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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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natürlich, sie überlegten sich, alle im Verborgenen zu bleiben, ihm ein paar Kugeln und Pfeile zu verpassen und die Fragen auf später zu verschieben.
    So oder so, es spielte keine Rolle. Die Krieger mussten wissen, dass sie geradewegs in eine Falle liefen. Dass Galen nicht diesen Ort als Treffpunkt ausgewählt hätte, wenn er nicht die Unaussprechlichen zu seinem Vorteil einsetzen könnte.
    Wenn die Herren erst die Schwelle des Tempels erreichten, hätten die Unaussprechlichen sie in ihrer Gewalt und würden sie augenblicklich in ihr innerstes Heiligtum teleportieren. Hier würden sie sie allesamt festhalten, direkt vor Galens Augen, gelähmt durch unsichtbare Fesseln, damit er seinen Plan vollenden konnte.
    Diesen Weg wollte Galen jedoch nicht gehen. Es würde zu viel Zeit kosten, wäre zu riskant – zwar nicht für ihn, aber für die Krieger. Sollte er einen der Herren töten, würden sie niemals den Austausch vornehmen, den er verlangt hatte. Alles, was er in diesem Augenblick wollte, war Legion.
    Er ballte die Hände zu Fäusten. Wenn die Krieger sie nicht mitgebracht hatten, würde er einmal in seinem Leben zu seinem Wort stehen. Wie er es Lucien versprochen hatte, würde er noch einen geliebten Menschen aus ihrer Mitte reißen und noch einen und noch einen – bis sie einknickten. Er würde niemanden töten, doch er würde Schmerzen zufügen.
    Jeden Tag wurde sein Verlangen nach Legion schlimmer. Hoffnung hatte ihn mit Träumen von ihr überschüttet, wie er sie vögelte, sie bestrafte, sie zähmte … sie zu seinem Eigentum machte. Eifersucht hatte Öl ins Feuer seiner Verbitterung gegossen, während er sich ständig fragte, wo sie war und was sie gerade tat.
    Ein Rascheln hinter ihm, bei dem er erstarrte.
    Angespannt wirbelte er herum. Aufgereiht zwischen massiven weißen Säulen standen alle fünf Unaussprechlichen. Der mit dem Fell, auf dessen Kopf statt Haaren Schlangen wuchsen. Der Vernarbte, der mehr Muskeln hatte als drei aufgepumpte Boxer zusammen. Die Frau mit ihrem hässlichen Vogelkopf und Hörnern über die gesamte Länge ihrer Wirbelsäule. Und zu guter Letzt die beiden Größten – einer, aus dessen Schädel Schatten zu sickern schienen, und der andere mit gifttriefenden Klingen, die aus seiner Kopfhaut ragten.
    Jede der Kreaturen war an diesen Ort gebunden mit Ketten, die sie nicht zerreißen konnten. Doch das galt nur, solange Cronus am Leben war. Sobald der König den Löffel abgab, würden diese Wesen losbrechen auf eine ahnungslose Welt. Niemand, nicht einmal Galen, könnte der Zerstörung Einhalt gebieten, die sie zweifellos über die Erde bringen würden.
    Auf einem Altar vor ihm lag Ashlyn, blass und hechelnd, schwitzend, wie die jungfräulichen Menschenopfer von damals. Bloß dass diese Jungfrau hochschwanger war und kurz vor der Geburt stand. Der Schock ihrer Entführung durch Galen hatte ihre Wehen einsetzen lassen.
    Seltsamerweise gefiel es Galen nicht, dass sie Schmerzen litt. Sie war gar nicht so übel, und das schönere Geschlecht zu verletzen, war ihm noch nie leichtgefallen. Natürlich würde er es trotzdem tun, hatte es schon unzählige Male getan – für seinen Erfolg würde er alles tun –, doch genossen hatte er es nie.
    „Schneid ihr die Babys aus dem Bauch“, verlangte die gehörnte Frau mit dem Vogelkopf. „Ich will sie für mich haben.“
    Babys? Mehr als eins?
    „Sie müssen sterben“, fuhr der Narbige sie an.
    „Nein. Wir werden sie als Tauschobjekte benutzen“, beschloss einer der Muskelberge.
    Ashlyn stöhnte vor Schmerzen und richtete die glasigen Augen flehend auf Galen. „Bitte. Tu das nicht.“
    Vor ihren Feinden erniedrigte sie sich bis hin zum Betteln. Sie musste diese Babys wirklich aus ganzem Herzen lieben, obwohl sie ihnen noch nicht einmal begegnet war. Ein wenig konnte er das nachempfinden. Vor fast neunundzwanzig Jahren hatte er unwissentlich eine Tochter gezeugt und erst von ihrer Existenz erfahren, als sie schon längst erwachsen war. Zu wissen, dass sie von seinem Blut war, war alles, was es gebraucht hatte, damit er sie … nicht liebte, dieses Gefühl glaubte er noch niemals erfahren zu haben. Aber er empfand eine gewisse Verbundenheit mit ihr, trotz der Tatsache, dass sie sich so sehr von ihm unterschied wie er sich von den Herren.
    Seine Gwendolyn. Eine Harpyie. Eine Frau, die zu verletzen er nicht über sich brachte. Eine Frau, die ihn ohne Zögern abschlachten würde. Das gefiel ihm an ihr, er war stolz auf ihre

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