Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
Unbehagen nicht empfinden.«
Die Sitzung des Regierenden Rates, die sich mit Doman Beruss’ Petition gegen Prinzessin Leia Organa Solo befassen sollte, verzögerte sich um zwei Tage und dann noch einmal einen Tag und schließlich einen weiteren, ohne dass dafür Gründe angegeben wurden. Leia wurde jeweils durch Boten verständigt. Beruss selbst nahm keine Verbindung mit ihr auf und versuchte auch nicht, sie persönlich zu sprechen. Sie vermutete, dass die Mitglieder des Rates hinsichtlich des weiteren Vorgehens noch uneins waren, seit bekannt geworden war, dass sie Doman Beruss’ Vorschläge abgelehnt hatte.
Am dritten Tag suchte Behn-kihl-nahm sie auf, aber sein Bericht klang bedrückt und sein Rat war ungewöhnlich knapp.
»Ich kann nicht auf genügend Stimmen zählen, um Sie zu schützen, falls Sie einen Rücktritt ablehnen sollten«, sagte er. »Sollten Sie hingegen Ihren Platz freiwillig räumen, würde Doman mich als Interimspräsidenten unterstützen. Treten Sie vor den Rat und sagen Sie, Ihre Pflichten seien in dieser schwierigen Zeit eine zu große Last, sagen Sie, Sie müssten sich Ihrer Familie widmen. Bitten Sie mich, Sie bis zur Beilegung der Krise zu vertreten.«
»Als man meine Kinder entführt hat, habe ich solche Hilfe nicht erbeten«, meinte Leia frostig. »Wie würde das jetzt aussehen?«
»Die Öffentlichkeit braucht von all dem nichts zu erfahren«, sagte Behn-kihl-nahm. »Leia, Borsk Fey’lya hat versucht, vier Stimmen für sich aufzutreiben. Wenn der Eindruck entsteht, dass Sie unnachgiebig bleiben, wird Rattagagech Fey’lya unterstützen, der im Augenblick das sagt, was alle hören wollen – und das wird Fey’lya die vier Stimmen verschaffen, die er braucht. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, wie schwach Ihre Position geworden ist.«
»Wenn ich Domans Beurteilung nicht akzeptiere, dass ich der Last des Präsidentenamtes nicht gewachsen bin, wird es überhaupt keine Abstimmung geben«, sagte Leia. »Solange ich mein Amt nicht zur Verfügung gestellt habe, besteht auch keine Notwendigkeit, einen Übergangspräsidenten zu wählen.«
»Prinzessin, diese Option ist dahin«, erklärte der Vorsitzende streng. »Wenn Sie hartnäckig bleiben, erreichen Sie nur, dass der Regierende Rat den Misstrauensantrag an den Senat weiterleiten muss. Und was dann geschehen wird, kann niemand kontrollieren oder vorhersagen. Wenn wir uns mit den Yevethanern auseinandersetzen müssen, brauchen wir Stabilität und Kontinuität.«
»Dann gehen Sie zu Doman Beruss und sagen ihm, er soll diesem Wahnsinn ein Ende machen, Bennie«, sagte Leia. »Stabilität und Kontinuität bekommen wir am einfachsten, wenn ich da bleibe, wo ich bin.«
Am nächsten Morgen besuchte der große schlanke Rattagagech Leia. Er brachte einen Wiegetisch und einen in einzelne Abteile gegliederten Kasten mit bunten halbkreisförmigen Gewichten mit – dem Instrumentarium, mit dem die Elomin Logikberechnungen anstellten.
»Ich bin zu Ihnen gekommen, um mit Ihnen die Logik Ihrer Situation zu analysieren«, sagte Rattagagech. »Das gibt Ihnen Gelegenheit, die objektiven Elemente des Konflikts zu quantifizieren.«
»Bitte, sparen Sie sich die Mühe, Vorsitzender«, sagte Leia.
»Das ist keine Mühe – das ist eine willkommene Gelegenheit«, sagte Rattagagech und stellte den durchsichtigen Tisch auf seine Schwebesäule. »Ich empfinde diese alte Kunst als elegant und sie auszuüben beruhigt – sie vermittelt mir das Gefühl, in Gegenwart alter und weiser Geister jung zu sein.« Er setzte sich vor den Tisch, der jetzt auf seiner Säule schwebte.
»Vorsitzender, ich danke Ihnen für Ihre Anteilnahme«, sagte Leia, hielt ihn aber davon ab, den Kasten zu öffnen. »Aber Sie können mir nicht helfen.«
Rattagagech blickte überrascht zu ihr auf. Ihre Worte grenzten an eine Beleidigung seines Intellekts. »Präsidentin Solo – Prinzessin Leia – dieses Logikkalkül ist die Grundlage der logischen Analyse und logische Analyse ist die Grundlage der Elomzivilisation. Diese Kunst hat uns emporgehoben von dem, was wir waren, zu dem, was wir sind.«
»Ich respektiere die Leistung der Elomin«, sagte Leia. »Aber Logikkalkül hätte uns gesagt, dass es aussichtslos ist, uns gegen das Imperium aufzulehnen, und eine logische Analyse wird stets ein Leben opfern, um viele zu retten oder einige für mehrere, und einem dabei noch das Gefühl vermitteln, etwas Edelmütiges getan zu haben.«
»Ich muss Ihre Aufmerksamkeit auf das Werk
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