Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
Leben verlangt. Mein Vater ist einen anderen Weg gegangen. Ich bemühe mich, auch ihn mir Beispiel sein zu lassen«, sagte Luke. »Man muss dem Drang widerstehen, alles zu kontrollieren, dem Universum den eigenen Willen aufzupressen. Selbst bei den besten Absichten führt das zur Tyrannei – zu einer Wiedergeburt von Darth Vader.«
»Kontrolle ist eine vorübergehende Illusion«, sagte Akanah. »Das Universum beugt sich seinen eigenen Zielen – wir können es nicht den unseren Untertan machen.«
»Das mag sein«, sagte Luke. »Aber in dem Augenblick, in dem man es versucht, leiden Menschen schrecklich und sterben unnötig. Deshalb existieren die Jedi, Akanah – deshalb tragen wir Waffen und folgen einem Pfad der Macht. Das geschieht nicht aus der Lust am Kämpfen und auch nicht zu unserem eigenen Nutzen. Die Jedi existieren, um die Macht und den Willen jener zu neutralisieren, die gern Tyrannen wären.«
»Hat man dich das gelehrt oder hast du das deine Schüler gelehrt?«
»Beides. Das war eines der Ersten Prinzipien der Chu’unth or-Akademie und ich habe es zu einem der Ersten Prinzipien des Yavin-Praexeums gemacht.«
»Und was bindet die Jedi an dieses Prinzip?«
»Die Tatsache, dass es notwendig ist«, sagte Luke. »Es gibt einen moralischen Imperativ – wer handeln kann, muss handeln.«
»Es wäre leichter, euch die Verantwortung anzuvertrauen, die ihr sucht, wenn nicht so viele Jedi von deiner hohen ethischen Regel abgewichen wären«, sagte Akanah. »Mir scheint, die Jedi-Ausbildung bereitet einen Kandidaten nicht besonders gut auf die Verlockungen der Dunklen Seite der Macht vor. Du hast Schüler verloren, ebenso wie deine Lehrmeister auch.«
»Ja«, sagte Luke. »Ich hätte beinahe mich selbst verloren.«
»Muss das immer so sein? Ist die Versuchung denn so groß, dass man ihr nicht widerstehen kann?«
»Darauf habe ich keine Antwort«, sagte Luke und schüttelte den Kopf. »Es liegt daran, wie die Jedi ausgewählt werden, wie man uns lehrt – ein Schwachpunkt in den Kandidaten oder ein Mangel in der Ausbildung…«
»Vielleicht gibt es gar keinen solchen Schwachpunkt«, sagte Akanah. »Vielleicht fehlt einfach irgendein Stück – etwas, das ihr noch nicht wiederentdeckt habt.«
»Mag sein. Aber ebenso gut ist möglich, dass es immer ein Kampf sein wird. Die Dunkle Seite ist verführerisch – und sehr mächtig.« Er zögerte. »Ich habe mit allem, was in meiner Macht stand, gegen Vader gekämpft und bin doch nur gerade mit meinem Leben davon gekommen. Han hat mich auf Yavin gerettet, Lando auf Bespin und Anakin auf dem Todesstern des Imperators. Ich habe meinen Vater nie besiegt. Der schwerste Schlag, den ich ihm je versetzt habe, war meine Weigerung, mich ihm anzuschließen.« Luke legte sich zurück und blickte zu den Sternen auf. »Ich glaube, der zweitschwerste Schlag war, als ich ihm vergeben habe.«
Der persönliche Adjutant des Vizekönigs, Eri Falle, führte den Bevollmächtigten Dar Bille in den Blutgarten, wo Tal Fraan und Nil Spaar bereits auf ihn warteten.
Dar Bille bot seinem alten Freund seinen Nacken und nahm dann seinerseits Tal Fraans Angebot an.
»Darama«, sagte Dar Bille, »ich habe die Proklamation gehört, dass Ihre Brutstätte ruhmreich Zeugnis ablegt für Ihre Kraft.«
»Fünfzehn Nestlinge, alle voll und am Reifen«, sagte Nil Spaar. »Der Duft ist berauschend. Ich musste meine Pfleger kastrieren lassen, damit sie ihre Pflichten nicht vergessen.«
»Ihr Blut war stets stark, Nil Spaar, es geht weit zurück, bis zu der Zeit, wo Kei Sie gewählt hat – aber es war nie stärker als jetzt.«
»Von meinen alten Freunden würde ich die Wahrheit der Schmeichelei vorziehen«, sagte Nil Spaar. »Jene, die sich an den Ruhm unseres Aufstands erinnern, sind bereits zu wenig an der Zahl. Was gibt es Neues von meinem Flaggschiff?«
»Die Pride of Yevetha ist komplett fertiggestellt«, sagte Dar Bille. »Die Räume für die Geiseln sind fertiggestellt und die Geiseln werden noch heute an Bord gebracht. Wie ist es mit der Aussicht auf weitere Kämpfe? Hat Jip Toorr sich von Preza gemeldet?«
»Das hat er«, sagte Nil Spaar. »Sein Bericht ist der Anlass, dass ich Sie habe rufen lassen. Das Ungeziefer hat weder den Nacken freigelegt noch sich zurückgezogen. Sie, die in ihrem eigenen Namen Ehre fordert, trotzt uns immer noch. In den letzten drei Tagen ist die Ungezieferflotte um wenigstens achtzig Schiffe gewachsen. Sie hat sich jetzt über die Grenzregionen des Alls
Weitere Kostenlose Bücher