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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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Dummheit ohne böse Absicht stand Maria völlig machtlos gegenüber. Es erstaunte sie, dass Krister es auch nur eine Minute in der Gesellschaft dieser Frau aushielt. Aber sie hatte wohl andere Vorteile, zum Beispiel einen solariumgebräunten Body. Wie peinlich, dass er sich mit so wenig zufrieden gab. Vielleicht war Ninni ja die ganze Zeit schon da gewesen. Im Prinzip war er direkt aus dem Ehebett in ihre Bude gekrochen, ohne sich um eine eigene Wohnung zu kümmern. Einfach und bequem.
    Momentan verprassten sie Kristers Anteil des Hauses, den sie ihm ausbezahlt hatte. Er überschüttete die Kinder mit Geschenken. Sie gingen ins Restaurant und planten Reisen nach Österreich, auf die Malediven und ins Eishotel in Jukkasjärvi, wenn man Linda glauben durfte. Wie Weihnachten aussehen würde, mochte Maria sich überhaupt nicht vorstellen. Sie stellte sich unter die Dusche und ließ das Wasser lange laufen. Als sie nach ihrem Handtuch angelte, sah sie, dass Linda auf dem Toilettendeckel saß und sie betrachtete.
    »Meine Kindergärtnerin aus der Freizeitbetreuung hat viel größere Brüste als du.«
    »Aha?« Maria hörte selbst, wie düster sie klang. An einem Tag wie diesem brauchte man Bestätigung und nicht unbedingt die Wahrheit. Linda deutete die Miene ihrer Mutter ganz korrekt. Mama musste aufgemuntert werden. Wenn man schon verglichen wird, dann möchte man die Beste sein.
    »Ja, aber dafür sind deine Brüste viel länger.«
     
    Erst als Maria das Auto in der Garage des Polizeireviers abgestellt hatte und auf der Treppe Erika begegnete, dachte sie wieder an den Zettel mit der Nachricht.
    »Krister lebt also. Unkraut vergeht nicht. Hab ich dir ja gesagt. Hat er alles gestanden?«
    »Ich bin mir gar nicht sicher, dass er es war.«
    »Du hast immer schon zu gut von diesem Mann gedacht, Maria. Vielleicht hast du es geschafft, mit deiner Erwartungshaltung dem Frosch einen Prinzen zu entlocken – zumindest zeitweilig. Aber die Natur lässt sich nicht auf Dauer verleugnen. Da draußen gibt es bestimmt den Richtigen, der auf dich wartet.«
    »Ich werde nie wieder, das verspreche ich dir, nie wieder einen Mann anschauen. Das packe ich einfach nicht.«
    »Blödsinn! Auch in der Hinsicht lässt sich die Natur nicht verleugnen. Maria, denk mal nach. Wenn es nicht Krister war, wer sollte dann den Zettel an deine Windschutzscheibe geklemmt haben? Versuch mal ein bisschen realistisch zu sein. Er ist ein verdammtes Stück Scheiße, und in deinem tiefsten Innern weißt du das auch. Er versucht nur, dir ein schlechtes Gewissen zu machen. Er hat diesen Job in Malmö angenommen, ohne an irgendjemand anders als an sich selbst zu denken. Ein Mann, der seine Karriere über das Wohlergehen seiner Kinder stellt, hat es nicht verdient, Vater zu sein.«

39
    Per Arvidsson saß auf der anderen Seite von Marias Schreibtisch, als das Fax hereinkam. Er sah sie ihr Passwort in den Computer eintippen und konnte nicht umhin, es zu lesen. Acht Buchstaben. Freudlos. Es sprach Bände, dass sie gerade ein solches Wort ausgesucht hatte. Als Computerexperte seines Teams hatte Arvidsson gemerkt, dass es alles andere als schwer war, die Passwörter der Kollegen zu erraten. Kommissar Ragnarssons Golfball war ebenso durchschaubar wie Hartmans Marianne. Als Himberg einmal sein Passwort einem Experten von außen preisgeben sollte, der das System überarbeitete, hatte er sich geweigert. »Niemals! Auf keinen Fall!«, hatte er gesagt. »Du musst es aber verraten!« Die Kollegen waren hereingekommen, um zu hören, was los war. »Himberg, her mit dem Passwort! Spuck es aus!« Mit hochrotem Kopf hatte er es auf einen Zettel geschrieben, den er dem Experten in die Hand geschmuggelt hatte, der dann von einem Ohr zum anderen grinste. Was auf dem Zettel gestanden hatte, erfuhr man nie, aber es war vermutlich eine nicht ganz stubenreine Kombination von acht Buchstaben.
    Eigentlich war Arvidsson nur vorbeigekommen, um Guten Tag zu sagen und ein wenig mit Ek zu schwätzen, aber Ek war nicht da gewesen. Maria las gerade die eingegangenen E-Mails und saß mit dem Rücken zum Faxgerät. So konnte Arvidsson den größten Teil der Nachricht lesen, ehe Maria sich das Papier schnappte.
    »Rebecka Moberg. Heißt sie so? Darf ich sehen?« Per merkte, wie es in seinem Kopf rauschte. Felicias Name. Jetzt gab es die Möglichkeit, ihre Vergangenheit zu rekonstruieren und sie zu finden.
    »Du bringst mich in eine schwierige Lage, Per. Diese Informationen darf ich eigentlich nicht

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