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Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Titel: Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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Nebel auf dem Pflaster - schwarz und weiß und rot“, stieß die Alte hervor und lachte dann laut auf. Der Brandygestank hüllte Violet ein wie eine dichte Wolke, ein Entkommen war unmöglich, denn sie waren zwischen den Menschen eingeklemmt.
    „Schwarz das Haar, weiß die Haut und rot das Blut, das über das Pflaster läuft“, krähte die Alte mit heiserer, sich überschlagender Stimme, bis ein junger Kerl mit einer Matrosenmütze ihr einen Schubs gab, sodass sie zur Seite taumelte und Violets Tasche fahren lassen musste.
    „Lass die Lady in Ruhe und halt dein besoffenes Maul, alte Krähe!“
    Violet nutzte den Augenblick, um sich zwischen den Menschen hindurch ein wenig weiter nach vorn zu schieben. Im diffusen Licht einer Straßenlaterne konnte sie erkennen, wie einige Männer sich bemühten, den gestürzten Wagen wieder aufzustellen, während der Kutscher das aufgeregte Pferd am Halfter hielt. Jetzt endlich geriet die Menge wieder in Fluss, die Polizisten trieben die Gaffer beiseite und sorgten dafür, dass sich der Stau auflöste.
    Violet eilte so rasch ihre Füße sie trugen voran und bemerkte bald, dass ihre Ahnung zur Wahrheit geworden war. Nebel stiegen auf, ließen die Vorübergehenden zu dunklen Silhouetten werden und bald waren sogar die Lichter an den Schaufenstern und die Straßenlaternen nichts weiter als gelbliche Flecken im grauen Dunst.
    Sie hatte noch mehr als die halbe Strecke vor sich und sie bereute jetzt ihre Entscheidung, die südliche Route genommen zu haben, denn nun würde sie über den Friedhof von St. Paul gehen müssen.
    Die Geräusche um sie herum wurden dumpfer und leiser, schienen vom Nebel aufgesogen zu werden. Hier und da tauchte eine Gestalt vor oder neben ihr auf, nur als dunkler Umriss zu erkennen und ebenso wie sie mit eiligen Schritten voranstrebend. Als sie den Friedhof erreichte, konnte sie den Weg unter ihren Füßen kaum sehen, spürte nur das glitschige Laub, das hier reichlich verstreut lag und sie versuchte, so dicht wie möglich an der Mauer entlang zu laufen, um sich nicht im Nebel zwischen den Bäumen und alten Grabsteinen zu verirren. Schweigen des Todes umgab sie, nur ihr eigener, überlauter Herzschlag schlug den Takt zu ihren Schritten, und die düsteren Steine der Friedhofsmauer wiesen ihr den Weg. Als sie endlich wieder den schwachen Schein einer Straßenlaterne erblickte, wäre sie vor Erleichterung fast darauf zu gerannt. Gelbliche Dunstschwaden bewegten sich in ihrem matten Licht wie schwebende, einander umfließende Geister.
    Jetzt ist es nicht mehr weit, dachte sie. Nur noch die Cannonstreet entlang und dann links hoch in die King Williamstreet. Dann bin ich fast da. Meine Güte – Grace wird ganz sicher Tee für uns beide gemacht haben und schon ungeduldig auf mich warten.
    Wie spät mochte es sein? Gewiss schon fast zehn, der dumme Unfall hatte sie eine gute Weile aufgehalten. Sie schwor sich, niemals wieder am Abend diesen Weg zu laufen und eilte auf den Lichtschein zu. Dann, plötzlich, ohne dass auch nur das kleinste Geräusch sie gewarnt hätte, spürte sie, wie jemand ihre Arme von hinten fasste und sie festhielt.
    Sie schrie gellend auf und versuchte, sich loszureißen, doch gleich darauf wand sich ein kräftiger Arm um ihre Taille und sie fühlte einen kleinen Stich im Rücken dicht unter dem linken Schulterblatt.
    „Nein!“, keuchte sie verzweifelt und wand sich unter dem harten Griff. Es war zwecklos, der Angreifer war stärker als sie und hielt sie mit eiserner Kraft an sich gepresst.
    „Still“, flüsterte eine Stimme dicht an ihrem Ohr. „Wenn du dich bewegst, dringt das Messer dir ins Herz.“
    Sie spürte keine Panik, dazu war die Gefahr zu unmittelbar. Glasklar lag die Erkenntnis vor ihr, dass sie sterben würde. Der Mann würde sie entweder sofort töten, oder sie zuerst eine Weile quälen, so wie er es mit den anderen Frauen getan hatte.
    Ein inneres Zittern befiel sie, während sie jetzt unbeweglich stand und darauf wartete, was er tun würde. Vielleicht hatte sie ja noch eine Chance, mit dem Leben davon zu kommen. Vielleicht würde er unachtsam sein, einen Fehler begehen. Vielleicht kam jemand vorbei, der ihr helfen würde.
    Das Messer in ihrem Rücken verharrte an Ort und Stelle, drang nicht tiefer ein, wurde aber auch nicht zurückgenommen. Seine Spitze hatte sich durch Mantel, Kleid und Korsett gebohrt und ihre Haut geritzt, gerade so tief, dass sie es spüren konnte. Doch es bedurfte nur eines kleinen, festen Stoßes um

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