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Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Titel: Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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weitere am Ende von Nord drei erwischt. Im Ausschuss war die Rede davon, sie wieder aufzubauen, aber es gibt keine Nachfrage dafür – die Hälfte der Häuser in der Stadt sind jetzt Einfamilienhäuser, über- und unterirdisch. Das kommt von all den Felddroiden, die die reingebracht haben – die Stadt stirbt langsam aus, wenn Sie mich fragen.«
    Luke zog Akanah in die Höhe. »Die Leute, die hier gewohnt haben…«
    »Kritt und Fola. Nette Leute. Unsere Kinder haben mit ihren Kindern gespielt, bis sie alle nach Turos Noth gezogen sind.«
    »Kritt und Fola sind jetzt in Turos Noth?«, fragte Akanah mit einem Anflug von Hoffnung in der Stimme.
    Doch Po Reggis erstickte den Funken sofort wieder. »Was? Nein, sie sind tot. Die ganze Familie. Tut mir leid. Der Zyklon hat sie umgebracht. Es war gerade Abendessenszeit, und das Wetterradar war ausgefallen. Fünfzehn Tote allein in dieser Straße. Ich habe sie alle gekannt.«
    Akanah wäre erneut zu Boden gesunken, wenn Luke sie nicht gestützt hätte. »Seit wann wohnen Sie denn hier?«, fragte Luke.
    Reggis kniff die Augen zusammen und überlegte. »Siebenundzwanzig – nein, achtundzwanzig Jahre.«
    »Wir suchen jemanden, der vor neunzehn Jahren hier eingezogen sein muss«, sagte Luke. »Ein Mädchen, elf Jahre alt. Akanah?«
    »Sie hatte dunkles Haar. Schlank und gelenkig. Sie hieß Norika oder Nori.«
    »Sagt mir nichts«, meinte Reggis. »Vielleicht erinnert Jiki sich – sagten Sie, das Mädchen hat Rika geheißen? Oh, sechsundzwanzig unten. Wer war das doch gleich, der damals dort gewohnt hat? Trobe Saar hieß sie, glaube ich.«
    »Ja!«, rief Akanah erregt. »Sie erinnern sich an sie? Wo ist sie heute? Bitte, sagen Sie mir, dass sie nicht auch eine von den fünfzehn…«
    »Sicher, jetzt erinnere ich mich an die kleine Rika. Sie war furchtbar scheu. War nicht besonders lange hier – höchstens eine Saison. Die Dormands sind in dem Frühjahr, in dem ich zur Bewässerung versetzt wurde, in sechsundzwanzig unten eingezogen. Nein, tut mir leid – ich weiß nicht, wo sie hingegangen sind. Das ist schon lange her, wissen Sie?«
    »Gibt es sonst jemanden hier in der Straße, der vielleicht etwas wissen könnte?«, fragte Akanah, verzweifelt bemüht, die Hoffnung nicht aufzugeben.
    »Das glaube ich nicht«, antwortete Reggis langsam. »Jiki und ich sind die Letzten, die hier geblieben sind. Wahrscheinlich sind wir die Einzigen, die sich noch daran erinnern, was hier passiert ist. Die haben einfach alles abgerissen und Lehm und Erde darübergeschoben, wissen Sie…«
    »Vielen Dank, Po«, sagte Luke. »Sie waren sehr liebenswürdig.«
    »Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen konnte. Möchten Sie mit Jiki reden? Sie macht gerade ihren Mittagsschlaf, wird aber bald aufstehen.«
    »Ja…«, setzte Akanah an.
    »Vielen Dank, nein«, fiel Luke ihr ins Wort und schob Akanah mit fester Hand zu ihrem Gleiter zurück.
    Sie blickte verwirrt zu ihm auf. »Li – die anderen – vielleicht erinnert sie sich an die anderen…«
    »Wir müssen die falsche Adresse haben«, unterbrach Luke sie erneut und presste den Gedanken in Po Reggis Bewusstsein. »Wir probieren es drüben in Nord drei.«
    »Ja, richtig«, sagte Reggis. »In dieser Straße gibt es seit Jahren keine Nummer sechsundzwanzig mehr.«
    »Ich glaube, Jiki ruft nach Ihnen«, meinte Luke.
    »Also, ich glaube, ich muss jetzt zurück. Jiki ruft mich«, sagte Reggis und wandte sich ab. »Ich wünsche Ihnen noch viel Glück.«
    »Danke.«
    Akanah wartete, bis der Farmtechniker in seinem Haus verschwunden war, und funkelte Luke dann erregt an. »Warum hast du das getan? Er hätte uns vielleicht noch mehr sagen können.«
    »Er hat uns bereits genug gesagt«, widersprach ihr Luke. »Norika hat kurze Zeit hier gelebt, im unterirdischen Teil des Hauses bei einer Frau, die Trobe Saar hieß. Und die Struktur dort unten ist noch intakt – man hat sie nur aufgefüllt. Meinst du nicht, dass sie irgendein Zeichen für dich hinterlassen hätte, als sie wegging? Kannst du Schrift durch die Kiesfüllung lesen?«
    »Ich – ich weiß nicht.« Sie ging ein paar Schritte auf der gelben Lehmfläche. »Vielleicht, wenn etwas da ist. Ich werde es versuchen.«
    Luke wartete geduldig und sah zu, wie Akanah langsam einige Male über die Ruine des Unterhauses ging, ein paar Mal stehen blieb, sich bückte und aus dem Boden ragende Fragmente des Fundaments berührte. Ihr Gesichtsausdruck blieb dabei unverändert, und nach einer Weile seufzte

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