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Schwarze Herzen

Schwarze Herzen

Titel: Schwarze Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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diesem Gerede. Du wirst nicht sterben, verstanden? Und jetzt erklär mir, wie du Luzifer dazu überredet hast, dich auf diese Seite zu lassen. Nach dem, was du mir erzählt hast, geht er damit ein ziemlich großes Risiko ein, oder?“
    Sie wurde rot. Aus Verlegenheit? Schuldgefühl?
    „Für ihn steht auch einiges auf dem Spiel, und er will die Mauer um jeden Preis schützen.“
    Schuldgefühl, ganz eindeutig. Es schwang in jedem ihrer Worte mit, hallte von den Wänden wider.
    „Er hätte die Hohen Herren einfach selbst vernichten oder sie mit einem Bann belegen können.“
    „Nur dass er sie dazu erst einmal in die Finger bekommen müsste.“
    Widerwillig nickte Geryon. „Der Punkt geht an dich.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und starrte auf den Boden, durchdachte die Situation.
    „Wie auch immer, Luzifer gibt nicht einfach so seine Erlaubnis. Nicht einmal zu etwas, das ihm einen Vorteil einbrächte. Er verlangt immer eine Gegenleistung.“ Was bedeutete, Kadencehatte ihn in irgendeiner Form bezahlt. „Was musstest du ihm geben? Warum hat er auf meine Seele verzichtet? Und wenn sie nicht länger in seinem Besitz ist, wo ist sie dann?“ Noch während er sie mit diesen Fragen bombardierte, formten sich in seinem Geist einige der unschönen Antworten darauf. „Du hast mich ihm abgekauft .“
    Die Röte ihrer Wangen verstärkte sich. „Geryon, ich …“
    „Ja oder nein?“
    „Ja“, flüsterte sie. Ihre Lider flatterten, und sie schloss die Augen, die langen Wimpern warfen tiefe Schatten auf ihr Gesicht. Eine ihrer Hände wanderte zu dem Amethysten hinunter, der an einer Kette zwischen ihren Brüsten hing. „Und ich bereue es nicht.“
    Befand sich seine Seele in diesem Edelstein?
    „Hast du meine Freiheit etwa … mit deinem Körper erkauft?“ Falls ja, würde er diesen Mistkerl eigenhändig in Stücke reißen, ehe er zuließe, dass der auch nur einen einzigen seiner dreckigen Finger an sie legte.
    Eine kurze Pause, dann öffnete sie langsam die Augen. „Nein. Und ich möchte jetzt wirklich nicht weiter darüber sprechen.“
    „Aber ich. Sag es mir.“ Wut kochte in ihm hoch. Auf sie, auf Luzifer und am meisten auf sich selbst. Wie hatte er es nur so weit kommen lassen können? Welches Opfer hatte diese wundervolle Frau für ihn gebracht? Er legte die Hände auf ihre, nicht um sie festzuhalten, was ihm – nach dem, was er vorhin gesehen hatte – vermutlich ohnehin nicht möglich gewesen wäre, sondern um ihr ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Er war hier, bei ihr, komme was da wolle. Nichts, was sie sagte, würde ihn von ihrer Seite weichen lassen. „Bitte.“
    Ihr Kinn zitterte. „Ich … ich habe ihm ein Jahr auf der Erde versprochen, ungestört, in dem er tun kann, was immer er will.“
    „Oh, Kadence“, seufzte Geryon. Er wusste, dass die anderen Götter diesen Tauschhandel respektieren mussten – und sie bitter dafür bestrafen würden. Alles in ihm rebellierte bei diesem Gedanken. Wenn sie ihr auch nur ein Haar krümmten … kannstdu rein gar nichts dagegen tun, du größenwahnsinniger Tölpel . „Wie konntest du das tun?“ Ein bestürztes Flüstern. Doch sie allein zu lassen … Nein, das brächte er trotzdem nicht übers Herz.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. „Um dich zu retten. Um mich zu retten. Und die Welt jenseits unseres Einflussbereichs. Ich habe einfach keinen anderen Ausweg gesehen. Ihn sich ein Jahr lang austoben zu lassen erschien mir das geringere Übel – verglichen mit einer Ewigkeit, in der Tausende von Dämonen die Erde bevölkern und sie unwiederbringlich zerstören.“ Sie setzte an, weiterzusprechen, doch statt Worten drang nur ein erstickter Schrei aus ihrer Kehle.
    Von einem Moment auf den anderen wurde sie kreidebleich und brach ohne Vorwarnung zusammen.
    Geryon beugte sich über sie, schob hastig eine Hand unter ihren Kopf. „Was ist mit dir, Kleines? Rede mit mir.“
    „Die Dämonen … Ich glaube … Sie sind an der Mauer.“

16. KAPITEL
    H atte Luzifer den Hohen Herren von ihrer Bindung an die Mauer erzählt? Zuzutrauen wäre es ihm, dachte Kadence und biss grimmig die Zähne zusammen, als eine erneute Schmerzattacke sie durchzuckte. Statt sich dem offenen Kampf zu stellen, waren sie dorthin gegangen. Warum sollten sie so etwas tun, wenn sie nicht wüssten, dass jede weitere Beschädigung der Barriere ihre Feindin schwächen würde? Und letztlich töten.
    Oder aber sie versuchten, sie und Geryon auf diese Weise zu trennen. Möglicherweise

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