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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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Elfentanz. Per dachte an seinen Vater, der sich gewünscht hatte, dass die Elfen ihm in der Unterwelt ihren Schleiertanz vortanzen würden.
    Es war so viel geschehen in den letzten Monaten. Die Liebe, die er gefunden und verloren hatte, ohne zu wissen, warum. Verführerisch wie ein Wesen aus der Sage, wie ein Waldgeist hatte sie ihn mit ihrem langen Haar und den grünen Augen gelockt. War Felicia wirklich imstande, einen Mord kaltblütig zu planen und auszuführen? Sind wir das nicht alle?, musste er im selben Moment denken. Hängt das nicht von den Umständen ab? Der Gedanke verunsicherte ihn. Warum ausgerechnet Frank Leander? Kannten sie sich von früher?
    Und noch ein Gedanke kam ihm: War sie schwanger? Soweit er wusste, benutzte sie keine Verhütungsmittel. Der Gedanke ließ das Adrenalin in seinem Körper ansteigen. Hatte er nicht etwas Größeres gewollt? Hatte er nicht um genau das gebeten? Wenn es nun so war? Er spürte es irgendwie. Er konnte sie vor sich sehen, wie sie die Hände schützend über den Bauch hielt. Sie war ein wenig runder geworden. Sie hatten darüber gescherzt, dass er sie mit Butter und Sahne im Essen verwöhnte. Hatte sie zugenommen? Konnte der Gedanke an das Kind, das eine Frau erwartete, eine Reaktion auf alte Kränkungen hervorrufen? Per wusste es nicht, es erschien ihm aber nicht unwahrscheinlich. Jeder würde in der Lage sein zu morden, um sein Kind zu schützen.
    Während der Reise nach Kronviken tauchte ein Bild nach dem anderen in seiner Erinnerung auf, kleine Dinge, vor denen er in seiner Leidenschaft die Augen verschlossen hatte. Felicias Widerwille, fotografiert zu werden. Ihre Art, den Sex nicht gemeinsam mit ihm zu genießen, sondern ihn mehr wie eine Show vorzuführen. Ihre bestimmenden Hände, die seine Hände wegnahmen, wenn er versuchte, ihr etwas zurückzugeben. Die Handygespräche, die sie nur annahm, wenn sie allein war. Die Angst in ihrem Blick, die hastigen Bewegungen, wenn das Telefon klingelte.
    Felicia, wo bist du jetzt? Eine plötzliche Einsicht kam ihm. Felicia wusste, dass Bella Svanberg ihm etwas vom Brand im Conventum zu erzählen hatte. Dieser Gedanke schlug sich in seinem Bewusstsein nieder und machte ihm Angst.
    Eine Frau in grünem Dufflecoat, die sich soeben auf den Platz ihm gegenüber gesetzt hatte, entfaltete die Tageszeitung. Die Schlagzeilen sprangen ihn an. Falsche Ärztin des Mordes an Frank Leander verdächtigt. Wie schwer es war, das Bild von der, die man liebte, mit dem grotesken Bild der Medien von einer Mörderin zu vereinen.
    Der Abschied auf dem Flughafen schien so lange her. Felicias verweintes Gesicht in der unbarmherzigen Beleuchtung des Terminals, die Blässe und eine fast aggressive Entschlossenheit, die keine Diskussion zuließ. Sie musste gewusst haben, dass ihre Entdeckung kurz bevorstand. Dass es an der Zeit war, die geliehene Rolle zu verlassen und sich zurückzuziehen. Hatte sie mit der Liebe gerechnet? Es fiel ihm schwer zu glauben, dass sie ihn nicht geliebt haben sollte, auf ihre Weise.
    Er ging in Gedanken einen Schritt zurück. Als sie zur Heimreise einchecken wollten, hatte er ihr Passfoto nicht ansehen dürfen. Nein, das darfst du nicht, ich sehe darauf doof aus. Die Frau in dem roten Ledermantel hatte gemeint, Felicia zu erkennen. Sie hatte einen Namen genannt. Den Namen eines Mannes. Arvidsson ging Buchstaben für Buchstaben das Alphabet durch. Schöne Grüße an Jan, hatte sie gesagt.
     
    Nach den Stunden im Halbdunkel des Zugabteils schnitt ihm das kalte Licht der Leuchtstoffröhren im Bahnhof von Kronviken in die Augen. Er kaufte sich am Kiosk eine Wurst, ehe er zu seinem Elternhaus spazierte, fest entschlossen, Felicia um jeden Preis zu finden. Um seinetwillen und um ihretwillen. Die Kälte biss ihm in die Wangen, und der Schnee fiel ihm in kleinen, nassen Flocken ins Gesicht. Vor der »Goldenen Traube« blieb er stehen. Die Vorstellung, sich in die Wärme zu setzen und ein fertiges Essen zu bekommen, war verlockend. Noch während er zweifelnd dastand, entdeckte er Maria Wern und Erika Lund an einem Fenstertisch. Das entschied die Sache.
    »Da ist ja der verlorene Wachtmeister! Komm her und iss von dem guten Kalbsbraten!« Der Weitläufigkeit von Erikas Bewegungen konnte er entnehmen, dass die beiden schon eine Weile dort saßen und wahrscheinlich zu Hause schon eine alkoholische Grundlage geschaffen hatten. Maria warf ihm einen Handkuss zu. Wahrscheinlich war sie ausnahmsweise betrunken.
    »Darf ich mich zu euch

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