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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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kampferprobter Krieger hatte er es besser gewusst, als ihr seinen inneren Aufruhr zu zeigen. „Das ist alles?“
    „Fürs Erste.“
    „Dann kannst du mich auch gleich umbringen, Süße. Meine Freunde werden sich nicht ergeben, um mich alte Haut zu retten.“
    „Das werden wir dann schon sehen, nicht wahr?“
    Als er begriffen hatte, dass es ihm nicht helfen würde, sie gegen sich aufzubringen, hatte er in seinen Standardmodus gewechselt: Verführung. Hatte Sexbilder in ihren Geist projiziert, was er hasste. Was er eigentlich nicht mehr tat . Und als sie sich ausgemalt hatte, was er wollte – sie beide gemeinsam, nackt und auf einem wilden Ritt in Richtung Höhepunkt –, war ihr Atem unregelmäßig geworden, ihre Brustwarzen unter dem T-Shirt hart. Ein weißes T-Shirt, das die Spitze ihres BHs kaum verdeckte, der bewies, dass sie eine sinnliche Seite besaß.
    Fast hätte er sie gehabt, doch am Ende hatte sie sich zusammengerissen. Er hatte den Fehler begangen, sie weiterhin „Süße“ zu nennen, ein Kosename, den er schon bei unzähligen anderen Frauen benutzt hatte, und das hatte sie gewusst. Von da an hatte es nicht lange gedauert, bis sie begriff, dass er sie so nannte, weil er sich nicht an ihren Namen erinnern konnte – oder an den von irgendjemandem sonst.
    Schließlich war sie gegangen und erst ein paar Tage später zurückgekehrt, als er nur noch ein paar Atemzüge vom Tod entfernt gewesen war. Und dann hatte sie sich endlich für ihn ausgezogen, ihm endlich Lust bereitet.
    Das war der Tag, an dem er sie umgebracht hatte.

7. KAPITEL
    A m nächsten Morgen stand Paris auf der höchsten Klippe eines Felsenzugs, der den Blick über das Reich der Blutigen Schatten eröffnete, seine ganze Haltung auf Krieg eingestellt. Endlich hatte er sein Ziel erreicht, gut versteckt in einer verlassenen Ecke von Titania, das Portal für jeden außer William unsichtbar. Was sagte man dazu? Der Kerl hatte seine Vorteile.
    Jetzt würde Paris endlich Sienna finden.
    Sein Blut kochte vor viel zu lange unterdrückter Wut, am ganzen Körper bebte er aus dem Bedürfnis heraus, jemandem wehzutun. Vielen Jemanden.
    Bald.
    Immer wieder fegten scharfe Windböen über ihn hinweg, ohne je die Fetzen dichten schwarzen Nebels zu zerstreuen, der um ihn herum, fast schon in ihm waberte. Der Geruch nach altem Kupfer erfüllte die Luft und hinterließ einen feuchten Film in seiner Nase. Aus allen Richtungen ertönten erstickte Schreie, so viele Schmerzensschreie. Am Himmel stand die fahle Sichel des Mondes, deren zerfaserte Ränder in eine endlos weite, gnadenlose Nacht ausbluteten. Unter ihm brodelte und zischte ein Ozean von tiefroten Tränen.
    Und dort, mittendrin, thronte ein Albtraum von einem Schloss. Dunkles, langsam verfallendes Gestein. Die Blätter des verdorrten Efeus klammerten sich wie fette Spinnen an das Mauerwerk. Das Dach lief an mehreren Stellen spitz zu, von jeder Spitze hing eine gepfählte Leiche, deren Blut auf die Fenster tropfte. Es gab mehrere Balkone, die von zahllosen monströsen Wasserspeiern in allen Formen und Größen bewacht wurden.
    Monster, die offensichtlich zum Leben erwachen würden.
    Sich windende, ölig schimmernde Schatten wirbelten um den Bau herum, ohne die Steine zu berühren. Stattdessen hieltensie einen respektvollen Abstand, als würden sie von einer unsichtbaren Eisenstange zurückgehalten. Doch Paris nahm an, sobald das Startsignal ertönte, was auch immer das sein mochte, würden sie sich auf alles stürzen, was sich zufällig in der Nähe befand.
    „Sie ist da drin“, sagte er zu seinen Begleitern. „Ich weiß es.“ Er wollte mit Feuer und Schwert drauflosstürmen, wollte es mit verzweifelter Macht, doch er konnte nicht. Noch nicht, noch nicht. Vorher brauchte er Informationen.
    Der Teufel steckte im Detail.
    „Das ist toll, hervorragend, aber warum bin ich noch mal hier?“, wollte William wissen und kratzte sich am Kopf. Er stand links von Paris, angezogen wie für den Laufsteg, nicht für die Schlacht. Seidenanzug, keine Waffen. Eine Flasche Conditioner in der Tasche. Ja. Conditioner. Schon wieder. Gegen Spliss. Ein kleiner Ausflug in die Hölle hatte ein paar der „kostbaren Strähnen beschädigt“, weshalb er seine „notwendige tägliche Behandlung“ jetzt überall mit sich herumschleppte.
    Der Klang seiner Stimme brachte Sex zum Schnurren wie ein Kätzchen. Es war ekelerregend.
    „Ich bin immer noch dabei, mich von einem grauenvollen körperlichen und seelischen Trauma zu

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