidigungsrates wurde wieder eingeschaltet, und Leia musterte die an dem V-förmigen Tisch versammelten Senatoren.
Unter den acht war ein neues Gesicht, was möglicherweise eine Veränderung im Kräfteverhältnis bedeutete: Tig Peramis von Walalla war nicht mehr da, seinen Platz hatte Nara Deega von Clak’dor VII, ein Bith, eingenommen. Nach der Auseinandersetzung über den Einsatz der Fünften Flotte war es für Leia eine Erleichterung, sich nicht weiter mit dem hitzigen Peramis auseinander setzen zu müssen, der sich inzwischen, seit er die Austrittsartikel für seine Heimatwelt eingereicht hatte, in einer Art Niemandsland befand.
Aber der beängstigend intelligente Deega war wie die überwiegende Mehrheit seiner Spezies im tiefsten Grunde seines Wesens Pazifist. Ein vernichtender Bürgerkrieg hatte Clak’dor VII in einen ökologischen Alptraum verwandelt, in dem das Leben nur noch in Kuppelstädten möglich war. Leia erwartete daher nicht, dass Deega fügsamer sein würde, als Peramis das gewesen war.
Leia trat in die Mitte des V, und alle Augen wandten sich ihr zu. Auf Empfehlung von Enghs Beratern hatte sie auf die wallenden Gewänder des Königshauses von Alderaan verzichtet und trug statt dessen schlicht geschnittene Zivilkleidung, die an einen Fluganzug erinnerte – »Kleidung für den Straßenkampf« hatte Han es genannt. Sie hatte lediglich eines der Ehrenzeichen angelegt, die man ihr verliehen hatte: den kleinen blauen Feuerkristall des Hauses Organa.
»Die Frage, die ich Ihnen vortragen möchte, ist ganz einfach«, sagte Leia. Es waren die ersten Worte, die sie seit Betreten des Saales sprach. »Wie wollen wir auf das, was Sie gerade gesehen haben, reagieren?
Diese Bilder dokumentieren sowohl die mörderische Brutalität als auch die Expansionspläne der gegenwärtigen yevethanischen Regierung«, fuhr sie fort. »Was Sie hier selbst gesehen haben, ist von Xenophobie geleiteter Genozid der schlimmsten Art – und die Yevethaner sind für ihre
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