Schwarze Sonne Afrika
zwischen zwei Stangen, auf die er dann seine Schamläppchen hängte. Dann ging er in das Haus um zu schlafen. Es lag aber auf seinem Lager eine sehr schöne Frau (deren Name: Mukelenge Moadi = Häuptlings erste Frau). Als er sich am Morgen erhob, fand er an der Schinga am Haus (statt der Schamläppchen) alles Nötige hängen: Hosen, Hemden, Röcke, Mützen, Stoffe, viele Stoffe. Er konnte sich nun sehr elegant kleiden.
Loamakullu und seine Frau gingen zu der Stimme am Kreuzweg. Loamakullu sah den Mann nicht. Die Stimme sagteaber: »Höre, Loamakullu, morgen mußt du zehn Häuser bauen. Du wirst ein sehr großer Chef werden. Tanz aber nie mit beiden Füßen und beiden Händen, tanze immer nur mit der rechten Seite. An dem Tag, an dem du mit der linken tanzt, wirst du eine schlimme Sache erleben.«
Loamakullu kehrte mit seiner Frau zurück. Er baute am folgenden Tage zehn Häuser. Einen Tag später fand er bei Sonnenaufgang (also in der Nacht darin erstanden) in jeder Hütte eine Frau. Die Leute, die ihn bis dahin verächtlich behandelt und geschlagen hatten, kamen nun zu ihm. Sie siedelten sich bei ihm an. Alle Leute kamen. Wenn Loamakullu »ähä« hustete und Malafu (Palmwein) trank, klatschten alle in die Hände und riefen: »Jaja, Jaja, Jaja, Jaja!«
Loamakullu gab ein großes Fest. Er rief alle Fumus (den Adel) zusammen. Es kamen Zappu Zapp, Bulu Matari, Lupungu usw. Es kamen alle, alle, alle. Die Häuptlinge tranken Malafu. Die Häuptlinge aßen. Die Häuptlinge tanzten. Ein Chef nach dem andern tanzte. Alle Chefs tanzten mit zwei Händen. Loamakullu wollte auch tanzen. Er wollte mit zwei Seiten tanzen. Seine Frau sagte: »Laß das! Tanz nur mit einer Seite!« Loamakullu kümmerte sich nicht darum. Loamakullu tanzte mit beiden Händen und beiden Füßen.
Alle Häuptlinge gingen von dannen. Loamakullu ging in sein Haus. Loamakullu schlief. Loamakullu erwachte. Er war allein. Mukelenge Moadi war verschwunden. Alle Gewänder, Hemden, Hosen waren verschwunden. Die Lukassu war verschwunden.
Vor dem Haus war eine Schinga über zwei Stangen gezogen. Daran hingen Loamakullus Schamläppchen.
Iß nicht von dem, was über dir hängt
Ein Jäger, Kabeji Tschilembi, hatte zwei Hunde: Kuatschilafifi (der in der Nähe greift) und Kuatschilapale (der in der Ferne packt). Kabeji (Kabeja = greif!) Tschilembi ging mit den beiden Hunden zur Jagd. Kuatschilafifi stellte in der Nähe ein Tier. Kuatschilapale griff in der Ferne ein Tier. Am andern Tage lief jeder der beiden Hunde noch etwas weiter. Am dritten Tage liefen sie soweit wie am zweiten.
Am dritten Tage jagte Kuatschilapale eine Antilope auf. Die Antilope lief. Kuatschilapale lief hinter ihr her. Die Antilope lief in ein kleines Haus. Kuatschilapale lief auch hinein. Im Hause wohnte ein Mukische (Geist eines Verstorbenen) mit seiner Frau. Der Mukische nahm die Antilope, schnitt sie auf und nahm das Innere heraus. Das Innere hängte er im Dach seines Hauses auf. Der Mukische nahm den Hund Kuatschilapale, schnitt ihn auf und nahm das Innere heraus. Das Innere hängte er im Dach seines Hauses auf.
Kabeji kam hinter Kuatschilapale her. Der Mukische nahm Kabeji in sein Haus und gab ihm eine Matte zum Sitzen. Er ließ seine Frau für Kabeji Matamba (Gemüse) machen. Mukische und seine Frau waren vor dem Hause. Kabeji war im Haus. Die Frau brachte ihm die Matamba und ging wieder hinaus. Kabeji versuchte die Matamba. Sie schmeckte sehr schlecht.
Der Mukische und seine Frau saßen vor dem Hause und rauchten Riamba (Hanf). Der Mukische zog den Rauch ein und stieß ihn aus und sagte: »Iß nicht von dem, was über dir hängt!« Kabeji sah in der Hütte oben die Herzen hängen. Die Matamba war schlecht. Er schnitt von einem Herzen ab, tat es ins Feuer und aß es dann.
Der Mukische zog noch einmal (draußen) den Rauch ein, stieß ihn aus und sagte: »Iß nicht von dem, was über dir hängt!«Kabeji schnitt (noch einmal) von dem Herzen ab, tat es ins Feuer und aß es dann.
Der Mukische zog noch einmal (draußen) den Rauch ein und stieß ihn aus und sagte: »Iß nicht von dem, was über dir hängt!« Kabeji schnitt (noch einmal) von dem Herzen ab, tat es ins Feuer und aß es dann.
Mukische fragte (draußen): »Bist du fertig? (mit Essen).« Kabeji antwortete aus dem Hause: »Ich bin fertig.« Der Mukische kam herein. Er nahm einen Ssompo (Grasbüschel) und sprengte Wasser gegen das Innere der Tiere, die oben im Hause hingen.
Darauf sprang die Antilope auf und davon. Der Hund
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