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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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Tochter von Frank Leander verhört«, erzählte er. »Sie hebt ihren Vater in den Himmel und beschreibt ihn als einen Mann mit hohen Idealen, als einen besonders scharfsichtigen und begabten Menschen, der ganz zu Recht für seine Forschungseinsätze gewürdigt worden ist. Und doch kommt mir ihre Beziehung irgendwie komisch vor. Ihrer eigenen Aussage zufolge hatten sie sich mehrere Jahre nicht gesehen und seit Weihnachten auch nicht miteinander telefoniert. Den Namen Rebecka Moberg hat sie heute in den Fernsehnachrichten zum ersten Mal gehört.«
    »Es gibt eine Verbindung zwischen Moberg und Leander«, berichtete Maria. »Vor vier Jahren haben sie zusammengearbeitet und sind nicht besonders gut miteinander ausgekommen.« Sie fühlte sich matt und sank auf den nächsten Stuhl. Es war schon eine Weile her, dass sie etwas gegessen hatte. Nach der Kaffeepause am Vormittag mit Arvidsson hatte sie jeden Appetit verloren.
    »Was wissen wir eigentlich von Bella Svanberg?«, fragte Ek.
    »Das Erstaunlichste ist doch, dass sie in Kronviken gefunden wurde. Natürlich kann Rebecka auf dem Weg nach Hause gewesen sein und dann die Leiche unterwegs abgelegt haben. Die Frage ist nur: warum?« Hartman sah eindringlich in Marias blasses Gesicht. »Wie geht es dir?«
    »Ganz okay, glaube ich.« Maria lächelte Hartman schwach an.
    »Bella hat zeitweilig als Putzfrau im Conventum gearbeitet, sie kam über eine Zeitarbeitsfirma dorthin. In ihrer Freizeit hat sie für einen Telefonservice gearbeitet, Kartenlegen am Telefon, mit einer kostenpflichtigen Nummer. Die Polizei von Örebro hat berichtet, dass dieselbe Agentur auch Telefonsex anbietet. Bella hat dort manchmal ausgeholfen, wenn jemand krank war. Ihre nächsten Angehörigen sind ihre Eltern sowie ein erfolgreicher Bruder in Brüssel. Seit Bella das Conventum verlassen hat, haben wir von ihr, bis sie in Kronviken gefunden wurde, nicht mehr als ein Handytelefonat. Das Gespräch begann um 23.25 Uhr und dauerte knapp drei Minuten. Es war ein Gespräch mit Per Arvidssons Festnetztelefon in Örebro. Er hat Stensson bereits erzählt, worum es in diesem Gespräch ging, und darauf müssen wir nicht näher eingehen. Wir bekommen Hilfe von der Polizei in Örebro, was die Verhöre mit Bella Svanbergs Arbeitskollegen, Freunden und Nachbarn angeht.«
    »Es wäre von Vorteil, wenn man die Rolle mit den schwarzen Müllsäcken finden würde.« Unbemerkt war Erika Lund hereingekommen. »Die sterblichen Überreste der Frau lagen in einem schwarzen Müllsack. Dieser Sack hat keinerlei Kontakt mit dem Feuer gehabt, die Ränder waren ganz intakt. Als er von der Rolle abgerissen wurde, ist die Kante unregelmäßig zerrissen. Wenn wir Glück haben, finden wir die andere Hälfte. Man könnte auch das Plastik analysieren. Ich habe Kontakt mit der Polizei in Örebro aufgenommen. In Rebecka Mobergs Wohnung wurden keine Müllsäcke gefunden, und auch nicht in dem schwarzen BMW, den sie von Morgan Fernström geliehen hatte. Es kann natürlich sein, dass sie die Rolle weggeworfen hat. Außerdem gibt es in dem Wagen keine nachweisbaren Spuren von Bella Svanberg. Alles ganz sauber. Man sollte sich vielleicht bei Autoverleihfirmen erkundigen. Ich finde auch, dass wir eine Hausdurchsuchung bei Jan Moberg anordnen sollten.«
    »Ich finde, wir sollten das lassen. Der Mann hat einiges durchgemacht«, sagte Ek. Maria merkte, wie ihr schwindelig wurde.
    »Du wirst doch wohl nicht in Ohnmacht fallen, Maria? Soll ich dir etwas Wasser holen?«
    Hartmans besorgtes Gesicht schwebte zwischen den kleinen Lichtpunkten, die vor ihrem Gesicht tanzten.
    »Ja, danke, das wäre gut. Ich glaube, es war alles ein bisschen viel in letzter Zeit.«
     
    Als Maria sich dem gelben Haus am Meer näherte, sah sie, dass im Küchenfenster Licht war. Die Vorstellung, jetzt zu duschen, dann vor dem Fernseher etwas zu essen und früh ins Bett zu gehen, hatte sie den ganzen Weg nach Hause getragen. Wer könnte das Licht angemacht haben? Krister ja wohl nicht. Heute hatte er die Kinder. Er war doch wohl hoffentlich nicht auf die Idee gekommen, sie hierher zu bringen und so zu tun, als wäre nichts?
    Die verwelkten Rosen hingen immer noch an der Türklinke. Ein beklemmender Anblick, als wären es Beerdigungsblumen. Ein letzter Gruß. Wie pathetisch von ihm, sie da hinzuhängen. Die Eingangstür war nicht verschlossen. Kein Auto auf dem Hof. Erstaunt betrat Maria die Diele und sah sich um. Der Flurspiegel war abmontiert. Ein dunkleres Viereck auf der

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