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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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das wollte er auch gar nicht. Möglicherweise würde ihn das von seinem geplanten Weg abbringen.
    Schweigen. So drückendes Schweigen. Die Ruhe vor dem Sturm. Denn in der nächsten Sekunde protestierte Katastrophe . Lauthals. Schrie und schrie und schrie in Kanes Kopf.
    Nein, er war nicht tot.
    Kane hob die Hände, um seine Ohren zu bedecken, und es gelang ihm. Vage registrierte er, dass ihm die Ketten von den Handgelenken genommen worden waren. Das hatte die Frau also getan. Ihn befreit.
    „Nein“, wiederholte sie. „Ich werde dich nicht töten.“
    Meins.
    Halt die Klappe . Er wandte sich wieder seiner Traum-Theorie zu. Dies war ein Traum, nur ein Traum, was bedeutete,dass sie alles tun musste, was er von ihr wollte. Richtig? „Töte. Mich.“
    Ihre Hände glitten unter seine Schultern, und langsam richtete sie ihn auf. Er spürte ihre Hitze, die Weichheit ihrer Handflächen. Roch den Duft von Patschuli, hintergründig, üppig und moschusbeladen, erotisch und erdig. Tief in seiner Nase, gefangen in seinen Nebenhöhlen, breitete er sich aus in seine Mitte, seine Blutbahn.
    MEINS.
    Ein Knurren stieg in seiner Kehle auf, drohte ihm zu entweichen. Seine Arme erschlafften und fielen kraftlos an seinen Seiten herunter, und trotzdem musste er gegen den Drang ankämpfen, nach ihr zu greifen. Er wollte sie unter seinen Lippen spüren, wollte in ihr sein.
    Er wollte … also würde er sie kriegen.
    MEINS, SIE IST MEINS.
    Die Blondine – die plötzlich nicht mehr blond war, sondern eine wunderschöne Schwarze, nein, eine üppige Latina – beugte sich vor, bis sie fast Nase an Nase waren, und durchbohrte ihn mit dem Blick aus ihren dunklen Augen. „Ich bin nicht hier, um dein Leben zu beenden, sondern um es zu retten“, erklärte sie. „Ich werde dich in die Welt der Menschen bringen – und als Gegenleistung wirst du mich umbringen. Das musst du mir schwören, bevor ich dir helfe.“
    Katastrophe hörte auf zu schreien und fing wieder an zu lachen.
    Cronus wanderte allein durch seine Halle der Zukünfte, während seine Gefühle auf der rasiermesserscharfen Kante zur Zerstörung balancierten. Überall hatte er gesucht, Rhea jedoch nicht gefunden. Auch die Jäger, die er gefangen genommen und eingesperrt hatte, waren verschwunden. Irgendwie hatte Rhea sie befreit, das wusste er. Und Sienna hatte immer noch nicht ihre Aufgabe bei Galen erfüllt.
    Wenn er die Welt in Schutt und Asche legen müsste, um sich zu retten, würde er es tun.
    Ob auf die eine oder die andere Weise, er würde bekommen, was er wollte. Herrschaft über die Menschenwelt. Kontrolle über seine Frau. Und Leben. Ewiges Leben. Er war ein Unsterblicher, ein König, der Mächtigste seines Volkes – selbst wenn er vor ein paar anderen da draußen zitterte.
    Vor einer Vase, die eines seiner Allsehenden Augen vor so langer Zeit geformt und bemalt hatte, blieb er stehen. Darauf war Scarlet, Hüterin der Albträume , Rheas verhasste Tochter, dabei zu sehen, wie sie ihn enthauptete. Also ja, es gab zwei Prophezeiungen über seinen Tod. Zwei vorhergesagte Morde. An unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten.
    Warum?
    Dieses spezielle Rätsel hatte er nie ergründen können. Nur eine Person konnte ihn töten, nicht wahr? Außer, Scarlet und Galen arbeiteten zusammen? Doch die beiden hassten einander, kämpften auf gegnerischen Seiten. Der jüngste Beweis: Vor Kurzem war Scarlet in Galens Träume eingedrungen und hatte den Mann von seinem bevorstehenden Untergang überzeugt. Diese Träume hatten den Hüter der Hoffnung dazu getrieben, ihren Mann Gideon anzugreifen, was sie noch mehr in Rage versetzt hatte.
    Cronus blinzelte, als ihm eine Idee kam. Konnte die Antwort so einfach sein? War Scarlet irgendwie in die Träume seines Allsehenden Auges eingedrungen? Hatte ihm eine falsche Realität gezeigt? Schon seit ihrer Geburt waren Scarlet und er Feinde gewesen, und einander Schmerzen zuzufügen war für sie beide schon zu einer Art Spiel geworden.
    Vielleicht, dachte er. Ja, vielleicht. Was bedeutete, dass er wahrscheinlich auf dem richtigen Weg war. Galen war die größere Bedrohung, also musste Galen außer Gefecht gesetzt werden.
    Sienna wusste nun ganz genau, wie skrupellos Cronus sein konnte, um sicherzustellen, dass er seine Ziele erreichte. Deshalb würde sie ihre Aufgabe erfüllen. Wenn sie versagte, würde er seine Drohung wahr machen. Paris würde sterben. Und er würde sie zwingen, dabei zuzusehen.

47. KAPITEL
    M eine Hinrichtung ist vorerst

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