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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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entfernt. Im dritten Jahr freilich fingen ihre Bewacher an, ihre Zahl ernsthaft zu dezimieren. Zu dem Zeitpunkt besaßen die Aufseher eine klarere Vorstellung davon, wer über spezielle technische Fähigkeiten verfügte und wer nicht. Letztere konnten und wurden durch Yevethaner ersetzt, wobei viele ihre Nachfolger selbst ausbildeten, ehe man sie exekutierte. Erstere ließ man ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Bedarf am Leben, als Ersatzteile für die Kriegsmaschine, die die Yevethaner aufzubauen im Begriff waren.
    Im dritten Jahr verschwand die Hälfte der Bevölkerung von Pa’aal – größtenteils von yevethanischer Hand getötet, aber nicht wenige auch durch Selbstmord. Die Lebensbedingungen auf Pa’aal waren erbärmlich und die Hoffnung auf Rettung war völlig zusammengebrochen, während der kaltblütige Ausleseprozess seinen Gang nahm.
    Diejenigen, die das vierte Jahr erlebten, waren in mannigfacher Weise eine auserwählte Gruppe – clever, hart, an die kläglichen Lebensbedingungen gewöhnt und mit den Regeln ihrer neuen Umgebung vertraut. Und sie hatten in Gestalt eines Führers und eines Plans einen Ersatz für die Hoffnung gefunden.
    In den langen Jahren, die seitdem verstrichen waren, war den Yevethanern jeder Sklave, den sie für einen Tag, eine Woche oder einen Monat abgeholt hatten, bereitwillig gefolgt – mit einem Ziel und einer Mission, die über das bloße Überleben hinausreichte. Je nützlicher sie waren, desto mehr Chancen würden sich ihnen bieten, um ihren Plan zu fördern. Sie brauchten Zugang zu den Schiffen, zu Material, zu Werkzeugen – und all das war nur durch rückhaltlose und systematische Kollaboration mit dem Feind zu bekommen.
    Trotz all dieser Bemühungen war ein Zeitpunkt gekommen, wo es den Anschein hatte, dass die Yevethaner sie nicht mehr brauchten, und Pa’aal war von einem Lagerhaus für Ersatzteile zu einer Art Abfallgrube geworden. Ein ganzes Jahr verstrich ohne messbaren Fortschritt und ohne die Hoffnung auf eine Änderung ihrer Lage. Wieder ließen Selbstmord und Gleichgültigkeit, wie sie immer mit tiefer Depression einhergingen, ihre Zahl schrumpfen.
    Vor sieben Monaten waren dann die Sklaventreiber wieder häufiger auf Pa’aal erschienen. Zum ersten Mal seit Beginn des Ausdünnprozesses gab es im Camp Yevethaner, die sich länger als nur ein paar Stunden dort aufhielten, beobachteten, Fragen stellten. Diese zusätzliche Überwachung wurde durch die zusätzlichen Chancen mehr als aufgewogen, die damit einhergingen, als immer größere Teile der Campbevölkerung in die Fähren getrieben und abgeholt wurden. Bald hatte es den Anschein, Pa’aal sei nur noch von Gespenstern bewohnt.
    Zurückkehrende Gefangene berichteten von den Gründen, die zu diesem Wechsel geführt hatten – neue Schiffe, die vom Stapel liefen, neue Mannschaften, die ausgebildet wurden, neue Probleme mit nachgebauten Antriebssystemen und Waffen. Allmählich fügte sich aus vielen Einzelheiten ein einigermaßen einheitliches Bild, bis die Gefangenen auf Pa’aal schließlich besser über den bevorstehenden Krieg informiert waren als die Yevethaner selbst.
    Und die ganze Zeit ging die Arbeit weiter, im höchsten – manchmal gefährlichen – Tempo.
    »Einmal wird der Augenblick kommen«, hatte Major Sil Sorannan den Mitgliedern des Kommandos gesagt, »eine Chance, die sich in unserem ganzen Leben kein zweites Mal bieten wird. Wenn wir nicht bereit sind, wenn jener Augenblick kommt, werden wir alle auf Pa’aal sterben.«
    An diese seine Worte erinnerte Sorannan sich jetzt, als er die vier winzigen Pulschips ansah, die ihm gerade ein Kurier aus einem zurückgekehrten Arbeitstrupp gebracht hatte.
    »Major Neff hat gesagt, ich soll Ihnen sagen, dass alle vier die Tests bestanden haben«, sagte der Kurier. »Er ist sehr zuversichtlich, dass sie gut sind.«
    Sorannan gab dem anderen Mann, der mit ihm im Raum war, ein Zeichen. »Lassen Sie die Regler bringen.«
    Aus vier unterschiedlichen Teilen des Lagers wurden vier sehr unterschiedliche – aber alltägliche – Gegenstände geholt und Sorannan vorgelegt. Mit Hilfe einer Ingenieurslupe, einer improvisierten Vorrichtung und einem Mikroschweißer befestigte Sorannan die Chips in jedem der vier Gegenstände.
    Die Chips waren die letzten Stücke, die an den Reglern fehlten, und Sorannan versiegelte die Zugangsplatten, ehe er jeden einzelnen Gegenstand einem Kurier übergab.
    »Bringen Sie das Dobbatek.
    Sehen Sie zu, dass Jaratt auf der Valorous

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