Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
Navigationssystem entdeckte Lukes Manipulation am FKZ Interlock und zwang ihn dazu, das ursprüngliche Programm wieder herzustellen.
Als er nichts mehr fand, was er verbessern konnte, nutzte er den freien Raum in der Box, um zum ersten Mal seit dem Verlassen von Coruscant seine Jedi-Übungen zu machen. Er absolvierte die ganze komplizierte Folge von Übungen mit und ohne Lichtschwert und genoss am Ende den Zustand völliger Klarheit, der sich bei ihm einstellte.
In diesem Zustand empfand er die Wahrheit und die Weisheit der einfachen Worte besonders deutlich: Es gibt keine Emotionen; es gibt Frieden. Es gibt keine Unwissenheit; es gibt Wissen. Es gibt keine Leidenschaft; es gibt Gelassenheit. Es gibt keinen Tod; es gibt die Macht. Der Frieden, das Wissen und die Gelassenheit waren alles Gaben, die ihm zuteil geworden waren, seit er sich der Macht hingegeben hatte und damit durch die Macht mit allem, was war, verbunden war.
Diese Klarheit in sich zu bewahren war eine stetige Herausforderung. In der Isolation von Dagobah, den Wüsten von Jundland oder in einer Zuflucht an eisigen Gestaden konnte ein erfahrener Jedi jenen inneren Zustand auf unbegrenzte Zeit erhalten.
Aber das Chaos der realen Welt war eine ganz andere Sache. Wenn das Ego zurückkehrte, kehrte mit ihm auch der Wille zurück. Die Hingabe wurde beeinträchtigt und die Verbindung lückenhaft. Mit der Zeit entschwand dann die Klarheit unter dem beständigen Druck der elementaren Triebe und Leidenschaften. Selbst die größten Meister mussten die Übungen regelmäßig vollziehen, um die Disziplin nicht zu verlieren, die sie zu dem machte, was sie waren.
Sie waren ebenso eine Prüfung für den Körper wie für den Geist, und die frisch gesäuberte Dusche in der Box ließ in Lukes Muskeln ein Gefühl wohliger Entspannung entstehen, das ihm verriet, dass es schon zu lange her war, dass er zum letzten Mal an sich gearbeitet hatte. Er stand lange Zeit an der Stelle, wo die sechs konzentrierten Wasserstrahlen sich vereinigten, und benutzte das Wasser, das an seinem Körper entlangfloss, zu einer weiteren Meditation.
Als Luke schließlich aus der Dusche kam und wieder in seine Kleider schlüpfte, warf er einen Blick auf den Chronometer des Skiffs, um nachzusehen, wie lange Akanah schon weg war.
Nicht einmal sechs Stunden waren verstrichen.
Neben dem Bug des Skiffs stehend sah Luke sich in der Box um. Obwohl er dafür keine Erklärung hatte, schien sie ihm jetzt viel kleiner, seit ihm bewusst geworden war, dass er die nächsten paar Tage hier verbringen musste.
Luke legte seinen Umhang mit der Kapuze um, sicherte das Skiff und sperrte die Box ab – verbog dabei eine Halterung im Schloss, um sicherzustellen, dass nur er es wieder würde aufsperren können – und ging hinaus in die Nacht.
Als er über den Raumhafen und die Lichter von Talos dahinter blickte, griff seine Hand gewohnheitsmäßig an die Stelle an seiner Hüfte, wo gewöhnlich sein Lichtschwert hing. Seine Finger fanden dort nur Luft vor, was ihn aber nur einen Augenblick lang verwirrte. Dann zog er das Gesicht Li Stonns über das seine und ging weiter.
Es war eine der Ironien des Wirtschaftslebens, die zu manchem bissigen Kommentar Anlass gab, dass auf Freihändlerwelten fast alles seinen Preis hatte. Zu den wenigen Aktivitäten, für die keine Gebühr zu entrichten war, gehörte das Gehen und das Atmen – wenn auch manche bösen Zungen behaupteten, das komme nur daher, weil die Händlerkoalition bisher noch keine Methode entwickelt hatte, wie man Zahlungsunwillige von diesen Annehmlichkeiten ausschließen konnte.
Für das Betreten von Talos, das sich nach klassischer Freihändlerart dicht an die Grenzen des Raumhafens schmiegte, wurde eine Servicegebühr von zwanzig Credits erhoben. Auf Atzerri konnte man praktisch alles kaufen, und der größte Teil des Waren- und Dienstleistungsangebotes war sogar im Umkreis von fünfhundert Metern der drei Eingänge des Raumhafens erhältlich. Jedes größere Handelsunternehmen in der Stadt besaß wenigstens einen kioskgroßen Laden an den breiten Boulevards, die zu den Taxiständen und Servicestationen der Mietunternehmen entlang der Auffahrt zur Hauptstraße führten.
Die schmalen kleinen Läden waren geradezu aggressiv bunt und laut. In mehreren Etagen angeordnete Displays über den Eingangstüren priesen lautstark und grell ihre Waren an, während an den Türen Marktschreier Versprechungen und Angebote in die Menge schrien, die man, wenn man gut
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