Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
würde, um für ihre Sicherheit zu sorgen.
Oder … es war ein Trick. Vielleicht baute Zacharel genau wie Galen erst Hoffnungen auf, um sie dann zu zerschmettern. Sie schluckte und sah fragend zu Paris. „Ist er …“
„Wie Galen?“, fragte er, als spürte er, was sie dachte. „Nein. Er ist die echte Nummer, und außerdem ist er ein selbstgerechter Schnösel, der dich an die Grenzen deiner Geduld treiben wird. Außerdem ist er impotent. Also noch mal, wo willst du hin?“ Bestimmend packte er ihr Kinn und zwang sie, sich allein auf ihn zu konzentrieren.
Die Hitze seiner Berührung … Die raue Oberfläche seiner Hände … Wieder überlief sie ein Schauer. „Ich bin mir nicht sicher.“ Klang sie für ihn genauso atemlos wie in ihren eigenen Ohren? „Ich bin eher ziellos herumgelaufen, war auf der Suche nach dem Ausgang. Du weißt nicht zufällig, wo der ist, oder?“
„Doch. Zwei Tagesmärsche in die andere Richtung.“
„Oh.“ Dann würde sie am Schloss vorbeigehen müssen, und wenn sie das tat, würde sie unwiderstehlich davon angezogen werden. Keine Frage. Wenn sie da reinging, würde sie nicht wieder rauskommen.
„Ich bring dich hin“, beschloss er im selben Moment, als Zacharel anbot: „Ich kann dich innerhalb weniger Stunden dorthin fliegen. Und ich bin nicht impotent. Ich habe nur noch nie Begehren empfunden.“
Whoa. Wenn der mal nicht die Aufmerksamkeit auf sich zog. Augenblicklich schossen ihr Fragen durch den Kopf. Warum nicht? Waren Engel asexuell? Wie alt war er? Welche Art von Frau könnte diese eisige Hülle durchbrechen und seine Hormone in Wallung bringen?
Wenn sich alles etwas beruhigt hatte, würde sie ihn vielleicht mit jemandem verkuppeln – nicht, dass sie irgendjemanden kannte –, denn niemand sollte ohne den geringsten Körperkontakt leben müssen. Das war einfach nur schmerzhaft.
Als sie zum ersten Mal die Augen geöffnet und ihre neue geisterhafte Form entdeckt hatte, hatte sie versucht, irgendjemanden zu berühren, egal wen. Niemand hatte irgendetwas von ihr gespürt, und der Mangel an Empfindungen hatte ihren Geist fast gebrochen.
„Du fliegst sie nirgendwohin“, knurrte Paris. Ihr wurde klar, dass er sie beobachtet und angespannt auf ihre Reaktion auf Zacharels Angebot gewartet hatte. „Ich hab’s dir schon gesagt. Kein Anfassen. Davon abgesehen bleibt sie bei mir, an meiner Seite. Das ist nicht verhandelbar.“
Sie hätte mit ihm diskutieren können. Hätte diskutieren sollen . Für sie gab es keine gemeinsame Zukunft, und wenn sie das Unvermeidliche hinausschoben, würde sie das am Ende nur zerstören. Doch der Gedanke an zwei weitere Tage mit ihm war unwiderstehlich.
„Ich bleibe bei ihm“, stimmte sie zu.
Befriedigung loderte in Paris’ Augen auf, als er bestätigend nickte.
„Wenn du mit einer Frau geschlafen hast, verlierst du rasch das Interesse an ihr. Bist du deshalb so erpicht darauf, mit dieser hier allein zu sein?“ Ehrliche Neugierde lag in Zacharels Ton, doch die Worte schmerzten trotzdem. „Wenn das der Fall ist, gebe ich euch gern Zeit miteinander.“
Sie musste zusammengezuckt sein, denn Paris ließ sie los und wirbelte in Angriffsstellung, zwei Dolche in den Händen.
„ Willst du sterben?“
Zacharel hielt den Blick auf sie gerichtet. „Du musst nur meinen Namen sagen, Frau, und ich werde dich holen kommen.“ Dann verschwand er.
22. KAPITEL
P aris stürzte sich auf Zacharel, griff ins Leere und spie eine Flut der finstersten Flüche aus. Dann wandte er sich zu Sienna um und erklärte mit verengten Augen: „Sag seinen Namen, und du unterschreibst sein Todesurteil.“ Er ließ ihr keine Zeit für eine Antwort – nicht, dass sie gewusst hätte, was sie sagen sollte –, sondern kam wieder zu ihr und hob sie auf seine Arme. Sicheren Schrittes marschierte er los, als spürte er ihr Gewicht gar nicht. „Da vorne ist eine Höhle. Erst mal flicken wir dich zusammen, bevor wir uns auf den Weg zum Ausgang machen.“
„Woher weißt du, dass da eine Höhle ist?“ Obwohl sie hier schon seit Monaten lebte, deutlich länger als Paris, hatte sie nichts von irgendwelchen Höhlen gewusst.
„Ich hab die Gegend ausgekundschaftet, als wir angekommen sind.“
So typisch für einen Krieger – und höllisch sexy. Sie seufzte und ließ den Kopf an seine Schulter sinken. Unter ihrer Wange bewegten sich die Muskeln. Und jetzt, wo sie sich wieder auf das Schloss zubewegten, ließ auch das Zerren nach, und sie konnte sich etwas
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