Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
bestätigen«, sagte Morano.
»Bestätigt«, erwiderte der leitende Offizier. »Alle Verteidigungssysteme bereit. Blitzalarmempfänger grün. Alle Waffenstationen besetzt. Flug 2 und Flug 4 auf Deck und heiß, für sofortigen Start bereit.«
»Danke, Lieutenant.«
Kein äußeres Zeichen ließ erkennen, dass irgendetwas geschehen war, als der Countdown Null erreichte. Irgendwo vor ihnen sollte jetzt der winzige Signalscout mit seiner Droidenbesatzung in den Echtraum eingetreten sein und beginnen, Blitzalarme und taktische Aktualisierungsmeldungen des Flottenamts zu empfangen und zu dekodieren. Aber ob das geschehen war, würden sie erst erfahren, wenn die Intrepid selbst die Tür passiert hatte.
An einem anderen Timer begann der Countdown für den kurzen Zeitraum bis zum Austritt der Sperrschiffe und Aufklärer. Die Geräusche auf der Brücke der Intrepid wurden jetzt lauter. Captain Morano wandte sich von der Statusanzeige auf dem Schirm ab, ging quer über die Brücke auf seine Kampfstation und schnallte sich an. Kurz darauf tat A’baht es ihm gleich.
»Da sind jetzt die Sperrschiffe«, stellte Morano unnötigerweise fest.
»Wie viele Kampfsprünge haben Sie gemacht, Captain?«, fragte A’baht mit leiser Stimme.
»Achtundreißig in der Runde«, sagte Morano und meinte damit die Kampfzentrale. »Neun auf der Brücke, alle seit dem Sturz des Imperiums.«
»Wie viele als Captain?«
»Kampfsprünge? Gar keine.«
»Dann würde ich vorschlagen, dass Sie sich jetzt einreden, dass Sie schon hundert hinter sich haben.«
»Warum?«
»Damit Ihre Crew, wenn die Sie in den letzten Sekunden vor dem Eintritt in den Echtraum ansieht, keinen Anlass sieht, sich mit Furcht abzulenken«, sagte A’baht. »Was auch immer auf uns wartet, ob Prinzessin oder Drache, man erwartet von uns, dass wir es umarmen. Mir fällt ein dorneanisches Kriegsgebet ein, das meine Mutter mich gelehrt hat: ›Ich bete darum, dass mein Sohn heute nicht stirbt. Aber wenn er sterben sollte, dann bete ich, dass er gut stirbt. Aber am allermeisten bete ich dafür, dass, wenn er lebt, es kein unehrenhaftes Verhalten ist, das ihn rettet.‹«
Captain Morano nickte. »Wetten Sie gerne, General? Prinzessin oder Drache?«
Der dritte und letzte Timer war jetzt angelaufen und näherte sich der Null. »Captain«, sagte A’baht, »ich bin nicht sicher, ob ich den Unterschied immer erkenne.«
Zu dem Prunkwagen hatten alle drei großen Handwerksgilden ihren Beitrag geleistet. Es war ein eindrucksvolles Fahrzeug mit elegant fließenden Linien und blitzenden Metallverzierungen. Der Motor summte gedämpft und kraftvoll. Die Einstiegsleiter war ein Meisterwerk, dessen elegante Sprossen sich in dem Augenblick, in dem Nil Spaar das eigentliche Fahrzeug betreten hatte, ineinander falteten und unter dem Chassis verschwanden. Die Kissen und Wandbespannungen der offenen Kabine waren mit dem Wappen des Spaar-Clans, den Symbolen des Vizekönigshauses und den ruhmvollen Namen der yevethanischen Geschichte bestickt und bildeten ein Meisterwerk von spektakulärer Schönheit.
Selbst der Fahrer des Wagens und die Wächter waren ihm zu Ehren speziell ausgewählt worden. Bei dem Fahrer handelte es sich um eine seltene genetische Kuriosität. Ein weißhäutiges Neutrum – mit einer Haut so fahl wie der Mittagshimmel und weder männlich noch weiblich. Es saß hochgewachsen und ausdruckslos in der Fahrernische vorne im Wagen, ein stummer Herold, dessen Anwesenheit allein schon davon kündete, dass da ein großer Mann kam. Die Wachen waren eine weitere Kuriosität: Serienzwillinge – im selben Geburtstank gewachsen und abgesehen vom Alter völlig identisch. Der Tradition nach galten Serienzwillinge als Glücksbringer und verfügten angeblich über die Gabe, ihren Segen ganz nach Wunsch durch Atem, Berührung und Blut weiterzugeben.
»Bevollmächtigter Raalk…« sagte Nil Spaar und blickte aus der Kabine auf die kleine Versammlung im unteren Ladedock der Aramadia herab.
Der Bevollmächtigte von Giat Nor trat vor. »Gesegneter.«
»Ich bin sehr beeindruckt und erfreut«, sagte Nil Spaar. »Sorgen Sie dafür, dass die Gildenmeister erfahren, dass ihr Werk meinen Beifall gefunden hat.«
»Ich danke Ihnen, Gesegneter«, sagte Ton Raalk mit einer tiefen Verbeugung.
Nil Spaar nahm die Ergebenheitsgeste mit einem kurzen Nicken und einer Handbewegung zur Kenntnis. »Ich bin bereit. Fahrer, es kann losgehen.«
Die großen gewölbten Türen begannen sich nach außen zu
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