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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Darling sie und Heitor rekrutiert?«
    Antonio wandte den Kopf und blickte in Croakers Richtung. »Dieser Tagelöhner, Seňor? Ich versichere Ihnen, daß mein Bruder und ich nie unsere Zeit mit Darling verschwendet hätten.«
    »Wenn nicht mit ihm, mit wem dann? Er ist der Boß.«
    Antonio schien jetzt interessiert zu sein. »Erinnern sie sich an Sero? Es gibt wirklich einen Mann, dessen Codename so lautet.«
    »Aber es ist nicht Bennie.«
    »Oh, auch Ihr geliebter Bennie hat sich letztendlich wie wir alle - mit dem DICTRIB eingelassen.«
    »Er hat mir erzählt, daß er das letzte Treffen Barbacenas mit den Leuten vom FBI vermittelt hat.«
    Antonio schwieg.
    »Wer ist Sero?« brüllte Croaker. »Antworten sie mir, verdammt!«
    Antonio winkelte den Kopf an. »Es bringt sie um, daß sie es nicht wissen, oder?« Vielleicht hatte Antonio zuviel Zeit in der Gesellschaft der skrupellosen Agenten des DICTRIBs verbracht. Er und sein Bruder paßten genau zu diesem neuen Typ von Männern, die nicht aus politischen oder ideologischen Gründen Revolutionen anzettelten, sondern weil sie sich wirtschaftlichen Profit davon versprachen. Der Plan des DICTRIBs, die Rebellen im mexikanischen Chiapas zu unterstützen, um ihre eigenen Leute zu installieren, hatte Antonio und Heitor einfach gefallen müssen. Croaker mußte erneut bewundern, wie Darling den Paulus gespielt hatte, um ihm Moral vorzugaukeln und ihn auf seine Seite zu ziehen.
    Durch den stürmischen Regen sahen sie die trüben Lichter in der Snake Bight und die Silhouette eines anderen Bootes. Antonio bewegte sich. »Jetzt, wo Juan Garcia Barbacena die gerechte Strafe bekommen hat, werde ich seinen Platz einnehmen. Wie Sero es geplant hat, wenn man davon absieht, daß eigentlich Heitor an meiner Seite sein sollte. Juan Garcia wußte nicht mehr, wie weit er gehen durfte. Die Macht, die Dicktribe ihm verliehen hatte, war für ihn wie Heroin, das man sich in die Vene spritzt. Er war süchtig, und folglich wurde er zunehmend arrogant, unverschämt und eigensinnig. Er war nur an seinem eigenen Wohl interessiert. Dann haben wir gegen Ende des letzten Jahres herausgefunden, daß er begonnen hatte, sich eine eigene Machtbasis aufzubauen, die nichts mit uns zu tun hatte. Die Fantasie hatte seinen Realitätssinn ersetzt. Die Tatsache, daß er mit Leib und Seele an Dicktribe gefesselt war, war ihm völlig entfallen.«
    Wenn man von dem Abstand zwischen den Positionslichtern ausging, war das Boot, schätzte Croaker, etwa sechzig Fuß lang. Es konnte durchaus Rafes Katamaran sein.
    Antonios Körper verriet jetzt Anzeichen einer für ihn ungewöhnlichen Unruhe. Er schien im Rhythmus seiner Erwartung zu vibrieren, und Croaker konnte das Ausmaß seines Verlangens nach
Humaitás
Gebeinen einschätzen. »Anfang dieses Jahres fand ein Treffen zwischen den Dicktribe-Leuten und Barbacena statt«, fuhr Antonio fort. »Er ließ es platzen, weil er nicht einmal bereit war, über kleinste Einzelheiten zu verhandeln. Er hatte seine Machtbasis und glaubte, dadurch unverletzbar zu sein. Daraufhin wurde der Entschluß gefaßt, ihn zu erledigen. Aber wie sollte man vorgehen? Zuerst wurden Heitor und ich angeheuert, um die Operation zu übernehmen, die er geleitet hatte. Dann wurde der Plan, ihn umzubringen, in die Wege geleitet. Wir wollten, daß alles diskret ablief, und keine direkte Intervention. Wir selbst konnten es nicht tun, weil wir damals schon zu tief in die Dicktribe-Operation verstrickt waren. Es war wichtig, daß es keinerlei Hinweis darauf gab, daß Dicktribe an der Sache beteiligt war, denn sonst hätte es Fragen gegeben, was die Abteilung in Lateinamerika zu suchen hatte. Wir hätten riskiert, daß die ganze mexikanische Operation ans Tageslicht gekommen ware.«
    Antonio lächelte süßlich. »Wir haben uns für sie entschieden, Seňor. Sie waren die ideale Wahl. Ein ehemaliger Polizist, der bereits getötet hatte, ob aus gerechtfertigten Gründen oder nicht. Wenn ein Mann jemanden umgebracht hat, hat er einem Menschen das Leben genommen, Punkt. Sie verfügten über das Beglaubigungsschreiben und die Fähigkeiten. Aber das Schönste überhaupt war, daß sie hin und wieder für die ACTF gearbeitet hatten. Hätte es besser kommen können? Sie brachten alle Fähigkeiten mit, Barbacena zu erledigen, und danach hätten wir ihre zeitweilige Zusammenarbeit mit der ACTF anführen können, um ihr die Schuld zuzuschieben.«
    Croaker war erschrocken. »Aber sie wußten, daß sie mich nicht mit einem

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