Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
beim Erlernen der Kunst der Tarnung zu helfen?«
»Wenn du dich dazu entscheidest, diesem Pfad zu folgen und ein Adept des Stromes zu werden, wirst du dir einen anderen Lehrer suchen müssen«, sagte sie mit ernster Miene. »Ich hoffe, dass du das tun wirst. Du verfügst über große Stärke, Luke. Aber du sehnst dich nach Leichtigkeit. Und das ist ein Teil der Gabe, die dir versagt worden ist.«
Luke runzelte die Stirn, richtete sich auf und griff mit beiden Händen nach der Stuhllehne. »Vielleicht kannst du mir wenigstens diese Frage beantworten – wenn Enara imstande war, den Falken zu verbergen und Phantomgeiseln erzeugen konnte, weshalb konnte sie dann Shoran nicht schützen?«
»Der Tod deines Freundes tut mir leid«, sagte Akanah und hielt dann kurz inne. »Ich kenne die Grenzen von Enaras Fähigkeiten nicht. Aber einen Reflex an der Oberfläche des Stroms zu erzeugen und nahe gelegene Gegenstände mit dem Strom zu verschmelzen sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Es ist schrecklich schwierig, beides gleichzeitig zu tun. Und dann ist da noch etwas – Personen bleiben im Fließen nicht so am selben Ort, wie das Gegenstände tun.«
Lukes Blick hellte sich auf. »Ist das der Grund, dass der Kreis immer noch auf J’t’p’tan ist – hast du das gemeint, als du gesagt hast, sie könnten dort nicht weggehen?«, fragte er. »Denn das klingt ja, als könnten die Fallanassi den Tempel vor den Yevethanern verbergen und weggehen und er würde verborgen bleiben…«
»Ja. Gegenstände, die sich im Ruhezustand befinden oder die dem Strom folgen, ohne sich ihm zu widersetzen, bleiben solange verbunden, bis man diesen Ruhezustand stört«, sagte sie. »Das bereitet nur am Anfang Mühe und ein einzelner Adept ist dazu imstande. Aber die Gemeinschaft der H’kig zu verbergen erfordert die ständige Aufmerksamkeit einer großen Zahl von Adepten und die Anstrengung hört nie auf.«
Als er das hörte, überkam Luke eine blitzartige Erkenntnis. »Ja. Ja, nur so kann es sein. Kannst du…«
»Ich habe bereits zu viel gesagt«, erklärte sie und schüttelte den Kopf. »Bitte, Luke, stell mir keine weiteren Fragen mehr. Dir zu antworten oder dir die Antwort zu verweigern erzeugt in mir die gleichen Schuldgefühle.«
»Das tut mir Leid«, sagte Luke. »Ich verstehe.«
»Du verstehst und hast dieses Verständnis genutzt, um deine Antwort zu bekommen«, sagte Akanah mit scharfer Stimme. Dann lächelte sie und nahm dem leichten Verweis die Schärfe. »Bitte, Luke, geh jetzt.«
»Also gut«, sagte er, stand auf und stellte den Stuhl dorthin zurück, wo er gewesen war. Als er die Kabinentür erreicht hatte, blieb er stehen und sah sich um. »Tut mir leid. Eine Frage muss ich dir noch stellen.«
Sie nickte stumm, als hätte sie es nicht anders erwartet.
»Hast du Nashira auf J’t’p’tan gesehen?«
»Nein«, erwiderte Akanah bedauernd. »Ich weiß nicht, wo sie ist.«
Bereits frühzeitig war die Entscheidung getroffen worden, dass der »Phantomflotten«-Bluff an einer Stelle laufen sollte, wo er die größte Wirkung hatte – im Licht der Sonne N’zoths über der Hauptstadt der Duskhan-Liga und der Heimat von Vizekönig Nil Spaar.
»Das ist die stärkste yevethanische Flotte, die wir ausgemacht haben – insbesondere nach der Rettung des Commodore«, erklärte Corgan bei der Strategiesitzung, bei der die Angriffspläne zum ersten Mal auf den Tisch kamen. »Wenn die Yevethaner die Entwicklung auf Coruscant weiterhin über ihr Spionagenetz verfolgen, wissen sie, dass die Präsidentin uns Verstärkung schickt. Und das sollte mithelfen, unseren Bluff zu verkaufen.
Wir haben einen Scheinangriff bei Doornik 319 für den Tag davor geplant, bloß um sie zu verunsichern und um vielleicht ein oder zwei Schiffe von anderswo abzuziehen. Am Tag X werden wir mit starken Einheiten bei Wakiza, Tizon und Z’fell erscheinen und uns gleichzeitig auch um die Schiffswerft kümmern, die gerade in der Nähe von Tholaz entdeckt worden ist. Aber die eigentliche Aktion findet bei N’zoth statt – und dort müssen wir sie schlagen, so oder so.«
Der Einsatz der Intrepid bei N’zoth bedeutete, dass Han aus der Sanitätsstation des Flaggschiffs auf eine Sanitätsfregatte verlegt werden musste, die mit den anderen nicht am Kampf beteiligten Einheiten zurückbleiben sollte. Die Verlegung wiederum bedeutete für Han die ersten Augenblicke bei Bewusstsein, seit er an Bord gekommen war.
Diese Chance nutzten sowohl Chewbacca als auch
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