Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
bist, und du daran Zweifel äußerst, nennst du mich damit einen Lügner.“
„Nein, ich meine nicht … Es ist nur …“ Sie stockte, erinnerte ihn an die brabbelnde, unsichere Frau, die er in Rom umgerannt hatte. Die ihn so unglaublich fasziniert hatte, die ein so bezauberndes Plappermaul gewesen war. „Männer sind einfach nicht …“
Männer. Er fluchte so heftig, dass es ein Wunder war, dass ihr nicht die Ohren bluteten. „Das ist auch gut so, denn sonst müsste ich sie umbringen.“ Sie gehörte ihm, und jeder, der sie ansah, der auch nur daran dachte, sie zu berühren … Hör sofort damit auf. Beschränk deine Besitzansprüche auf das absolute Minimum. Das hier ist nur für den Moment. Das muss es sein.
„Paris“, piepste sie.
„Ja.“ Er wollte wegsehen und konnte es einfach nicht.
„Ich finde dich auch wunderschön.“ Und als hätte sie nicht soeben seine Welt aus den Angeln gehoben, wandte sie sich der Quelle zu. Er sah die elegante, von Blutergüssen übersäte Silhouette ihres Rückens. Sah, wo diese violett-schwarzen Flügel in zwei perfekten Linien aus ihren Schultern wuchsen. Sahdas obsidianfarbene Schmetterlingstattoo zwischen ihnen.
Die Kurve am unteren Ende ihrer Wirbelsäule ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Zwei Grübchen waren dort zu sehen, kurz über ihrem Po. Und wo er gerade bei ihrem Po war … Hatte er je etwas Lieblicheres gesehen? Fest; genug, um sich daran festzuhalten, wenn er tief in sie hineinstieß; und mit vier Sommersprossen auf der rechten Seite, die ein sternförmiges Muster bildeten.
Daran könnte er sich stundenlang weiden, tagelang.
Mehr. Bitte, mehr. Muss sie berühren.
Ein genießerisches Stöhnen entwich ihr, als sie in das dampfende Wasser sank. Sie tauchte ganz unter, tränkte ihr Haar bis in die Spitzen und kam prustend wieder hoch.
„Hier.“ Ihm zitterte der Arm, als er ein dünnes Stück eingewickelte Seife aus der Tasche holte. Als er das Zittern bemerkte, wäre er am liebsten im Boden versunken.
Dankbar nahm sie die Seife entgegen, streifte mit den Fingern seine Handfläche. Schweißtropfen traten ihm auf die Stirn. „Danke. Schlau von dir, so eins auf Reisen dabeizuhaben. Das muss ich mir merken.“
Äh, ja. Den Grund behielt er für sich. Darüber würde er mit ihr nicht reden. Niemals.
Ihr zu erzählen, dass er immer Seife bei sich hatte, dass er niemals wusste, in wessen Bett er landen oder mit was für einer Person er zusammen sein würde – oder wie schmutzig er sich danach fühlen würde –; dass er Seife bei sich trug wie andere Männer Kondome … Kein kluger Schachzug.
Und wo er gerade bei Kondomen war, konnte er ihr die Wahrheit sagen? Geschlechtskrankheiten konnte er weder kriegen noch weitergeben; Schwangerschaften zwischen Unsterblichen und Menschen waren selten, erst recht, wenn der Mensch tot war; und auch wenn er es hasste, mit Fremden zu schlafen, so intim mit ihnen zusammen zu sein, war sein Dämon auf Hautkontakt angewiesen. Kein Kondom also, obwohlsein Schwanz schon mit Tausenden von Leuten in Berührung gekommen war. Es würde sie anwidern.
Das Problem war: Sex brauchte jetzt Erfüllung. Also ja, wenn er sie nehmen konnte, würde er es tun.
Langsam ließ er sich am Rand der Quelle nieder, während in ihm das Verlangen tobte. Wenn sie das hier durchzogen – und sie würden es so was von durchziehen – und Sex danach nicht augenblicklich befriedigt war, würde Paris … was? Tun, was er ihr erzählt hatte, und sich eine andere suchen?
Denk jetzt nicht darüber nach . Sonst würde er die Kontrolle verlieren.
Schon jetzt wirbelte die Dunkelheit in ihm, aufgewühlt verzehrte sie sich nach ihrer eigenen Art der Erlösung, gab ihm das Gefühl, als wäre er von zwei Dämonen besessen, jeder mit seinen eigenen Bedürfnissen. Sex , der Sex brauchte, und Gewalt mit einem unstillbaren Blutdurst. Doch Gewalt war unter Maddox’ Obhut, so viel also zu der Theorie.
Egal. Es spielt keine Rolle. Nur Sienna und dieser Moment sind wichtig.
Sienna.
Bald würde sie dieses Reich verlassen, den Himmel verlassen, und sich vor Cronus verstecken. Auf keinen Fall würde Paris zulassen, dass sie die Jagd auf Galen aufnahm. Er würde sie überzeugen, den Kopf unten zu halten und basta. Sie wäre in Sicherheit, und Paris würde zu seinen Freunden zurückkehren. Zu seinem Krieg. Zu seinem alten Leben.
Ein krankes, bemitleidenswertes Dasein, aber verdammt, nach all den Menschen, die er über die Jahrhunderte verletzt hatte,
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