Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
ihre. Er empfand dasselbe, weshalb er trotzdem nach ihr suchen würde. Dann würde er einen Weg finden, sie dauerhaft an sich zu binden, ob auf ehrliche Weise oder durch Betrug.
Sie gehört uns . Anfangs mochte Sex noch zögerlich gewesen sein, doch mittlerweile war er voll mit an Bord.
Von mir hörst du da keinen Widerspruch.
Einst hatte Paris geglaubt, er würde sie gehen lassen können. Hatte geglaubt, er könnte niemals von jemandem verlangen, rund um die Uhr mit ihm zusammen zu sein. Hatte geglaubt, die Schwierigkeiten seien unüberwindbar. Tja, er hatte sich getäuscht. Wenn es um Sienna ging, gab es nichts, was er nicht tun würde, nichts, was er nicht ertragen würde – oder von ihr zu ertragen verlangen würde.
Entschlossen erhob sich Paris und schwankte.
Lucien tat es ihm nach.
Paris rollte die Schultern, lockerte sich, bereitete sich aufeinen Kampf vor. „Willst du versuchen, mich von ihr fernzuhalten?“ Nichts und niemand wird mich von ihr fernhalten.
„Hölle, nein.“ In einer fließenden Bewegung zog der Krieger seine Glock, überprüfte das Magazin. „Ich geh mit dir dein Mädchen holen.“
Sienna kroch auf die Tür zu. Hinter ihr tränkte eine Blutspur den schönen Teppich, doch schließlich erreichte sie ihr Ziel. Sie hatte erwartet, einfach hindurchgleiten zu können, stattdessen traf sie auf Widerstand. Eine undurchlässige Wand. Verdammt! Ihre Finger zu heben und um den Türknauf zu schließen, war ein Kraftakt. Schon jetzt war sie benebelt und schwach, und mit jeder verstreichenden Sekunde wurde es schlimmer.
Zwei Dinge trieben sie an. Ihr Hass auf Cronus, Rhea und Galen und ihre Liebe zu Paris. Sie konnte das schaffen. Würde es schaffen. Sie war schon so weit gekommen, da würde sie jetzt nicht aufgeben. Große weiße Sterne wirbelten durch die Spinnennetze vor ihren Augen. Das Atmen fiel ihr schwer, die Luft schien immer dicker zu werden, jedes Mal, wenn sie einatmete.
Knopf drehen. Tür mit der Schulter aufstoßen. Quietschende Scharniere. Ja! Geschafft.
Eine Hand vor die andere, nutzlos schleifte sie ihre Beine hinter sich her. Über die Schwelle. Eine Hand vor die andere, schleifende Beine. Sterne, Sterne, so viele Sterne, dass sie die Spinnennetze überstrahlten.
Wenige Meter entfernt ein Rascheln. Das Wimmern einer Frau.
Der Fluch eines Mannes.
Galen? „Helft … mir …“, brachte Sienna hervor.
Füße setzten auf dem Boden auf. Schritte ertönten. Das Gleiten von Federn über Holzdielen. Dann kniete ein gut aussehender blonder Mann vor ihr. Hallo, Galen – der Mann vondem Gemälde. Er war oberkörperfrei und über und über verbunden mit blutbefleckten Bandagen. Über den Kopf erhoben hielt er ein Messer, als wollte er sie erstechen, doch dann zögerte er, blähte die Nasenflügel, und augenblicklich wurde sein Blick glasig.
„Wer bist du?“, krächzte er.
Ihr Herz schlug schneller, wodurch sie noch mehr Blut verlor. Wie Nebel flohen ihre Gedanken, waren nicht mehr greifbar. „Ich bin … Zorn . Jägerin.“ Und warum bombardierte ihr Dämon sie nicht mit Bildern von Galens Vergehen? War er genauso schwach wie sie? Hing seine Kraft von ihrer ab, wie es andersherum oft der Fall war?
In einer verschatteten Ecke sah sie eine hellhaarige Frau vorsichtig herüberlinsen. Ihre Züge waren angespannt, ihre Haut farblos. War das Legion, das Mädchen, nach dem die Herren suchten? Das Mädchen, das sich ausgeliefert hatte im Tausch gegen Ashlyn?
Das Mädchen, für das Galen sein Leben riskiert hatte, um sie in seinen Besitz zu bringen?
Hölle , wimmerte Zorn .
„Warum bist du hier?“, fragte Galen fordernd. „Wie bist du hierhergelangt?“
Sienna wünschte, sie hätte sich vorher eine Geschichte zurechtgelegt oder dass Cronus sie mit einer versorgt hätte. Jetzt hatte sie gar nichts. Keine Worte, um ihn zu beruhigen und von ihrer Vertrauenswürdigkeit zu überzeugen. Wenigstens so lange, bis sie sich wieder verteidigen konnte.
„Hilfe“, wiederholte sie nur.
Legion kroch auf sie zu. „ Z-zorn ? Ich kann dich nicht sehen, aber ich spüre dich.“
Meine Hölle.
„Bleib, wo du bist, Legion“, bellte Galen, und augenblicklich krabbelte das Mädchen zurück in ihre Ecke. Keine Sekunde lang wandte er den Blick von Sienna.
Was hatte er Legion angetan, um solche Furcht in ihr zu wecken? Was wollte er ihr antun? Was es auch sein mochte, Sienna konnte nicht zulassen, dass er dem Mädchen wehtat. Musste einen Weg finden, sie in Sicherheit zu bringen.
Als hätte
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