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Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Titel: Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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sie tief, schüttelte den Kopf und kehrte zu ihm zurück.
    »Es liegt an den vielen Toten«, erklärte sie bedrückt, als sie zu dem Kuppelgleiter zurückkehrten. »Der Strom ist hier immer noch wirr. Es ist, als ob – als ob jemand eine feine Sandzeichnung gemacht hätte, und dann zehn Minuten später ein Meteorit mitten hineingefallen wäre. Wenn hier je etwas war, dann ist es jetzt verschwunden.«
    »Du darfst nicht aufgeben«, redete Luke ihr zu. »Ich habe nachgedacht – eine so ordentliche Gesellschaft wie diese hier führt Aufzeichnungen. Sehen wir zu, dass wir das Büro des Ausschusses finden. Ich wette, es gibt dort irgendeine grauhaarige Gestalt, die über jeden, der jemals in Griann gelebt hat, genau Bescheid weiß.«
     
    Der Archivar für Einsätze und Transaktionen für den Leitungsausschuss erwies sich freilich als völlig haarlos – ein nagelneuer kompakter TT-40-Bibliotheksdroide. Wie alle fabrikneuen Droiden kannte TT-40 fast ausschließlich Formalitäten, besaß keinen Schimmer von Persönlichkeit und nicht einmal einen Spitznamen. Sie fanden ihn eifrig damit beschäftigt, mit drei stetig in Bewegung befindlichen Datensonden in der winzigen U-förmigen Kammer, die ihn umgab, von Interface zu Interface zu huschen.
    »Wir brauchen Informationen über…«, begann Luke. »Gemäß Verordnung zwanzig-zwanzig-Komma-fünf Datenschutz für offizielle Aufzeichnungen, müssen alle Anforderungen nach aktuellen Akten vom Leiter unseres Distrikts oder bei Nichteinheimischen vom Dienststellenleiter genehmigt werden«, verkündete der Droide.
    »Das ist ja sehr hübsch«, sagte Luke halblaut. »Lästig, aber diskret.«
    »… kommerzielle Anforderungen historischer Akten erfordern einen schriftlichen Antrag mit Zahlungsgarantie. Individuelle Anforderungen historischer Akten für persönliche, wissenschaftliche oder genealogische Forschungen werden kostenlos bearbeitet, sofern dafür Zeit zur Verfügung steht…«
    »Hey – Augenblick mal, Witzbold«, sagte Luke. »Was gilt als ›historisch‹?«
    »Für Einkommens-, Verkaufs- und Personalzwecke sind alle Akten eines Fiskaljahres oder weiter zurückliegende Akten als historisch kategorisiert. Für Geburts-, Todes- und Verbindungs- und Auflösungszertifikate gilt eine Grenze von einhundert Tagen…«
    »Wie steht es mit bevölkerungsstatistischen Daten – Namen und Adressen, Wohnorten?«, fiel Akanah ihm ins Wort.
    »Für die zweijährigen Bevölkerungszählungen sind alle über fünfzig Jahre alten…«
    »Fünfzig!«, rief Luke aus.
    Zu Lukes Überraschung schien das Akanah kalt zu lassen. »Archivar«, sagte sie. »Ich habe ein Paket für Po Reggis. Kannst du mir seine augenblickliche Adresse sagen?«
    Die Datensonden kreisten. »Po Reggis wohnt auf Nord fünf, siebenundzwanzig oben.«
    »Archivar«, sagte sie. »Ich habe ein Paket für Trobe Saar. Kannst du mir ihre gegenwärtige Adresse sagen?«
    »Trobe Saar ist im derzeitigen Stadtverzeichnis nicht aufgeführt.«
    »Kannst du mir ihre letzte bekannte Adresse in Griann sagen?«
    »Nach Revision einundachtzig des Stadtverzeichnisses lautet Trobe Saars Adresse Nord fünf, sechsundzwanzig unten.«
    »Gibt es Verzeichnisse anderer Städte?«
    »Ja.« Eine der Datensonden suchte sich ein neues Interface. »Verbindung mit Zentralverzeichnissen hergestellt.«
    »Kannst du mir Trobe Saars letzte bekannte Adresse auf Teyr sagen?«
    »Nach Revision neunundachtzig des Stadtverzeichnisses von Sodonna lautet Trobe Saars letzte bekannte Adresse Kell Plath, dreizehn.«
    »Danke«, sagte sie und griff nach Lukes Arm. »Lass uns gehen, Li.«
    »Bist du da auch ganz sicher?«
    »Ja, ganz sicher.«
    Als sie das Büro verlassen hatten, versuchte Luke Akanah aufzuhalten und sie um eine Erklärung zu bitten, aber sie war nicht zu bremsen, bis sie ihren geparkten Kuppelgleiter erreicht hatten. »Warum hast du es so eilig? Wir hätten noch nach den Namen der Kinder fragen können«, sagte Luke. »Diesen Witzbold darum zu bitten, in den Stadtverzeichnissen nachzusehen, statt in den Daten der Volkszählung, hat doch prima funktioniert.«
    »Du kannst nicht in den Verzeichnissen nachsehen, wenn du nur die Vornamen eines Minderjährigen kennst«, sagte Akanah und klopfte dabei nervös auf die Kuppel ihres Fahrzeugs. »Würdest du bitte aufmachen?«
    Luke kam der Aufforderung nach, und sie nahmen beide ihre Plätze wieder ein. »Das weiß ich, weil ich es schon vor Jahren von Carratos aus versucht habe«, sagte sie, als die Kuppel

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