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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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selbst bereits zu viel Zeit damit verbracht hatte, alles Revue passieren zu lassen.
    „Ich weiß, dass dir ein Dämon verpasst wurde. Was ich nicht weiß, ist, wie du mit ihm zurechtkommst“, gestand erund starrte irgendetwas an, das in weiter, weiter Ferne hinter ihrer Schulter lag.
    „Wir haben so unsere Sternstunden.“
    „Er zeigt dir die Sünden anderer?“
    „Ja.“
    „Und zwingt dich, die Übeltäter zu bestrafen?“
    „Ja.“
    Er nickte. „Aeron, der Kerl, in dem Zorn vorher war, hat das gehasst. Er hat sich immer so lange gewehrt, wie es irgend ging.“
    „Und dann hat Zorn die Kontrolle übernommen“, grummelte sie.
    „Ja.“
    „Ich hab dasselbe Problem.“ Normalerweise sah sie die Missetaten einer Person, wenn sie bei Bewusstsein war, und die Dinge entwickelten sich von dort aus. Entweder sie kämpfte gegen das Drängen des Dämons an und gewann, oder sie kämpfte dagegen an und verlor. Was sie davon halten sollte, dass sie Paris’ Verfehlungen im Schlaf gesehen hatte, war ihr nicht so ganz klar.
    Wieder herrschte eine ganze Weile unbehagliches Schweigen. Es gab so vieles zu sagen, doch sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte.
    „Paris“, wisperte sie im selben Moment, als er seufzte und anhob: „Sienna.“
    Jetzt starrten sie einander an, suchend, unsicher.
    Uuund wieder herrschte Stille, so drückend, dass sie das Gefühl hatte, von dem Gewicht in die Matratze gepresst zu werden. Wild bäumte sich ihr das Herz in der Brust auf, als versuchte es zu entkommen. Liefe das verdammte Ding mit Strom, sie hätte den Stecker herausgezogen. Alles, um diese angespannte, unentschiedene Situation zu erleichtern, in der ihre Angst, Paris zu verjagen, sie daran hinderte, all das zu sagen, was sie sich so oft ausgemalt hatte.
    „Du zuerst“, sagte er, und an seinem Kiefer zuckte ein Muskel.
    Also gut. Sie konnte es schaffen. Sie konnte . „Ich hab mich nur gefragt, wie du hierhergekommen bist und warum du … warum du nach mir gesucht hast.“ Und er war definitiv ihretwegen gekommen, nur ihretwegen. Warum hätte er sonst so verzweifelt ihren Namen brüllen sollen? Wollte er sie bestrafen für das, was sie ihm damals angetan hatte?
    Er verengte die Augen. „Ich hab’s mir anders überlegt. Ich zuerst. Sag mir, warum du zu mir gekommen bist in dieser Nacht in Texas, als William dich zu meinen Füßen gesehen hat. Mein unscheinbarer Freund William.“ Unter seinen gesenkten Lidern konnte sie trotzdem erkennen, dass das Blau seiner Iris eisig geworden war, die Dunkelheit lauerte immer noch dicht unter der Oberfläche. Seine Miene wirkte hart wie Stein, jede andere Empfindung war von rücksichtsloser Entschlossenheit überdeckt.
    Der Mann, der jetzt vor ihr saß, war nicht der, der gegen die Gargl gekämpft hatte, um zu ihr zu gelangen; er war nicht der, der ihre Wunden so sorgfältig verarztet hatte. Und das hatte er. Sie war gewaschen und verbunden, genau wie er gesagt hatte.
    Nein, der Mann, der vor ihr saß, war der, den sie in Rom kennengelernt hatte. Der, der sie in der einen Minute geküsst hatte und in der nächsten an einen Foltertisch gefesselt erwacht war. Der, der sie mit einem Atemzug verflucht und mit dem nächsten gepriesen hatte.
    Wer auch immer er war, sie würde ihn nicht anlügen. Nie wieder würde sie ihn anlügen. „Ich hab Hilfe gebraucht“, gestand sie, „und Zorn wusste, wo du warst, wie wir dich erreichen konnten. Er hatte die Kontrolle übernommen, und ich bin erst dort zu deinen Füßen wieder zu Bewusstsein gekommen.“
    „Brauchst du immer noch Hilfe?“
    „Im Umgang mit Zorn ? Ja.“
    Er nickte, und der Ausdruck der Rücksichtslosigkeit wurde etwas milder. „Es tut mir leid, dass ich dich an dem Abend nicht sehen konnte.“
    „Du musst dich für nichts entschuldigen.“
    „Wie dem auch sei“, sagte er und räusperte sich, „ich hab mir schon gedacht, dass du Probleme haben würdest, dich daran zu gewöhnen, obwohl du dich wesentlich besser hältst als ich in diesem Stadium. Deshalb hab ich Aeron gefragt, ob er irgendwelche Tipps für dich hat. Er sagte, du hättest es relativ leicht, wenn du den Bastard jeden Tag mit einer Kleinigkeit fütterst. Wenn jemand dich anlügt, lügst du zurück. Wenn dich jemand betrügt, betrügst du denjenigen auch. Wenn dich jemand schlägt, schlägst du zurück.“
    Wie bereitwillig er ihr diese Informationen gab. Er ließ sie nicht darum betteln. Verhöhnte sie nicht damit, dass er diese Dinge wusste und sie nicht. Und Aeron

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