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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Schwester gezeigt, nichts weiter.“
    Moment, Moment, Moment. Ein Trugbild ? Sienna biss sich auf die Zunge. Warum sollte er … Wie konnte er nur …? Wie auch immer die Frage lautete, die Antwort war klar. Um sein Spielchen mit ihr zu treiben, wie Paris es einmal von ihr behauptet hatte. Bastard war kein ausreichendes Schimpfwort für dieses Ungeheuer.
    Ruhig, entspann dich. „Ist sie überhaupt noch am Leben?“, presste sie hervor.
    „Natürlich.“
    Bei Cronus war gar nichts natürlich . Er lebte nach seineneigenen Regeln, und selbst an die hielt er sich nicht immer.
    Jedes Mal, wenn er vor ihr erschien, zeigte ihr Dämon ihr die verachtungswürdigen Dinge, die er in seinem Leben getan hatte. Die Leben, die er genommen hatte. Wie er nicht nur seine Feinde, sondern auch seine eigenen Leute getötet hatte, Menschen, jeden , der es wagte, sich gegen ihn zu stellen. Und er hatte gestohlen. Und wie er gestohlen hatte. Uralte Artefakte, Kräfte, die anderen gehörten, Frauen. Er kannte keine Scham. Keine Grenzen.
    „Woher soll ich wissen, dass du diesmal die Wahrheit sagst?“
    „Gar nicht. Dein Dämon weiß es.“
    Ein Moment angespannter Stille, während sie in ihrem Inneren nach der Antwort suchte. Zorn war ruhig, nicht aufgeputscht von der rasenden Begierde, Cronus für eine Lüge zu bestrafen. Der kurze Blick auf Skye war tatsächlich eine Illusion gewesen, doch Cronus glaubte ehrlich, dass sie noch lebte. Mit zusammengebissenen Zähnen verlangte sie: „Bring sie zu mir, die echte Skye, und lass sie bei mir bleiben. Dann tu ich alles, was du verlangst.“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“ Wütend stampfte sie auf. Gut, das war kindisch, aber sie hatte keine andere Möglichkeit, ihren Ärger über diesen Mann auszudrücken. „Willst du damit sagen, du, ein angeblich allwissendes Wesen, weißt nicht, wo sie ist?“
    Innerhalb eines Sekundenbruchteils stand er direkt vor ihr, stierte zornig auf sie hinab, während sein Atem über ihr Gesicht strich. „Genug von deiner Schwester! Willst du gar nicht wissen, warum ich dich mit Zorn gesegnet habe? Dich, eine zerbrechliche Menschenseele, die einen meiner stärksten Krieger aus dem Gleichgewicht gebracht hat? Bist du nicht neugierig, warum ich für meinen Krieg deine bereitwillige Mitarbeit will?“
    Komm nicht auf die Idee, dem König der Titanen ein Pfefferminz anzubieten. Sie schluckte. Und wage es ja nicht, an diesen Krieger zu denken, den du aus dem Gleichgewicht ge brachthast. Wage es nicht, an Paris zu denken. Oh nein, nein, nein. „D-doch.“ Und jetzt stotterte sie auch noch? Lass dir ein paar Eier wachsen, Blackstone!
    In Cronus’ Augen blitzte es rot auf. Dämonisch rot. Ein grauenhaftes Blutrot, bei dem sie an nukleare Verseuchung denken musste. Er war nicht nur der König der Titanen, sondern auch besessen von Gier – und in diesem Moment hatte sein Dämon das Heft in der Hand, trieb ihn zu allem, was er tat und sagte. Um sie herum begann das Schloss zu beben, bis in die Grundfesten erschüttert von seinem Zorn.
    „Du kennst die Jäger. Du weißt, wie sie arbeiten. Du hast einmal zu ihnen gehört.“
    „Ich weiß.“ Als könnte sie das je vergessen oder sich davon freisprechen. Einst hatte sie sogar ihr Zeichen auf dem Handgelenk getragen, die liegende Acht für Unendlichkeit. Eine ständige Erinnerung an ihre „Ziele“. In dieser Form als bloße Seele hatte sie keine Tattoos außer dem Schmetterling auf ihren Flügeln, und dafür war sie extrem dankbar. „Dasselbe gilt für Tausende andere.“
    Bis auf die Tatsache, dass diese Tausenden keine Ahnung hatten, was für Narren sie waren. Und wie austauschbar, nichts weiter als Marionetten, die an ihren Schnüren tanzten. Genau wie sie – bis ihr die Wahrheit eine schallende Ohrfeige verpasst und die Schnüre mit brutaler Effizienz durchtrennt hatte.
    Kurz nachdem Zorn in sie gefahren war, hatte Cronus sie zu einem Stützpunkt der Jäger gebracht. Da der Götterkönig die Fähigkeit besaß, sich vor neugierigen Augen zu verbergen, und die Menschen Sienna nicht sehen konnten, hatte niemand sie beachtet. Es war genauso gewesen wie mit den Sünden des Königs: Ohne Unterlass hatte sie die Verfehlungen der Jäger gesehen. Diebstahl, Vergewaltigung, Mord, alles im Namen der „guten Sache“. Dass sie einst ein (angeblich überaus wichtiger) Teil ihres Feldzugs gewesen war, ihnen geholfen hatte …
    Bestrafe sie … Stiehl, vergewaltige, töte …
    Da war er wieder. Zorn . Ihr dunkler Gefährte.

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