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Schwarze Rosen

Schwarze Rosen

Titel: Schwarze Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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Drogenbesitzes und anderen Delikten, verweigert Auskunft über Telefonat. Vergleich mit Kugeln Innocenti eingeleitet
    F all: Mord Silvia De Luca
    Datum: Nacht 30. Juni/1. Juli
    Täter: unbekannt
    Verdächtige: dieselbe Person, die G. Innocenti getötet hat
    Ermittlungsergebnisse: Messer benutzt. Unterwäsche? Haare (eines mit Wurzel). Halskette G. Innocenti, Tanga und BH möglicherweise von Innocenti
    Fall: Mord Alvise und Laura Innocenti
    Datum: Nacht 2./3. Juli
    Täter: unbekannt
    Verdächtige: dieselbe Person, die Tochter und Silvia De Luca getötet hat
    Ermittlungsergebnisse: Tatwaffen Messer oder Dolch sowie Revolver. Kugel kleines Kaliber: 22. Wunden Übereinstimmung mit bei Filangeri gefundenem Messer? Abgetrennte Genitalien. Handschellen (wie bei G. Innocenti). Foto der ermordeten Tochter. Schwarze Kapuze. Verpackung Einwegkamera der Marke Kodak (Fingerabdrücke?)
    Als Ferrara die Übersicht noch einmal durchlas, bevor er den Computer ausschaltete, fragte er sich, wieso der Mörder an zwei Tatorten diese Kameraverpackung zurückgelassen hatte. Und möglicherweise auch in den Cappelle del Commiato. Wollte er seine Taten damit kennzeichnen oder sein Spiel mit den Fahndern treiben und absichtlich eine Spur legen? Oder gar eine Botschaft senden, die besagte, dass diese Tötungen von jemandem ausgegangen waren, der ein Foto als Nachweis verlangt hatte?
    Normalerweise sind es Serienmörder, die am Tatort Hinweise hinterlassen und die Ermittler herausfordern, sagte sich Ferrara.
    Dann dachte er erneut über die Morde an Giovanna Innocenti und Silvia De Luca nach. Bei keiner von beiden waren Wertgegenstände, Schmuck oder Uhren entwendet worden. Beide Taten schienen Serienverbrechen mit sexuellem Hintergrund zu sein. Die Methode war annähernd die gleiche gewesen. Der Täter hatte seinen Opfern ganz nahe kommen wollen, hatte spüren wollen, wie sie kämpften und unterlagen. Er war in ihre Privatsphäre eingedrungen und hatte die erste Frau stranguliert und die zweite erschlagen und mit einem Messer verletzt. Eine Handlungsweise, die ihm starke Emotionen verschafft haben musste, im Gegensatz zum Gebrauch einer Schusswaffe. Laura Innocenti war durch einen Schuss getötet worden, während ihrem Mann die Genitalien abgetrennt worden waren.
    Irgendetwas passte da nicht zusammen. Was entging ihm?
    Was war der gemeinsame Nenner? Der Zusammenhang? Im Fall des Ehepaares Innocenti die schlichte Tatsache, dass sie Giovannas Eltern waren?
    Nein, das genügte nicht.
    Also handelte es sich vielleicht doch nicht um einen Wahnsinnigen, einen perversen, psychopathischen Killer, oder zumindest nicht nur. Es musste noch andere Beweggründe geben, die in einem schändlichen Geheimnis der Familie Innocenti zu suchen waren.
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    Zur selben Zeit war der Mann – pechschwarze Haare und dunkle Augen – mit dem Zug unterwegs.
    Er durfte keinen Fehler begehen, schon gar nicht jetzt. Kurzvor zehn Uhr abends war er losgefahren, nachdem er den ganzen Tag in seinem Landhaus in der Gegend von Montespertoli verbracht hatte. Er war sich seiner selbst sicher und hatte für die Reise einen klassisch geschnittenen hellgrauen Anzug und eine gestreifte Krawatte gewählt, worin er aussah wie ein Manager. Bestimmt würde ihn niemand erkennen. In seinem Erste-Klasse-Abteil saß nur eine Mitreisende, ein auffallend hübsches blondes Mädchen, das nach einem Aufenthalt in Florenz offenbar zurück nach Hause fuhr. Er vermied es jedoch, mit ihr zu flirten, wie er es bei anderer Gelegenheit getan hätte. Lieber blieb er so unauffällig wie möglich und las mit gesenktem Kopf die letzten Seiten von Sakrileg .
    Hin und wieder schweiften seine Gedanken zu Ingrid ab, und er wurde sich seiner widerstreitenden Gefühle bewusst. Einerseits hing er immer noch sehr an ihr, andererseits wusste er, dass ihr Tod unerlässlich war. Sie stellte die letzte Gefahr dar, denn sie war die einzige Person, die sich denken konnte, wer die Innocentis umgebracht hatte. Ja, sie allein. Um seine Gewissensbisse zu beruhigen, sagte er sich, dass ihr ohnehin nur noch ein paar Tage blieben, bevor sie eines natürlichen Todes sterben würde. Vielleicht ein paar Wochen, höchstens ein, zwei Monate. Die von Beatrice so gut präparierten Pralinen würden das Problem ein für alle Mal aus der Welt schaffen.
    Er würde gegen halb sieben am Morgen ankommen und als Erstes sein Lieblingshotel aufsuchen, den Bayerischen Hof am zentral gelegenen Promenadeplatz, Symbol der Schönheit und des Reichtums

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