Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
der Leiche und näher zu seiner verhassten Ehefrau. „… wirst du mich ruinieren. Mich einsperren. Mich … Womit hast du mich sonst noch so bedroht, hm?“
„Ich werde dir die Haut abziehen, auf deine Knochen spucken und in einem See aus deinem Blut tanzen.“
„Klingt wie ein wahrhaft spektakulärer Abend. Bis dahin gönne ich mir noch ein wenig Spaß, glaube ich.“ Mit einer Handbewegung ließ er eine der zahllosen Frauen an seiner Seite erscheinen, die derzeit in seinem Harem weilten – eine Rothaarige mit tief gebräunter Haut und rosig strahlenden Wangen. Im Gegensatz zu manchen anderen, die er besaß, fand sie wirklich Gefallen daran, seine Bedürfnisse zu befriedigen.
Heute trug sie eine transparente Toga aus Seide und Spitze, Juwelen, die einst Rhea gehört hatten, und ein Lächeln, das heller strahlte als die Sonne. Die Königin der Titanen dort so hilflos liegen zu sehen und gleichzeitig zu wissen, dass sie selbst einer seiner Lieblinge war, ließ ihre Brust vor Stolz schwellen. Süffisant winkte sie Rhea zu und warf sich das Haar über die Schulter.
Rhea fauchte.
Und genau deshalb habe ich sie ausgewählt, dachte er innerlich grinsend.
Als sie die Diamanten wiedererkannte, die sich um den Hals des Mädchens wanden, spie Rhea eine Flut von Beschimpfungen aus.
„Eure Majestät“, sprach ihn das Mädchen mit einem graziösen Knicks über den Ausbruch der Königin hinweg an, um zu beweisen, wie bedeutungslos sie war. Zitrusduft ging von ihr aus. „Was kann ich für Euch tun?“
„Du kannst der Frau dort auf dem Bett zeigen, wie sehr dich dein Mann befriedigt.“ Er winkte sie zu sich, platzierte sie mit dem Rücken zu sich und beugte sie nach vorn, sodass ihr Gesicht genau vor Rheas war.
„Befriedigt sie Euch denn nicht?“, fragte das Mädchen.
Wieder fauchte die Königin und versuchte, sie zu beißen.
„Das reicht jetzt.“ Den Blick unverwandt auf seine Frau gerichtet, zog er den Reißverschluss seiner Lederhose nach unten. Er verabscheute so enge Sachen, doch Rhea fand diese Art Kleidung attraktiv, und sein Drang, sich zu rächen, überstieg bei Weitem jeden Wunsch nach Komfort. „Du weißt, was du sagen musst, um das zu verhindern“, erinnerte er seine Frau. Rhea musste nur ihre Niederlage eingestehen und geloben, ihm auf ewig zu gehorchen.
„Eher sterbe ich.“
„Wie du willst.“
Er nahm die Sklavin und genoss es in vollen Zügen – auch wenn er niemals eingestehen würde, dass es nur deshalb so befriedigend war, weil er den Blick auf seine Frau gerichtet hielt. Sie dagegen schloss die Augen, um seinen Anblick auszublenden. Egal. Sie spürte jede seiner Empfindungen mit, und das reichte ihm für den Moment.
Als er gekommen war, richtete er seine Kleider mit zitternden Händen – was demütigend war; ein König sollte sich auchvon einem solchen Höhepunkt augenblicklich erholen – und schickte die grinsende Sklavin fort.
„Bastard“, keuchte Rhea atemlos. „Ich hasse dich. Aus tiefster Seele hasse ich dich.“
„So, wie ich dich hasse.“
Plötzlich verzog sie ihre Mundwinkel in ehrlicher Belustigung. „Weißt du, Cronus, mein Liebling, du hast deine Hure nicht halb so sehr genossen, wie ich meine.“
Ihre Worte waren sorgfältig kalkuliert, ein schmerzhafter Stich für seinen männlichen Stolz. Doch er achtete darauf, eine ebenso amüsierte Miene aufzusetzen. „Weißt du, Liebling“, sagte er, „du magst deine Männer genossen haben, aber du hattest sie immer nur ein einziges Mal, bevor ich sie aufgespürt und umgebracht habe. Ich dagegen freue mich schon jetzt darauf, den Rotschopf morgen noch einmal zu nehmen.“
10. KAPITEL
R eißzähne bohrten sich in seine Arme. Klauen in seine Beine. Hörner stießen ihm in den Bauch. Eine Weile lang hatten einige der Steinmonster ihn bestiegen wie die Hunde, während ihre Freunde versuchten, ihn anzuketten. Nicht würgen. Eigentlich hätte er ihnen erlaubt, ihn zu fesseln – hätte er nicht Sienna gesehen. Sie war hier. Am Leben. Ohne Fesseln.
Sie hatte ihn angesehen, hatte seinen Blick erwidert und eine unglaubliche Traurigkeit verströmt. Traurigkeit und Reue und sogar Entsetzen. Die Hornbrille, die sie damals getragen hatte, war fort, wahrscheinlich war ihre Sehkraft im Leben nach dem Tod perfekt – aber ihre Züge waren noch dieselben. Große haselnussbraune Augen, volle rote Lippen. Mahagonifarbenes Haar, das ihr mittlerweile bis zur Taille reichte.
Seine Frau. Seine. Einer nach dem anderen hatten seine
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