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Schwarze Herzen

Schwarze Herzen

Titel: Schwarze Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Natur schreckte ihn nicht ab, im Gegenteil, er fand sie aufregend. Er fürchtete sich nicht vor dem, wozu sie fähig war, nein, er bewunderte sie dafür, war stolz auf sie. Er machte sie glücklich, hatte sie ihre innere Kraft wiederfinden lassen. Er ließ sie träumen, von Dingen, die sie geglaubt hatte, niemals haben zu können. Er war perfekt.
    „Weil ich …“ Er schluckte. „Ich dachte, wenn … wenn du dich mit etwas anderem vereinen würdest, dann könnte das vielleicht deine Bindung an die Mauer abschwächen. Dann hätten die Schäden nicht mehr so schlimme Auswirkungen auf dich. Vielleicht würden die Schmerzen nachlassen.“
    „Mit etwas anderem?“, fragte sie, plötzlich atemlos aus Gründen, die nichts mit Schmerz zu tun hatten. „Mit dir?“
    „Ja. Mit mir. Ich verstehe natürlich, wenn du das nicht tun willst, aber ich wollte es dir wenigstens vorschlagen, damit …“
    „Geryon?“
    „Ja?“
    „Halt den Mund und küss mich.“

17. KAPITEL
    G eryon machte keine Anstalten, sich von der Stelle zu rühren. Stattdessen drehte er den Kopf weg und wich ihrem Blick aus.
    „Lass mich zuerst ausreden. Ich weiß, ich bin hässlich. Ich weiß, die Vorstellung, in einer solchen Weise mit mir zusammen zu sein, ist bestimmt scheußlich für dich, aber ich …“
    „Du bist nicht hässlich“, unterbrach Kadence ihn. „Und es gefällt mir nicht, dass du das denkst. Ich mag es nicht, wenn du dich selbst so gering schätzt.“
    Erstaunt hob er den Blick und sah sie an, ungläubig blinzelnd. Sie sprach weiter: „Die Vorstellung, mit dir zusammen zu sein, ist verlockend. Mehr als das, glaub mir. Kannst du mich jetzt bitte küssen?“
    Sein Mund öffnete sich, klappte wieder zu.
    „Verlockend?“
    Was für eine Frage.
    „Ja. Aber ich möchte nicht, dass du dich nur mit mir vereinigst, um mein Leben zu retten.“ Es war noch nicht lange her, da hatte sie sich nicht getraut, zuzugeben, wie sehr sie ihn wollte. Stattdessen hatte sie vorgegeben, sie wäre schlicht dankbar für einen Kuss, für ein wenig Trost. Damit war jetzt ein für alle Mal Schluss. „Ich wünsche mir, dass du es willst. Weil ich … Ich will dich in mir spüren, eins mit dir werden, hundertmal mehr als ich darauf brenne, den nächsten Tag zu erleben. Ich will dein sein, heute und für alle Zeiten.“
    Bevor er antworten konnte, wurde sie von einem weiteren Schmerzanfall geschüttelt. Es durchfuhr sie wie ein vergifteter Pfeil, und hilflos rollte sie sich zu einer Kugel zusammen. Sie hatten das erste Loch in die Mauer geschlagen; sie sah es in ihrem Geist.
    „Geryon?“, wimmerte sie. „Du musst dich entscheiden.“
    Mit todernstem Blick sah er ihr in die Augen. „Ich habe mir einmal geschworen, sollte ich jemals das Glück haben, meine Seele zurückzubekommen, würde ich sie um nichts in der Weltein zweites Mal hergeben. Aber in diesem Moment ist mir klar geworden: Für dich täte ich es, Kadence. Mit Freuden. Die Antwort lautet also Ja. Ich will dich lieben und ein Teil von dir werden. Und jetzt kannst du deinen Kuss bekommen.“
    Hungrig suchten und fanden ihre Lippen einander, und langsam streifte Geryon ihr die Kleidung ab. Er begann mit ihrem Umhang, dann folgte das enge, hauchdünne Gewand darunter, und die ganze Zeit achtete er sorgfältig darauf, ihre Haut nicht mit seinen messerscharfen Krallen zu verletzen. Sie litt schon genug. Er fürchtete, mehr könnte sie nicht ertragen. Diese wunderschöne, kostbare Frau. Sie verdiente nichts als Wonne, nichts als tiefe Liebe.
    Aus welchem Grund auch immer, sie begehrte ihn. Wollte mit ihm zusammen sein. Bis ans Ende der Zeit. Sie hatte ihm gegeben, wovon er dachte, es sei das Allerwichtigste für ihn – seine Seele. Und bis zu dem Moment, als er mit ansehen musste, wie sie sich quälte, sich vor Schmerzen krümmte, hatte er selbst nicht gewusst, dass es etwas gab, das ihm sogar noch mehr bedeutete. Viel mehr .
    Sie. Er wünschte, er könnte ihr die Schmerzen abnehmen, sie selbst ertragen. Egal, was es ihn kosten würde. Für sie spielte keine Rolle, was er war. Ein Monster. Sie sah in sein Herz, und ihr gefiel, was sie dort erblickte.
    Überwältigend.
    Als sie schließlich nackt neben ihm lag, lehnte er sich ein Stück zurück und sog ihren Anblick in sich auf. Seidige, alabasterweiße Haut mit einem zarten Hauch von Rosa, der darauf schimmerte. Üppige Brüste, eine schmale Taille, ein kleiner runder Bauchnabel, der förmlich dazu einlud, ihn mit der Zungenspitze zu liebkosen.

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