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Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Titel: Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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meinte Luke.
    »Oder der Kreis ist gekommen und hat sie weggebracht.«
    Luke sah zum Fenster hinaus auf das Display des Tankdroiden. »Das ist jetzt neunzehn Jahre her – du wirst sie möglicherweise gar nicht wiedererkennen, selbst wenn sie noch hier ist.«
    »Ich würde Nori bestimmt erkennen, ganz gleich wie viele Jahre auch vergangen sind«, widersprach Akanah heftig. »Wialo hat gesagt, wir beide seien wie Zwillinge. Niemand stand mir jemals näher als sie.«
    Der Tankvorgang war inzwischen beendet, und Luke schaltete die Repulsoraggregate ein. »Nun, dann wollen wir mal sehen, wie nahe wir bereits sind. Nord fünf, Nummer sechsundzwanzig?«
    »Ja.«
    »Ich denke, das werde ich finden.«
     
    Vom Zentrum der Stadt bis zu ihrem Rand wuchs Akanahs Erwartung, bis sie sich kaum mehr auf ihrem Platz ruhig halten konnte. Aber als sie in Nord fünf einbogen, wurde sie totenbleich, ihre Hand schoss vor und krampfte sich um Lukes Handgelenk. Ein Laut, als ob sie ersticken müsse, entrang sich ihren Lippen.
    Luke brauchte keine Erklärung – ihm bot sich der gleiche Anblick wie ihr. Die Doppelreihe flacher Häuser, die Nord fünf säumten, endete bei Nummer zweiundzwanzig. Wo Nummer vierundzwanzig hätte sein sollen, war nur eine ungepflegte Grasfläche zu sehen. Dahinter lagen ein paar Grundstücke, die mit einer kahlen, gelblichen Lehmschicht bedeckt waren, auf der nur spärliches Unkraut wuchs. Das nächste Flachhaus mit gerader Hausnummer stand an der Ecke zur nächsten Querstraße und trug die Nummer achtunddreißig.
    »Also, ich – da ist überhaupt nichts«, sagte Luke und sah sich kurz um, ehe er sein Fahrzeug vor Nummer achtunddreißig zum Halten brachte.
    Akanah klappte die Kuppel auf und war bereits hinausgesprungen, ehe der Gleiter ganz zum Stillstand gekommen war. Sie rannte die Straße zurück, die Arme an die Brust gepresst, und Luke sah, wie sie ihren Kopf von einer Seite der Straße zur anderen hin und her drehte. Als sie das Grundstück gegenüber von Nummer fünfundzwanzig erreicht hatte, wurde sie langsamer. Sie wirkte verschreckt und gebrechlich, wie sie dastand und auf die kahle Grasfläche und die undeutlich zu erkennenden Überreste eines Fundaments blickte.
    Jetzt sprang Luke ins Freie und lief hinter Akanah her. Ehe er bei ihr war, versagten ihr die Beine den Dienst, und sie ging in der verstaubten Regenrinne in die Knie.
    »Nein!«, schrie sie, und die Qual, die sie empfand, zog die eine Silbe so in die Länge, dass es wie das Heulen eines verwundeten Tieres klang. »Nein! Das ist nicht fair!«
    »Akanah…«
    Sie blickte auf und drehte sich halb zu ihm um. Schmerz erfüllte ihre Augen, und über ihre Wangen strömten Tränen. »Ich werde sie nie finden«, flüsterte sie heiser. »Was soll ich nur tun, Luke?«
    »Du wirst weitersuchen. Das heißt doch nur, dass Nori nicht hier ist«, sagte Luke und kauerte sich neben ihr nieder. »Damit hast du doch gerechnet, oder?« Aber ihre Augen verrieten ihm, dass sie das doch nicht hatte und dies somit nicht nur eine kleine Enttäuschung war, sondern ein schwerer Schlag. „ .
    »Ist etwas passiert?«, fragte eine Stimme hinter ihnen.
    Luke und Akanah drehten sich um und sahen einen stoppelbärtigen Mann in mittleren Jahren in einem blauen Technikeroverall, der aus der Richtung von Nummer siebenundzwanzig auf sie zukam. Luke stand auf, als der Mann näher trat, und streckte Akanah die Hand hin, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein. Aber sie blieb auf den Knien und benutzte Lukes Hand nur, um sich zu stützen.
    »Hat die Dame Probleme?«, fragte der Mann erneut und sein Blick wurde argwöhnisch. »Wollen Sie den Notdienst rufen?«
    »Nein – das ist schon in Ordnung. Sie hat nur gerade eine unangenehme Überraschung hinnehmen müssen. Das ist alles«, sagte Luke. »Wir sind auf der Suche nach jemandem, der einmal in Nummer sechsundzwanzig gewohnt hat.«
    »Ah«, nickte der Mann. »Po Reggis – Jiki und ich wohnen drüben auf siebenundzwanzig. Sie haben es also nicht gewusst, wie? Sie müssen Besucher sein.« Er sah die Straße hinunter. »Ja, natürlich, dumm von mir, das nicht gleich zu erkennen – hier in der Stadt würde niemand einen Kuppelgleiter mieten.«
    »Ist es im Krieg passiert?«, fragte Akanah mit brüchiger Stimme.
    »Im Krieg? Nein, Teyr ist nie bombardiert worden. Das war ein Zyklon«, erklärte Reggis. »Das ist jetzt acht – nein, neun Jahre her. Der hat hier acht Häuser weggerissen, dann den Rest übersprungen und fünf

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