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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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erfordert, der dir noch nicht offen steht? Du willst von mir, dass ich dich unterrichte, doch gleichzeitig scheinst du das Bedürfnis zu haben, zu zweifeln, ja, zu misstrauen…«
    Luke schüttelte heftig den Kopf. »Nein – nein, das stimmt nicht. Die Macht ist ein Fluss, aus dem viele trinken können, und die Jedi-Ausbildung ist nicht das einzige Gefäß, womit man aus diesem Fluss schöpfen kann«, sagte er. »Wenn wir das nicht wussten, ehe wir den Hexen von Dathomir begegnet sind, wissen wir es ganz bestimmt jetzt.«
    »Das ist immerhin etwas.«
    »Aber die Wahrheit lebt Seite an Seite mit Lügen und Irrtümern und Selbsttäuschung – mit Hoffnungsträumen und unbegründeten Ängsten und falschen Erinnerungen«, fügte Luke sanft hinzu. »Und wir müssen uns immer wieder Mühe geben, das eine vom anderen zu unterscheiden. Ich möchte doch nur, dass du mir dabei hilfst, die Quelle deiner Erkenntnis zu begreifen. Dann weiß ich auch, welches Gewicht ich ihr beimessen muss.«
    »Ist das immer noch die Last des Schadens von Utharis?«, fragte sie bedrückt. »Ich hatte gehofft, du würdest mir wieder vertrauen.«
    »Es gibt sehr wenig, worauf ich in diesem Leben vertraue, und das schließt mich selbst ein.«
    »Das stimmt allerdings«, pflichtete sie ihm bei. »Also gut. Ich will versuchen, es zu erklären.« Akanah runzelte die Stirn, während sie nach den richtigen Worten suchte. »Wo der Strom das Bewusstsein des eigenen Ichs berührt, entsteht eine winzige Welle – so wie wenn du mit der Macht eine Präsenz fühlst. Aber das ist nur eine bildliche Umschreibung, die den eigentlichen Vorgang nur unvollkommen beschreibt.«
    »Aber ich kann hier nichts fühlen – nichts außer der Energie der Ökosysteme auf dem vierten und fünften Planeten«, sagte Luke. »Nichts mit Bewusstsein – nichts, was auf Willen deutet.«
    »Auf Bewusstsein oder Willen kommt es auch nicht an – es ist die profunde Essenz des Seins, sonst nichts«, sagte sie. »Ich kann die Mannschaft des Schiffes wahrnehmen, so wie du eine Handvoll Sand wahrnehmen würdest, die ich auf der gegenüberliegenden Seite des Pools ins Wasser gestreut habe. Aus der Ferne kann man manchmal nur die Wirkung, nicht die Ursache sehen.« Sie lächelte. »Aber du musst ganz still und unbewegt sein, um selbst das zu sehen, denn du bist auch Teil des Stroms und bist von den Wellen deines Seins umgeben.«
    »Was du also fühlst, ist die Mannschaft dieses Schiffes?«
    »Ob es die Mannschaft ist oder Ladung oder Gefangene, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass dort viele Tausende im Orbit um J’t’p’tan sind und eine kleinere Zahl auf der Planetenoberfläche darunter.«
    »Kolonisten«, sagte Luke. »Sie müssen hier sein, um den Planeten zu besiedeln.« Auf den fragenden Blick, den sie ihm zuwarf, antwortete er: »Ich habe in Taldaak Gerüchte gehört, dass die Yevethaner dabei seien, ihr Territorium auszuweiten, indem sie die bewohnbaren Welten übernehmen.«
    »Und du vertraust diesen Gerüchten, weil…«
    Er lachte grimmig. »Weil sie von der Flotte stammen. Ich habe mir eine Taktikbeurteilung der Kriegssituation besorgt.«
    »Also wusstest du bereits, dass hier ein Schiff ist«, sagte sie. »Und hast mir nichts davon gesagt.«
    »Ich wusste, dass irgendwann einmal ein Schiff hier war«, sagte Luke. »Ich habe dir gegenüber nichts davon erwähnt, weil ich das nicht durfte. Ich nehme den Eid ernst, der mir den Zugang zu Geheimdaten erlaubt. Ich würde ihnen auch nicht deine Geheimnisse verraten«, fügte er hinzu.
    »Dann hast du mich jetzt gerade nicht etwa auf die Probe gestellt? Um herauszubekommen, ob ich dir nachspioniert habe?«
    »Nein«, sagte Luke. »Ich musste nur wissen, wie du es erfahren hast. Was ist mit dem Kreis?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das Wesen des Verborgenseins verlangt, dass man mit dem verschmilzt, was einen umgibt. Nicht einmal die Besten von uns könnten auf diese Entfernung deine Frage beantworten und ich bin weit davon entfernt, eine der Besten zu sein. Ich höre nur Schweigen – aber was dieses Schweigen bedeutet, weiß ich nicht.«
     
    Luke belastete die Navigationsanlage der Schlammfaultier bis an ihre Leistungsgrenze und arbeitete eine spiralförmige Anflugbahn aus, die dafür sorgen würde, dass die Masse des Planeten zwischen dem Skiff und dem yevethanischen Schiff blieb.
    »Wenn sie uns überhaupt nicht zu Gesicht bekommen, ist das für alle am besten«, sagte er, während er den Kurs festlegte.
    »Gemacht«,

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