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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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Mann sagte: »Dies werde ich wohl ausführen können. Wo ist die Gegend, in der das Fest gefeiert wird?« Die Adengegua sagte: »Geh in jene Richtung!«
    Der Bursche machte sich auf. Er ging in die Richtung. Nach einiger Zeit begegnete ihm ein kleiner Adengeguajunge, der weinte. Der junge Mann fragten den Jungen: »Was ist mit dir?« Der Adengeguajunge sagte: »Alle bereiten sich auf das große Fest vor. Alle haben geschorene Köpfe. Nur ich habe lange Haare. Ich habe niemand, der mir die Haare schneiden könnte.« Der junge Mann sagte: »Wenn es sonst nichts ist, was dir fehlt, so komm her. Ich will dir deine Haare schneiden!« Darauf zog der junge Mann sein Rasiermesser heraus und schor dem Adengeguajungen die Haare. Der Adengeguajunge lief von dannen, dahin wo die anderen Adengegua waren.
    Als der kleine Junge zu den anderen Adengegua kam, riefen alle: »Wer hat dir die Haare geschoren? Du bist sehr schön geschoren. Wer hat dir die Haare geschoren?« Der kleine Junge sagte: »Ich ging weinend von hier fort, weil ich niemand hatte,der mir die Haare scheren wollte. Im Busch dort hinten traf ich einen Mann. Der Mann fragte mich, was mir sei. Ich sagte ihm, daß ich niemand hätte, der mir die Haare schneiden könne. Daraufzog der Mann sein Messer heraus und hat mich geschoren, wie ich bin.« Die anderen Adengegua fragten: »Wo ist der Mann? Wo ist der Mann!« Der Junge sagte: »Der Mann ist nicht weit weg von hier im Busch.«
    Die Adengegua liefen sogleich alle zu dem jungen Mann. Sie trafen ihn am Wege. Sie baten: »Schere uns den Kopf, wie du ihn dem Jungen geschoren hast!« Der junge Mann sagte: »Ich will es tun. Ich will einem nach dem andern den Kopf scheren.« Der junge Mann schor den Adengegua den Kopf. – Zuletzt kam auch der Adengegua angelaufen, dem der junge Mann seine Jtio in den Kopf geschlagen hatte. Dieser Adengegua kam an. Er sah den jungen Mann. Er sagte: »Das ist der Mann, der mir seine Jtio in den Kopf geschlagen hat.« Die anderen Adengegua sagten: »Das ist nicht wahr! Das ist nicht wahr! Du willst nur Streit anfangen. Das ist ein Bursche, der eben erst hier angekommen ist und der uns allen die Köpfe geschoren hat. Das ist ein guter Bursche!« Der Adengegua mit der Jtio im Kopf sagte: »Dann soll es gut sein! Dann mag er mir auch die Haare schneiden!«
    Der junge Mann begann seine Arbeit. Im Kopf des Adengegua stak seine Jtio. Er stieß einmal von der Seite gegen sie, um sie locker zu machen. Der Adengegua schrie laut auf, so schmerzte ihn das. Der junge Mann schor weiter. Nach einiger Zeit stieß er noch einmal von der andern Seite an die Jtio, um sie locker zu machen. Der Adengegua schrie laut auf, so schmerzte ihn das. Der junge Mann schor weiter. Von Zeit zu Zeit aber stieß er an die Jtio, um sie locker zu machen. Jedes Mal schrie der Adengegua auf vor Schmerz. Nach einiger Zeit war die Jtio locker. Als die Jtio locker war, ergriff der junge Mann sie und zog sie mit einem Ruck aus dem Kopf des Adengegua. DerAdengegua schrie laut auf. Der junge Mann rannte aber mit der Jtio, so schnell er konnte, von dannen.
    Der junge Mann kam nach einiger Zeit an den Fluß. Am Fluß saß wieder die Adengeguafrau mit der Kwejakrankheit. Die Adengeguafrau fragte ihn: »Hast du deine Jtio wiedergewonnen?« Der junge Mann sagte: »Ja, ich habe sie wiedergewonnen, hier ist sie.« Die Adengeguafrau fragten den jungen Mann: »Willst du mich noch einmal waschen?« Der junge Mann sagte: »Was ist das für eine Sache, daß ich dich nicht noch einmal waschen sollte!?« Der junge Mann wusch darauf die Frau noch einmal mit den Händen.
    Als er das getan hatte, gab die Frau ihm einen Ring aus Kupfer. Die Adengeguafrau sagte zu dem jungen Mann: »Wenn deine Frau einmal schwanger wird und ein Kind gebärt, soll sie diesen Ring dem Kind um den Hals legen. Danach soll sie ihn aber wieder abnehmen und zur Seite tun. Wird sie dann wieder schwanger und bekommt wieder ein Kind, soll sie dem zweiten Kind den Ring wieder um den Hals legen. Danach soll sie ihn aber wieder abnehmen und beiseite tun. Sie soll jedem Kind ihn um den Hals legen und ihn dann wieder abnehmen und in einem Topf aufbewahren.« Der junge Mann nahm den Ring und ging von dannen.
    Der junge Mann ging weit im Busch hin, bis er an sein Haus kam. Der junge Mann traf seine Frau. Seine Frau sagte: »Hast du die Jtio deines älteren Bruders?« Der junge Mann sagte: »Ja, ich habe die Jtio meines älteren Bruders und dann habe ich noch einen Ring aus Kupfer, den

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