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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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Grund Ihrer Seele geworfen.
    Auf diese Weise hatte Rosa Antonio verändert: Indem sie
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- seine existentielle Verbindung zu Heitor - zertrennt hatte, hatte sie das hermetische Siegel zertrümmert, das die Zwillinge miteinander verbunden hatte. So war sich Antonio einer ganzen Welt voller Möglichkeiten bewußt geworden. Aber obwohl er nicht darauf vorbereitet gewesen war, diese Möglichkeiten zu ergreifen, hatte sie ihm ihren Stempel aufgedrückt. Rosa hatte ihm demonstriert, daß man angesichts des flüchtigen Lebens selbst die geringste menschliche Verbindung zu schätzen wissen mußte. Antonio hatte sein schreckliches Geheimnis - sein eigenes und das seines Zwillingsbruders Heitor - nur einem Menschen anvertraut: Croaker. Der einzige Mensch, den er kannte, würde verstehen. Der einzige Mensch, für den er etwas empfand. Croaker war bis ins Mark erschüttert.
    Sie standen in den Wellen, und aus der Entfernung hörte Croaker die mächtigen, dröhnenden Maschinen des Katamarans, der das kleinere Boot langsam zu der Stelle brachte, wo sie sich befanden.
    Antonio wurde von einer Welle von Krämpfen erschüttert. Es blieb ihm nur noch wenig Zeit, aber das spielte keine Rolle mehr. Es war alles gesagt.
    Dann starrte Croaker in Antonios erloschene Augen.
    Antonios Körper schaukelte auf den Wellen und trieb mit dem Gesicht nach unten in seinem Blut im seichten Wasser. Croaker erinnerte sich an Jennys von dem Zauberstein ausgelöste Vision und ließ ihn los. Er tauchte, weil er das Gefühl hatte, daß es wichtig war, Antonios Stilett zu finden. Es schien ihm beinahe eine Sünde zu sein, wenn irgendeine Spur von Antonio hier zurückbleiben würde.
    Er erinnerte sich an Stone Trees Worte, daß ihn in den Everglades nicht der Tod, sondern etwas anderes erwarte. Jetzt wußte er Bescheid. Es waren Geschenke gewesen, und Antonio und Croaker waren bestimmt gewesen, sie untereinander auszutauschen. Er hatte Antonio bewiesen, daß man ihn lieben konnte. Und was hatte Antonio ihm geschenkt? Antonio hatte seinen Zwillingsbruder bedingungslos geliebt. Er hatte Croaker gezeigt, was es bedeutete, eine Familie zu haben. Croaker hatte eine schwere Lektion lernen müssen.
    Eine Bewegung am Rand seines Sichtfeldes ließ ihn herumfahren. Er sah den Hai, der langsam, aber weniger ungleichmäßig als zuvor herumschwamm. Es war ein Wunder, daß er noch lebte. Was außer seinen Atmungsorganen konnte sich noch in seinem Inneren befinden? Aber das entsprach seiner Natur. Bis zum Augenblick seines Todes mußte er vorwärts schwimmen, so daß das Wasser durch seine Kiemen strömen konnte.
    Croaker ließ den Hai immer nur für Momente aus den Augen, während er den vom Mond erleuchteten Meeresgrund nach dem Stilett absuchte. Er sah es in einer gekräuselten Raute. Es lehnte an einem Stein auf dem Meeresgrund, um den herum sich Seegrasbüschel wie schmieriger Rauch wanden. Um das Stilett zu bekommen, mußte er näher auf den tödlich verwundeten Hai zuschwimmen. Er tat es so langsam wie möglich, hielt seine künstlichen Fingernägel bereit, denn eine andere Waffe besaß er nicht.
    Der Hai hatte ihn wahrgenommen und bewegte sich vorwärts. Croakers Körper spannte sich. Der Hai kam in der durch das Mondlicht erhellten Dunkelheit immer näher, aber er hielt inne, als er dicht vor Croaker war. Dann schwamm er mit einem schwachen Schwenk seines Schwanzes davon.
    Bevor sich der Hai umgedreht hatte, hatte Croaker einen flüchtigen Blick auf eines seiner Augen erhascht. Ein Schock hatte ihn durchzuckt, und er war im Innersten erstarrt. Vielleicht war er verrückt,’ aber es schien ihm, als hätte das runde Auge des Hais zwei Pupillen gehabt.
     

EPILOG
    Sechs Wochen später beendete Croaker an einem warmen, wolkenlosen Nachmittag die Inspektion der Captain Sumo, die an ihrem Anlegeplatz im Jachthafen von Islamorada vertäut war. Er war nicht allein. Bennie, Matty, Jenny und Rachel waren an Bord. Sie hatten sich getroffen, um den ersten Tag zu feiern, den Rachel draußen verbringen durfte. Sie war schon seit fast zwei Wochen daheim und hatte Matty verrückt gemacht, weil sie scharf darauf war, aufstehen zu dürfen und rauszugehen.
    Zu diesem Zeitpunkt war das DICTRIB nur noch eine Erinnerung. Ross Darling, der letzte verbliebene Agent von Rang, war in eine Falle gegangen, die Croaker sich ausgedacht hatte. Der Plan hatte auf einer simplen Kleinigkeit beruht. Ohne Croaker zu fragen, was mit Antonio und Heitor geschehen war, hätte Darling den Grund

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