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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Anspruch auf diese Sterne ist natürlich und uralt. Unsere Augen haben sie seit Beginn unserer Tage als Eigentum empfunden. Sie leben in unseren Legenden. Sie rufen uns in unseren Träumen. Wir ziehen unsere Stärke aus dem All. Die Reinheit des Alls inspiriert uns zur Vollkommenheit.
    Unser Anspruch auf diese Sterne ist mehr als oberflächliche Habgier oder Politik oder Ehrgeiz. Es ist ein Anspruch, den wir niemals aufgeben werden. Wir sind nicht so wie die Weichlinge in anderen Regionen der Galaxis, die Sie gewöhnt sind, wägen nicht ständig ab, wann wir einen Vorteil ausnutzen und wann wir den Rückzug antreten sollen, glauben nicht nur an die Gunst des Augenblicks.
    Leias Drohungen schrecken uns nicht. Wir werden nie aufgeben, was uns gehört, oder es mit jenen teilen, die nicht aus dem All geboren sind. Wenn Ihre Streitkräfte sich nicht zurückziehen, wird es Krieg geben – grausam, blutig und ohne Ende. Wir werden nie aufgeben, General Solo – und keiner von Ihren Soldaten wird wie Sie Gnade bei mir finden. Der Kampf wird so lange andauern, bis der letzte Eindringling getötet oder verjagt ist. Verstehen Sie das, General?«
    »Ich denke schon.«
    »Das hoffe ich«, sagte Nil Spaar. »Ich habe Ihre Geschichte studiert. Sie haben sich nie einem Gegner gegenübergesehen, wie wir einer sind. Ihre Kriege werden durch den Tod eines Zehntels der Bevölkerung, eines Drittels einer Armee entschieden. Dann geben die Besiegten ihre Ehre und die Sieger ihren Vorteil preis. Man bezeichnet das als zivilisiertes Handeln. Wir Yevethaner sind nicht zivilisiert, General. Es wäre ein Fehler, sich uns gegenüber so zu verhalten, als wären wir zivilisiert.«
    »Vielen Dank für diesen Rat«, sagte Han. »Also, was wollen Sie von mir?«
    »Halten Sie Ihre Gefährtin davon ab, jenen Fehler zu begehen«, sagte Nil Spaar. »Bringen Sie sie dazu, dass sie ihre Flotte zurückruft. Versprechen Sie uns beim Blut Ihrer Kinder, dass das, was jetzt unser ist, immer unser bleiben wird. Damit retten Sie das Blut Tausender – und das Ihre auch.«
    »Sie werden uns gehen lassen?«, fragte Barth. Die Hoffnung ließ seine Augen aufleuchten.
    Der Vizekönig wandte den Blick nicht von Han. »Sie sind mir als Zeuge nützlicher, als wenn wir Sie zum Märtyrer machen«, sagte Nil Spaar und erhob sich. »Kommen Sie – sehen Sie.«
    Der Vizekönig führte Han zum Fenster und trat dann beiseite, um Han den Blick nicht zu versperren. Han kniff die Augen zusammen und blickte über ein Meer von Dächern und dahinter ein riesiges Feld mit gigantischen silbernen Sphären – Schubschiffe der Aramadia -Klasse . Es war ein atemberaubender Anblick. Die Sternschiffe standen so dicht beieinander, dass es schwerfiel, sie zu zählen, obwohl Nil Spaar ihn unbehindert am Fenster verweilen ließ.
    »Was Sie sehen, ist das Produkt der Gilde der Metallwerke von Nazfar«, sagte Nil Spaar leise. »Eine solche Gilde gibt es auf jeder Welt der Zwölf, General. Verstehen Sie? Sie können nicht gegen uns bestehen. Aber Sie können das Blut Ihrer Kinder retten, wenn Sie sich dafür entscheiden.«
    Han schüttelte den Kopf und wandte sich vom Fenster ab. »Warum? Warum bieten Sie das überhaupt an, wenn Sie nicht glauben, dass wir siegen könnten?«
    »Weil Sie für uns zu einer Zwangsvorstellung werden würden, und zwar ebenso viele Jahre lang, wie es dauern wird, Sie zu vernichten«, sagte der Vizekönig. »Und für das Blut und die Arbeit unserer Jungen gibt es einen besseren Einsatz. Betrachten Sie es als Kompliment, dass ich glaube, dass das auch für Ihre Art gilt.«
    Das Brüllen ungedämpfter Schubdüsen lenkte Hans Aufmerksamkeit auf ein Schiff, das vom hinteren Rand des Feldes zum Himmel stieg. Von widersprüchlichen Empfindungen hin- und hergerissen und bemüht, Klarheit in seine Gedanken zu bekommen, versuchte Han Zeit zu gewinnen, indem er langsam zur Bank zurückging.
    »Was haben Sie gesehen? Was ist dort draußen?«, fragte Barth.
    »Eine Flotte neuer Kriegsschiffe«, sagte Han. »Wenigstens hundert.«
    »Nun, dann gibt es doch nur eine Wahl, nicht wahr? Er hat Recht – jetzt den Krieg zu verhindern würde ein Akt der Barmherzigkeit sein. Jetzt, wo Sie wissen, womit wir es aufzunehmen hätten, müssen Sie den Krieg verhindern.«
    Hans Blick löste sich von Barth und sprang wieder zu Nil Spaar hinüber. »Nur wenn ich das Blut vergessen will, das bereits vergossen worden ist«, sagte er. »Sie haben die Berichte nicht gesehen, die ich gesehen habe,

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