Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
dass ich noch bis dreißig zählen kann«, sagte er. »Ich schlage vor, Sie erkundigen sich bei der Peilung.«
Mauit’ta griff bereits nach seinem Kommlink. »Eintreffende Schiffe peilen«, befahl er. »Erbitte Zählung.«
»Achtunddreißig – vierzig – einundvierzig – und es kommen immer noch welche.«
»Alles normale Spuren?«
»Alles wie erwartet. Einige der ID’s tauchen doppelt auf. Oberst, können Sie mir bitte sagen, was da jetzt vor sich geht?«
»Nein, Lieutenant, weitermachen«, sagte Mauit’ta und schaltete sein Komm ab.
A’baht wandte sich zu den anderen Offizieren. »Also, meine Herren, jetzt haben wir unsere Demonstration.« Er deutete auf ein Kanonenboot, das in höchstens einem Kilometer Entfernung vorbeibrauste. »Welche sind echt? Das hier? Das nächste? Ich kann das nicht feststellen und ich vermute, nicht einmal die Jungs von der Peilung können das.« Er wandte sich wieder Akanah zu. »Vielen Dank. Ich bin zufrieden, sehr zufrieden.«
Im nächsten Augenblick verschwand die Hälfte der vorbeiziehenden Armada. Wialu sackte in sich zusammen und nahm gleich darauf auf ihrem Sitz Platz. Akanah ließ sich neben ihr nieder und legte ihr den Arm über die Schulter, als wolle sie sie beschützen.
»General, was habe ich da gerade gesehen?«, fragte der Pilot des Bootes mit beinahe ehrfürchtiger Stimme.
»Nichts, mein Junge«, sagte A’baht. »Offiziell und buchstäblich nichts.«
»Aber…«
»Stellen Sie keine Fragen und denken Sie nicht darüber nach«, sagte der General.
»Bringen Sie uns bloß so schnell wie möglich wieder zu unserer Scheune zurück.« Er sah Luke an. »Wir haben jetzt alle eine Menge zu tun.«
In den letzten Minuten ihres Anflugs zur Intrepid wurden sie umgeleitet, weil soeben eine Gruppe Jäger gestartet wurde. Moranos Gesichtsausdruck wurde besorgt. »Was soll das? Die Streifen werden erst in einer Stunde abgelöst.«
Der Einsatzleiter beantwortete seine Frage nach der Landung.
»Die Außenpatrouille rückt weiter vor auf Abfangkurs«, erklärte der Offizier. »Wir haben ein Schiff, das aus dem Inneren kommt, hohe Geschwindigkeit, keine richtige ID, nichts als eine Art Zerhackersignal als Antwort auf unseren Anruf.«
Morano wirbelte zu Wialu herum. »Gehört das auch mit zu Ihrer Demonstration?«
»Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Das gehört Ihnen.«
»General, Commander Jarrou hat die Gruppe auf Alarmstufe Zwei herabgestuft«, fuhr der Einsatzleiter fort. »Captain, Sie und der General werden oben erwartet, schnellstmöglich.«
Luke rannte dicht hinter General A’baht auf die Brücke und baute sich dann vor einem Peildisplay auf. Das Bild war noch klein und zweidimensional. Luke studierte es, den Kopf etwas schräg gelegt, sah zu, wie es langsam größer wurde. »Wie schnell bewegt sich dieses Schiff?«
»Acht Sublicht, Sir. Es ist am Kochen.«
»Kann ich bitte das Signal hören, das die abgestrahlt haben?«
»Sendung läuft immer noch«, sagte der junge Soldat. »Im Kopfhörer, Sir. Passen Sie mit der Lautstärke auf. Das zerreißt einem die Trommelfelle.«
Luke stülpte sich die Kopfhörer über und lauschte. Fast im gleichen Augenblick lachte er laut auf.
»Sir?«
»Das ist kein Zerhacker. Das ist Shyriiwook. Wookiesprache«, sagte er und riss sich die Kopfhörer herunter. »Es ist Chewbacca und er ärgert sich über irgendetwas.« Luke warf wieder einen Blick auf das Display. »Er möchte, dass diese Piloten ihm Platz machen. General A’baht!«
A’baht, der sich gerade mit dem taktischen Offizier beraten hatte, blickte auf. »Was ist denn jetzt schon wieder?«
»Sagen Sie diesen Jägern, ihr Auftrag lautet jetzt Begleitschutz, nicht Abfangen«, erklärte Luke. »Was da reinkommt, ist der Millennium Falke.«
Shoran und Han wurden beide von Sanitätern aus dem Falken getragen. Ihrem Aussehen nach schien der Zustand beider gleich gefährlich, aber die Anzeigelichter auf den Monitorplatten der Tragbahren zeigten ihre unterschiedlichen Bestimmungsorte. Die Indikatoren an Shorans Bahre waren unbewegt und meist rot und deshalb brachte man ihn unmittelbar in die Leichenhalle der Intrepid. Die Indikatoren an Hans Bahre zuckten und waren meist gelb und man brachte ihn unmittelbar zu einem Bactatank auf Station Eins.
Weder Luke noch sonst jemand hatte Gelegenheit mit Han zu sprechen, ehe dieser in den Tank wanderte. Er war offenbar bereits vor dem Absprung des Falken von N’zoth bewusstlos gewesen und die Anstrengungen seiner
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