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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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unseren Sachen liegenlassen. Surukku kann zurückgehen und die Mbarra holen.« Surukku sagte: »Ich kann nicht so leise gehen wie Soli. Ist es nicht besser, wenn Soli geht?« Soli sagte: »Ja, ich will hingehen und die Mbarra holen.«
    Soli machte sich auf den Weg und schlich sich leise zurück. Er fand die Mbarra, nahm sie auf und lief, so schnell er konnte, zu den Kameraden zurück. Die anderen fragten: »Hat der Bursche nichts gemerkt?« Soli log und sagte: »Er lag unter einem Baum und schnarchte ganz laut.« Djerra und Surukku lachten ganz laut, davon wachte der Bursche auf, hob den oberen Deckel der Mbarra auf und sagte: »Hier bin ich. Wo habt ihr mich hingetragen?« Erschreckt riefen Djerra, Soli und Surukku: »Wir haben ihm nicht entfliehen können. Er ist wieder da!« Der Junge sagte: »Ja, er ist da, hat seine Säcke bei sich und noch einen mehr, aus dem kommt ein scharfer Säbel!«
    Da befiel Djerra, Soli und Surukku Angst. Sie liefen davon und ließen die Viehherde im Stich. Der Junge trieb darauf die Kühe und Ochsen heim in sein Dorf. So sind die Herden zu den Menschen gekommen. Früher hatten nur Djerra, Soli und Surukku Ochsen und Kühe.
Ntji, der Sohn des Königs
    Es war in den alten Zeiten, als die jungen Leute noch gezwungen waren, die Töchter ihrer Onkel zu heiraten. Es war damals ein König, dessen ältester Sohn hieß Ntji. Der König tat den Armen nie etwas zugute. Es war ein sehr schlechter König. Ehe der König starb, rief er seinen Sohn Ntji zu sich, gab ihm einen mit Gold gefüllten Korb und sagte: »Such dir hiermit einen guten Kameraden.«
    Ntji ging von dannen, um sich einen Kameraden zu suchen. Er wanderte und wanderte. Er traf einen Ngou (schwarzer Affe, Hundskopf, der sagte: »Wer geht hier so spät zur Mitternacht durch den Wald?« Ntji sagte: »Mein Vater ist ein Fama (König), der nie etwas Gutes getan hat. Er wird nun bald sterben und hat mir einen Korb Gold gegeben, damit ich mir für nachher einen guten Kameraden erwerbe.« Ngou sagte: »So gib mir den Korb mit Gold.« Ntji gab den Korb mit Gold hin. Er kehrte heim. Ntji kam nach Hause zurück. Er kam zu seinem Vater. Sein Vater fragte ihn: »Wem hast du das Gold gegeben?« Ntji antwortete: »Ich habe das Gold dem Ngou gegeben.« Der König rief: »Oh, ich habe keinen guten, keinen klugen Sohn! Er hat das Gold dem Ngou, dem Affen, dem Wilden gegeben! Wie soll Ngou ihm einst nützen können, wenn er einen Kameraden braucht. Oh, mein gutes Gold ist hin! Nimm aber noch einen Korb mit Gold, geh hin und suche dir einen Kameraden.«
    Ntji wanderte mit dem Gold fort. Er kam in den Busch. Er traf Fonfonni (die Schlange). Fonfonni fragte ihn: »Was machst du hier?« Ntji sagte: »Mein Vater ist ein Fama, der nie etwas Gutes getan hat. Er wird nun bald sterben und hat mir einen Korb Gold gegeben, damit ich mir für nachher einen guten Kameraden erwerbe.« Fonfonni sagte: »So gib mir den Korb mit Gold.« Ntji gab den Korb mit Gold hin. Er kehrte heim.
    Ntji kam nach Hause zurück. Er kam zu seinem Vater. Sein Vater fragte ihn: »Wem hast du das Gold gegeben?« Ntji antwortete: »Ich habe das Gold der Fonfonni gegeben.« Der Vater sagte: »Du hast mein Gold nur Wilden gegeben. Du wirst sehen, wenn du Hilfe brauchst, können Wilde nie einen Menschen retten.« Ntji wollte dem Vater etwas sagen und beugte sich über ihn; da sah er, daß der Vater gestorben war.
    Ntji lief zum jüngeren Bruder des Vaters und sagte ihm: »Komm, mein Vater, der König ist gestorben!« Der Onkel sagte: »Oh, ich kenne euch; das ist nur eine Falle, in die du mich locken willst. Wenn ich an den Hof komme, laßt ihr mich töten.« Der jüngere Bruder des Vaters floh. Ntji lief zu seinem jüngeren Bruder und sagte ihm: »Unser Vater, der König, ist gestorben!« Der jüngere Bruder stand auf, lief unter das Volk und rief: »Das Land ist von einem schlechten König befreit, der nie Gutes tat! Freut euch, ein schlechter König ist gestorben. Nun tötet auch gleich sein Ebenbild, den Ntji, ehe er noch das Begräbnis des Königs vollendet hat!« Darauf ergriffen die Leute den Ntji.
    Es war da ein alter Mann, der wurde Kemorokobello genannt. Der sagte: »Man muß den Ntji nicht so schnell töten. Der Vater war schlecht. Von ihm weiß man nichts. Man kennt nicht die Kräfte, die er hat. Gebt ihm also lieber eine Arbeit zu verrichten, die er wohl kaum ausführen kann, und wenn er sie nicht zu vollenden vermag, dann tötet ihn.« Die Leute waren damit einverstanden. Es

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