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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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und vertrauten Gruppierungen nicht verändert.
    Der Befehl selbst allerdings ließ keine Zweifel daran, wie ernst A’baht die yevethanische Bedrohung nahm. Die Commodores der Einsatzgruppen der Flotte waren es nicht gewöhnt, ihre Einheiten als verletzbar und gefährdet zu betrachten. Eine aus einundzwanzig Schiffen bestehende Einsatzgruppe bestand typischerweise aus einem Sternzerstörer oder Flottenträger als Flaggschiff, zwei schweren Kreuzern und zwei Sturmträgern, vier Begleitfregatten und fünf Kanonenbooten – eine schnelle, flexible und eindrucksvolle Ansammlung von Feuerkraft.
    »Und wie sieht die Einsatzplanung aus?«, fragte Admiral Tolokus.
    »Ich werde die Flotte in die Grenzsysteme des Sternhaufens führen«, antwortete A’baht mit ernster Miene. »Die große Parade ist vorbei. Wir werden es den Yevethanern so schwer wie möglich machen, uns im Auge zu behalten, und es andererseits uns leichter machen, sie im Auge zu behalten.
    Dazu gehören massive Aufklärungsflüge und das Aussetzen von möglichst vielen Sensorbojen und Robotsonden im ganzen Sternhaufen, das Aussetzen von Phantomrepetierern in von uns besuchten Systemen und die Entsendung eines Geschwaders nach Doornik Elf Zweiundvierzig, um dort nach einer Werft zu suchen«, sagte er. »Wir haben im Augenblick keine Vollmacht, Kampfhandlungen gegen die Yevethaner einzuleiten, aber jede Vollmacht zum Einsatz aller verfügbaren Kräfte, falls sie sich zeigen und versuchen sollten, unsere Operationen zu behindern.
    Kurz gesagt, wir werden die Prinzipien der freien Schifffahrt und der erlaubten Selbstverteidigung so umfassend wie nur gerade möglich auslegen«, sagte A’baht. »Wenn unsere Anwesenheit die Yevethaner dazu veranlasst, eine diplomatische Lösung zu suchen, soll uns das recht sein. Sollten sie jedoch darauf bestehen, Krieg zu führen, müssen wir sicherstellen, dass sie diese Entscheidung dann bedauern werden.«
    A’baht ließ seinen Blick über die Gesichter am Konferenztisch wandern. »Von Ihnen und den Schiffen, Offizieren und Mannschaften unter Ihrem Befehl erwarte ich Folgendes: Seien Sie bereit zu kämpfen, wenn es keine andere Wahl gibt – und seien Sie bereit zu siegen, weil es keine andere Wahl gibt.«
     
    Als Luke im Schlafabteil der Schlammfaultier erwachte, verspürte er neben sich eine ungewohnte Wärme. Außergewöhnliche Erinnerungen schwebten in seinem Bewusstsein. Er bewegte sich, und Akanahs Körper drückte sich wieder an den seinen, so dass ihre Haut die seine berührte und schlummernde Sinne wachrief.
    Er wusste nicht, wie er über das reden sollte, was zwischen ihnen gewesen war, oder was daraus werden würde. Aber das verlangte sie nicht von ihm. Sie begnügte sich mit dem ruhigen Behagen ihrer Umarmung, stellte keine Forderungen, erwartete keine Erklärung. Und er war damit zufrieden.
    In der Nacht vorher war es genauso gewesen. Einsamkeit, Leid, Mitgefühl und ein bislang unentdecktes Sehnen hatten sie beide die Nähe des anderen suchen lassen. Aber da war auch eine stumme Übereinkunft gewesen, die sie zurückgehalten hatte. Weder er noch sie hatten nach der letzten Intimität verlangt oder sie angeboten. Und so hatte jeder ohne Druck dem anderen das angenehme Gefühl vermittelt, nicht allein zu sein.
    Jetzt lagen sie zusammen auf der Koje, wach, wissend, dass auch der andere wach war, und wissend, dass der andere das wusste. Trotzdem blieben beide lange Zeit stumm. Luke, der nicht sicher war, ob seine eigenen Gedanken vor ihrem Zugriff geschützt waren, wagte es nicht, sich zu öffnen und nach den ihren zu greifen.
    »Jetzt bist du an der Reihe«, murmelte sie schließlich.
    »Was?«
    »Um über deinen Vater zu reden.«
    Gewöhnlich löste eine solche Frage in ihm eine Art Sperre aus, eine innere Wand, die seine Intimsphäre schützte – doch aus irgendeinem Grund war das diesmal nicht der Fall. »Ich spreche nicht über meinen Vater«, sagte er, aber das war eher eine automatische Antwort ohne Überzeugung.
    Obwohl sie das gespürt haben musste, drang sie nicht in ihn. »Ich verstehe«, sagte sie mit einem mitfühlenden Lächeln, drehte sich auf den Rücken und blickte zu der holographischen Galaxie auf. »Für mich war es schwer.«
    Die kleine Geste reichte schon aus, um Luke zum Reden zu bringen. »Ich hätte ohnehin nicht viel zu sagen«, sagte er und rollte sich zur Seite und stützte den Kopf auf eine Hand. »Das wenige, was ich weiß, scheint jeder zu wissen – und beinahe alles, was ich gerne

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