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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Sex gilt. Vielleicht. Jedenfalls hatte Requiem sich benommen, und das unter Umständen, in denen die meisten Männer es nicht getan hätten. Das brachte ihm von meiner Seite eine Menge Sonderpunkte ein. Hätte ich einen Orden zu vergeben, hätte ich ihm den angesteckt.
    Stattdessen tat ich das Zweitbeste: Ich küsste ihn auf die Wange und sagte: »Danke.«

43
    G raham hielt in zweiter Reihe vor dem Guilty Pleasures und sagte, ich könne schon mal aussteigen, er werde einen Parkplatz für mich suchen. Ich war einverstanden, und das zeigt, wie schlecht es mir ging. Damian hatte sehr viel Energie von mir bekommen, und für mich war offenbar wenig dabei abgefallen. Über die neue Version der Ardeur hatte ich noch einiges zu lernen.
    Requiem reichte mir zum Aussteigen die Hand, und ich nahm sie. Ich fühlte mich steif und ziemlich wund, und da er diesen Zustand herbeigeführt hatte, schien es nur fair zu sein. Außerdem hätte ich gar nicht wie sonst aus dem Jeep springen können. Ich hatte keinen Slip an, und eines meiner großen Ziele war, mir an diesem Abend nicht noch mal unter den Rock gucken zu lassen.
    Clay, der neue blonde Werwolf, machte den Türsteher und wurde gerade von drei Frauen bequatscht. Dabei schlich sich ein Mann hinter ihm vorbei in den Club. Clay schien es nicht aufzufallen. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, einer Rothaarigen in den Ausschnitt zu starren.
    Als er uns bemerkte, schob er die Frauen in den Club, noch bevor wir den Eingang erreichten. Dann stellte er sich breitbeinig mit verschränkten Armen hin, als hätte er den ganzen Abend nichts anderes getan. Aber er sah aus, als hätten wir ihn bei etwas Verbotenem erwischt.
    Requiem ging die Treppe auch nicht so locker hinauf wie sonst, was mir verriet, dass er ebenfalls ein paar wunde Stellen hatte. Oben bei Clay blieb ich kurz stehen. »Die Frauen sollten besser volljährig sein.«
    Er war überrascht, entweder weil er nicht daran gedacht oder weil ich ihn beobachtet hatte. »Die sind über einundzwanzig.«
    »Hast du ihre Ausweise kontrolliert?«
    Jetzt war er ratlos. »Also, Marla hat gesagt, ihre Freundin hat ihren Ausweis zu Hause vergessen. Marla kenne ich.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Dann hoffe besser, dass sie drinnen noch jemand abfängt.« Ich ließ mich von Requiem an dem verdutzten Werwolf vorbeiführen.
    Es war ein Uhr früh, doch als Requiem die Tür aufzog, schlug uns der Lärm aus einem Raum voller Leute entgegen, die viel Spaß hatten. Drinnen war es sehr warm und nicht etwa durch die Heizung. Ich konnte nicht sehen, ob Nathaniel auf der Bühne stand, weil mir eine Mauer aus Sicherheitsleuten die Sicht versperrte.
    Buzz redete mit den drei Frauen. »Wenn sie keinen Ausweis dabei hat, kommt sie nicht rein.«
    »Aber Clay hat gesagt, das ist in Ordnung«, erwiderte die Rothaarige, wahrscheinlich Marla.
    »Marla, du kennst die Regeln«, sagte Buzz. »Keine Ausnahmen, auch nicht für Stammgäste.«
    Der Mann, der kurz vor uns reingehuscht war, stand vor zwei sehr großen Türstehern, die mir bisher noch nie aufgefallen waren. Einer war blond wie Clay, der andere hatte schwarzes Kraushaar, und sie waren so breit wie hoch. Neben ihnen wirkte Buzz schmächtig. Da fragte ich mich, wo sie gewesen waren, als Primo die Gäste vermöbelt hatte.
    Der Schwarzhaarige sagte: »Sie haben hier keinen Zutritt.«
    »Ich habe ein Recht darauf, meinen Sohn zu sehen«, widersprach der Mann.
    »Ich sagte doch, Marlowe tritt heute Abend nicht auf. Er hat sich krankgemeldet.«
    Marlowe war Gregorys Künstlername, und er hatte nur einen Verwandten, der sich als sein Vater bezeichnete. Der hatte seine Söhne als Kinder sexuell missbraucht und an andere Pädophile verkauft, sogar Filme mit ihnen gedreht. Ich wusste, dass er in der Stadt war. Wir hatten ein Kontaktverbot gegen ihn erwirkt, genauer gesagt, Gregory und Stephen hatten das getan.
    »Entschuldige mich für einen Moment«, sagte ich zu Requiem und ging zu den dreien. Buzz sah das, überließ die drei Frauen einem Kollegen, damit der sie nach draußen verwies, und folgte mir. Glaubte er etwa, ich wolle Streit anfangen?
    »Entschuldigen Sie, sind Sie Anthony Dietrich?«
    Der Angesprochene drehte sich zu mir um. Dann senkte er überrascht den Kopf, als hätte er mit jemand Größerem gerechnet. »Wer will das wissen?«
    Das Gruselige war, dass er ihre Augen hatte. Diese schönen kornblumenblauen Augen blickten aus einem faltigen, alten Gesicht. Er war über einsachtzig groß und wirkte

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