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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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gehört?«
    Er nickte.
    Ich seufzte. »Keine Kampfspuren. Sie werden die Fingernägel noch untersuchen, aber ich denke, man wird nichts finden. Die Frau hat nicht gewusst, was mit ihr passiert, hat es höchstens gemerkt, als es zu spät war.«
    »Sind Sie da sicher?«
    Ich dachte ein, zwei Augenblicke nach. »Nein. Das ist nur eine wohl begründete Vermutung. Aber vielleicht gehörte sie zu denen, die sich nicht wehren. Vielleicht hat sie gleich aufgegeben, als sie von sieben Vampiren umringt war. Ich weiß es nicht. Was für ein Mensch war sie? War sie eine Kämpfernatur?«
    »Weiß ich noch nicht«, sagte Dolph.
    »Falls sie sich wehren wollte, wurde sie beim ersten Anzeichen dafür willenlos gemacht. Wenn sie keinen Widerstand geleistet hat, dann vielleicht nicht.« Ich schüttelte den Kopf. »Aber das glaube ich nicht. Ich vermute, dass wenigstens einer, vielleicht aber mehrere Vampire alt waren und den Trick sehr gut beherrschten.«
    »Sie haben die Leiche versteckt«, sagte Dolph.
    »Und dann entblößt, sodass sie auffallen musste«, schloss ich den Satz.
    Er nickte. »Das beschäftigt mich schon die ganze Zeit. Wenn die den Mantel geschlossen und die Haare nicht so ausgebreitet hätten, wäre sie heute Abend nicht weiter bemerkt worden.«
    »Man hätte sie im Club vermisst«, gab ich zu bedenken. »Oder hatte sie schon Feierabend?«
    »Nein. Ja, sie wäre vermisst worden.«
    Ich blickte zu der Leiche. »Aber hätte man sie deswegen gefunden?«
    »Vielleicht«, sagte Dolph, »aber nicht so schnell.«
    »Ja, sie ist noch nicht lange tot, zwar kalt, aber noch nicht lange.«
    Er schaute in seine Notizen. »Es ist knapp zwei Stunden her, seit sie von der Bühne gegangen ist.«
    Ich sah mich nach den Parkplatzlampen um. Es gab kein gutes Versteck, nur das hinter den Müllcontainern. »Haben sie es hinter den Containern getan?«
    »Oder hinter einem Auto«, sagte Dolph.
    »Vielleicht hinter einem Van.«
    »Vans sind sehr beliebt bei Serienmördern«, sagte Dolph.
    Ich sah ihn prüfend an, versuchte hinter diese Polizistenaugen zu blicken. »Wieso Serienmörder? Meines Wissens ist das der erste Mord.«
    Er nickte. »Ja.« Er war im Begriff, sich abzuwenden.
    Ich erwischte ihn am Ärmel und hielt ihn behutsam auf. Ich musste vorsichtig sein, weil er in letzter Zeit so vieles als Angriff wertete. »Polizisten nehmen dieses Wort nur in den Mund, wenn es nicht mehr anders geht. Erstens weil sie keinen Serienmörder am Hals haben wollen, und zweitens weil die Journalisten davon Wind bekommen könnten und gleich so tun, als wäre es eine Tatsache.«
    Er sah mich an, und ich ließ seinen Ärmel los. »Hier sind keine Journalisten, Anita. Bloß eine tote Stripperin in Sauget.«
    »Warum benutzen Sie es dann?«
    »Vielleicht bin ich ja Hellseher.«
    »Dolph.«
    Beinahe hätte er gelächelt. »Ich hab nur so meine Befürchtungen. Das ist entweder ihr erster Mord oder der erste, den wir entdeckt haben. Für ein Erstlingswerk ist es verdammt sauber.«
    »Jemand wollte, dass wir die Tote finden, Dolph, und zwar noch heute.«
    »Ja, aber wer? Die Mörder? Oder jemand anderes?«
    »Zum Beispiel?«
    »Ein Gast, dessen Frau nicht erfahren darf, wo er sich herumgetrieben hat.«
    »Darum öffnet er ihren Mantel und breitet ihre Haare aus, um sie auffälliger zu machen?«
    Dolph nickte.
    »Das glaube ich nicht. Ein normaler Mensch würde einen Toten nicht anfassen, würde nicht mal den Mantel öffnen, geschweige denn die Haare unter dem Kopf hervorholen und ausbreiten. Diese Zurschaustellung der Nacktheit ist eine bewusste Inszenierung. Ein normaler Mensch hätte sie allenfalls hinter dem Container hervorgezogen, aber nichts an ihr verändert.«
    »Sie sprechen immer wieder von normalen Menschen, Anita. Haben Sie noch nicht begriffen, dass es so etwas nicht gibt? Es gibt nur Opfer und Täter.« Beim letzten Satz blickte er weg, als sollte ich nicht sehen, was in seinem Gesicht vorging.
    Ich ließ ihn damit allein. Zum einen, weil er und ich gerade versuchten, unsere Freundschaft zu erneuern, und zum anderen, weil man manchmal einen Freund braucht, der nachhakt, und manchmal einen, der einen einfach in Ruhe lässt.

5
    I ch wollte nicht zurück zu der Feier. Erstens war mir nicht nach Fröhlichkeit. Zweitens wusste ich noch immer nicht, wie ich auf Arnets Fragen antworten sollte. Drittens hatte ich Micah versprechen müssen, mit ihm zu tanzen, und ich tanzte äußerst ungern. Ich fand, dass ich es nicht gut konnte. Zu Hause hatten Micah

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