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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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verschränkte die Arme über der massiven Brust, der Schnee fiel mittlerweile so dicht, dass keine der Flocken noch schmolz. In seinem Haar glitzerten ganze Strähnen von Weiß. „Woher weißt du so viel über diesen Ort und seine Beschützer, William aus der Dunkelheit?“
    William aus der Dunkelheit? Das war neu, aber treffend. „Genau. Woher eigentlich?“ Paris beobachtete die angesprochenen Steinfiguren. Abscheuliche Viecher. Die Großen waren geflügelt, trugen gebogene Hörner, Reißzähne wie Säbel und Dolche statt Krallen – an Händen und Füßen. Die Kleinen sahen bloß hungrig aus. Oh, und tollwütig.
    Ein weiteres unsichtbares Staubkörnchen musste von Williams Schulter weichen. „Vielleicht war ich früher einmal einer der Herrscher der Unterwelt und habe alle Verstecke von Cronus und seinen Anhängern ausfindig gemacht, um sie zu erpressen – und dabei dieses kleine Liebesnest entdeckt. Möglicherweise kann ich aber auch in die Zukunft sehen undwusste, dass wir eines Tages herkommen würden. Oder die Wasserspeier haben mir eventuell mal gedient und mich Eure Heißheit genannt.“
    Paris las zwischen den Zeilen. „Vielleicht hast du mal eins von diesen Monstern genagelt, das die Klappe nicht halten konnte.“ Wenn es eine größere männliche Schlampe gab als Paris, dann William.
    Der zuckte nur mit den Schultern. „Oder das.“
    Hinter seinem Rücken erhob Zacharel die golddurchwirkten weißen Flügel, schüttelte den Schnee ab und ließ sie wieder sinken. „Und was lässt dich so sicher sein, dass deine Sienna dort drinnen ist, Dämon?“
    Geh nicht drauf ein. „Ich bin’s einfach.“ Arca, die Göttin, die er in Cronus’ Harem verführt und nach Siennas Rettung zu befreien versprochen hatte, war sich sicher gewesen, es gebe nur zwei Orte, an denen sie sich aufhalten könnte. Wäre Sienna an den anderen gebracht worden, wäre ihre Seele innerhalb weniger Tage verdorrt. Deshalb war sie hier. Ende der Geschichte.
    „Ich werde die Wächter provozieren“, dachte er laut, „aber ich werde sie nicht in Rage versetzen. Sie werden mich reinschleppen, um mich einzusperren. Bevor sie das schaffen, werde ich mich befreien und nach Sienna suchen, sie finden und mit ihr fliehen. Ganz leicht.“
    Na klar. Sicher.
    „Ich bleibe hier und stehe Schmiere.“ Sichtlich zufrieden mit seiner Idee nickte William. „Wenn du nicht zurück bist, bevor … sagen wir … meine Kur bis in meine Kopfhaut eingedrungen ist, hole ich Hilfe.“ Er kicherte. „Ich hab ‚eingedrungen‘ gesagt.“
    Echt jetzt? „So wie ich dich kenne, vergisst du mich einfach und spazierst zum nächsten Maniküre-Pediküre-Salon.“ Darüber hinaus war sich Paris nicht sicher, ob Zach ihm den Rücken frei halten oder eher ein Messer hineinstechen würde.„Also, dreimal darfst du raten – du kommst mit mir. Zach steht Schmiere.“
    „Vielleicht hast du so lange in Ungarn gelebt, dass du kein Englisch mehr sprichst und nicht verstanden hast, was ich eben sagte.“ Zuerst auf Französisch, dann auf Spanisch, dann auf Russisch erklärte er: „Ich bleibe hier, Ende der Diskussion.“ Lässig fuhr William sich mit den Fingern durch die blauschwarze Mähne und runzelte die Stirn, als er einen Knoten fand. Mit ärgerlicher Miene holte er seinen Conditioner hervor, drückte sich ein paar Tropfen der cremigen Mixtur auf die Fingerspitzen und massierte sie ein, bis sein Haar wieder die gewünschte Seidigkeit erreicht hatte. „Ich bin ein Hengst im Bett, kein Ochse auf dem Schlachtfeld.“
    „Ich wette, du hast direkt nach deiner Geburt deine Mutter erdolcht. Also tu mir einen Gefallen und benimm dich wie ein großes Mädchen, denn so wird’s laufen: Wenn du jetzt verschwindest, werde ich dich bis ans Ende deiner Tage verfolgen und jede Frau verführen, die du für dich willst.“
    Eine lange Pause, aufgeladen mit einer Wut so kalt wie der Schnee um den Engel herum. „Meinetwegen“, murmelte William schließlich. „Ich komme mit, aber nur, weil ich mal wieder ein anständiges Kardiotraining brauche.“
    Gut. Paris hatte jedes Wort ernst gemeint. Er war nicht so weit gekommen, um jetzt eine Niederlage hinzunehmen. Was immer auch nötig war, er würde es tun: lügen, betrügen, zerstören. Jetzt und bis Sienna in Sicherheit war.
    Zügig kontrollierte er seine Waffen. Alle Dolche steckten in ihren Scheiden. Ein kurzer Blick bestätigte ihm, dass die Pistolen entsichert waren.
    „Kugeln werden sie nicht töten, nur dass du’s weißt“,

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