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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Organa Solo, der Regierende Rat des Senates der Neuen Republik hat Sie vorgeladen, damit Sie sich zu einem Misstrauensantrag äußern, den Vorsitzender Doman Beruss eingebracht hat«, sagte Behn-kihl-nahm.
    Leia stand vor dem V-förmigen Tisch und hatte die Finger vor sich verschränkt. »Ich trete vor Sie, um die Forderung zu hören und darauf zu antworten, wie es die Verfassung vorschreibt.«
    Der Vorsitzende nickte. »Die Begründung für den Antrag lautet folgendermaßen: Dass Ihre Fähigkeit, Ihre Pflichten als Präsidentin dieser Körperschaft zu erfüllen, durch einen nicht auflösbaren Interessenkonflikt beeinträchtigt ist und auch bleiben wird. Dieser Interessenkonflikt besteht darin, dass Sie die Ehefrau von General Han Solo sind; der im Augenblick Gefangener der Duskhan-Liga ist, mit der wir uns am Rande eines Konflikts befinden. Haben Sie irgendwelche Fragen?«
    »Nein«, sagte sie ruhig.
    »Haben Sie den Wunsch, die in Abschnitt Zwei des Antrages ausgeführten Tatsachen in Zweifel zu ziehen?«
    »Nein, diesen Wunsch habe ich nicht«, sagte sie und straffte selbstbewusst ihre Haltung.
    »Möchten Sie sich zu den in Abschnitt Drei dargelegten Argumenten äußern?«
    »Nur, dass der Antragsteller mehr über seine Befürchtungen als über mein Verhalten gesagt hat«, erklärte Leia mit einem kurzen, aber nicht zu übersehenden Seitenblick auf Beruss. »Vorsitzender Beruss hat mich, aus welchen Gründen auch immer, vorverurteilt – und stellt damit eine Belastung für die Arbeit des Präsidentenamtes dar. Ich vertraue darauf, dass dieser Rat diese Tatsache erkennen und der Belastung ein Ende machen wird, indem er diesen Antrag ablehnt.«
    »Gut«, sagte Behn-kihl-nahm. »Ehe ich zur Abstimmung aufrufe, hat der Antragsteller mich gebeten, Ihnen noch einmal eine Alternative anzubieten. Er ist bereit, den Antrag zurückzuziehen, falls Sie sich damit einverstanden erklären, sich bis zur Lösung der Krise im Farlax-Sektor und bis die Rückkehr von General Solo sichergestellt ist, beurlauben zu lassen.«
    »Kein Interesse«, sagte Leia.
    Jetzt regte Beruss sich zum ersten Mal. »Man könnte Mittel und Wege finden, um Ihre Vollmachten in anderen Bereichen unverändert zu lassen.«
    »Nein, das könnte man nicht«, erklärte Leia barsch. »Sie können sich nicht einfach hinsetzen und anfangen, die Verfassung umzuschreiben und das Amt des Präsidenten von dem des Oberbefehlshabers der Streitkräfte und dem des Staatschefs zu trennen. Und wenn Sie das könnten, würde ich da nicht mitmachen.«
    Dann wandte sie sich wieder Behn-kihl-nahm zu und erklärte ruhig und selbstbewusst: »Herr Vorsitzender, die Mütter und Väter unserer Verfassung haben dieses Gremium nicht geschaffen, um den jeweiligen Inhaber des Präsidentenamtes hinter geschlossenen Türen erpressen zu können. Wenn Sie der Ansicht sind, dass dieser Antrag gerechtfertigt ist, wenn Sie glauben, dass ich unfähig bin, das Amt zu führen, in das man mich gewählt hat, sollten Sie den Antrag an den Senat weiterleiten. Keine weiteren Verzögerungen. Lassen Sie abstimmen.«
    »Gut«, sagte Behn-kihl-nahm. »Die Stimme von Senator Beruss als Antragsteller wird als Ja gezählt. Senator Rattagagech?«
    »Ich unterstütze den Antrag.«
    »Senator Fey’lya?«
    »Ich teile Senator Beruss’ Sorge und biete ihm meine Unterstützung an.«
    »Senator Präget?«
    »Stimme zu.«
    Pragets Stimme besiegelte das Ergebnis, aber Leia stand aufrecht und teilnahmslos da, bis die letzte Stimme abgegeben war. Die abschließende Zählung ergab fünf Stimmen für und zwei gegen den Antrag.
    »Der Antrag wird dem Senat bei dessen nächster allgemeinen Sitzung vorgelegt werden«, sagte Behn-kihl-nahm, der Mühe hatte, seinen Ärger unter Kontrolle zu halten. »Diese Sitzung ist beendet.«
    Als er den Kristall anschlug, tat er das mit solcher Wucht, dass dieser einen Sprung bekam – einen Sprung, der ausreichte, um den Klang zu beeinträchtigen, aber nicht stark genug, um den Kristall zerspringen zu lassen.
    Behn-kihl-nahm war nicht abergläubisch, griff aber dennoch mit großer Vorsicht zu, als er den Kristall von seinem Pult hob und sich vergewisserte, dass sonst niemand den Sprung zu sehen bekam.

Zwischenspiel II:
Überfall
     
    »Captain! Die Solitonwelle des Eindringlings ist verschwunden!«
    Captain Voba Dokrett versetzte dem Navigator der Gorath einen mächtigen Schlag über den Rücken. »Notstop! Zurück in den Echtraum! Und ich bitte mir ein sauberes Manöver aus – das

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