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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Rettung, insbesondere die Fluchtmanöver mit hoher Beschleunigung, hatten seinen ohnehin geschwächten Zustand noch verschlimmert. Aber selbst wenn Han bei Bewusstsein gewesen wäre, hätte man da zuerst mit Chewbacca zu rechnen gehabt – der Wookie hatte sich schützend vor Han aufgebaut und musste schließlich von zwei seiner Gefährten vom Operationstisch weggezerrt werden, weil er dem Arzt und den Medidroiden im Wege war.
    Die vier Wookiees gaben ein eindrucksvolles Bild ab und ihre Anwesenheit auf der Sanitätsstation sorgte für neugierige Aufmerksamkeit. Luke glaubte, den Verletzten als Lumpawarrump zu erkennen, was sich bald bestätigte, als Chewbacca jetzt anfing, ihn zu bemuttern.
    Lumpawarrump hatte das Schiff humpelnd, aber aus eigener Kraft verlassen, doch die Blasterverbrennung zweiten Grades am rechten Unterschenkel sah ziemlich schlimm aus und zeigte einige nässende Blasen und musste daher ebenfalls behandelt werden. Ein Dolmetscherdroide traf ein, um K-1 B bei dem Gespräch mit seinem Patienten behilflich zu sein.
    »Haut und Haarzellenschaden erheblich. Schaden an Fett- und Muskelgewebe beschränkt«, erklärte K-1 B. »Sämtliche Schäden reparierbar. Verschreibe Tauchbad, eine Sitzung, zehn Stunden.«
    Chewbacca und sein Sohn ließen den Tisch nicht aus dem Auge, wo man jetzt Han mit Atemgerät und Monitoren versah. Chewbacca zog in einem Ausdruck des Ekels die Oberlippe über den Zähnen zurück und Lumpawarrump schüttelte heftig den Kopf und knurrte eine Antwort. Die Antwort des Droiden war diplomatisch. »Der Patient hat erklärt, dass er nicht den Wunsch habe, eingetaucht zu werden.«
    Der Kopf von K-1 B ruckte mechanisch herum. »Lokalbehandlungen sind nur beschränkt wirksam. Bei Spezies mit Körperpelz gibt es Kontraindikationen für Verpflanzungen. Ohne Tauchbad ist mit Narbenbildung zu rechnen.«
    Lumpawarrump und Chewbacca antworteten gleichzeitig, wenn auch in stark kontrastierendem Tonfall.
    »Der Patient sagt, dass Narben gesellschaftlich wünschenswert sind. Der Behüter des Patienten äußert Besorgnis, dass K-1 B, wenn die Verletzung nicht wirksam behandelt wird, mit ernsthaften Funktions- und Systemstörungsfolgen rechnen muss.«
    Trotz seiner Besorgnis um Han und Chewbaccas Sohn musste Luke über die Formulierung des Droiden lachen. Das Geräusch veranlasste Chewbacca dazu, aufzublicken, wobei er zum ersten Mal in Lukes Richtung sah – das erste Mal, seit ihre Blicke sich seit dem Andocken des Falken begegnet waren. Der Wookie gestikulierte ärgerlich in Richtung auf Han und gab einen scharfen tadelnden Laut von sich. Er bedurfte keiner Übersetzung. Wo warst du? besagte der Blick.
    »Ich habe das nicht gewusst, Chewie«, sagte Luke. »Es war nicht einmal im Taktikbulletin erwähnt. Der General sagt, es war völlige Nachrichtensperre angeordnet. Ich war weg und niemand hat es mir gesagt. Nicht einmal Leia.« Er sah zu Han hinüber, der in diesem Augenblick vom Tisch gehoben und in den Bactatank abgesenkt wurde. »Ich habe es einfach nicht gewusst.«
     
    Formal betrachtet war das Camp auf Pa’aal, dem größten Mond des fünften Planeten des N’zoth Systems, kein Gefängnis. Sklaven werden nicht in Gefängnissen untergebracht.
    Das Camp war die Dauerunterkunft der überlebenden Mitglieder des ehemaligen Kommandos Black Sword, der Besatzungsstreitkräfte unter Gouverneur Crollick. Zum Zeitpunkt der höchsten Belegung waren dort einmal beinahe dreihunderttausend Personen untergebracht gewesen, hauptsächlich Menschen und meist Besatzungsangehörige der Sternzerstörer Intimidator und Valorous, die die yevethanischen Aufständischen am letzten Tag der imperialen Besatzung intakt gekapert hatten.
    Die Gefangenen hatten sich ihr Leben dadurch erkauft, dass sie dem Vizekönig gedient hatten. Zu Anfang war dieser Dienst für die Yevethaner von entscheidender Bedeutung gewesen. Sie hatten die Yevethaner gelehrt, wie man ein Kriegsschiff bedient, und sie auch mit den Geheimnissen ihrer Konstruktion vertraut gemacht. Sie hatten auf ihren Schiffen, die jetzt neue Namen trugen, unter neuen yevethanischen Kapitänen gedient und in den Werften unter neuen yevethanischen Aufsehern geschuftet. Das Wissen in ihren Köpfen und die Erfahrung ihrer Hände hatten ihr Überleben gesichert – wenigstens solange, bis die Yevethaner ihnen auch das letzte Geheimnis entrissen hatten.
    Im ersten und zweiten Jahr wurden nur diejenigen, die sich unkooperativ zeigten, aus der Bevölkerung von Pa’aal

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