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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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Strengster Sicherheitsvorkehrungen wegen bitten wir um zeitige Anmeldung.
    Nathan schloss die Mail und scrollte Dutzende von anderen durch. Er wollte eben aufgeben, als neue Post in die Mailbox kam.
Von: Sir George Lloyd Wanless

An: Sicherheits- und Aufklärungsgruppe der Botschaft

Betreff: Dringend

Wie bereits beim Meeting besprochen, wurde als Mörder von Octavia Glosserto der ehemalige SOCA-Agent Nathan Kershner identifiziert. Die kolumbianische Agency for Security and Intelligence hat Interpol um die Herausgabe einer Red Notice ersucht. Darüber hinaus sucht Scotland Yard ihn wegen des Mordversuchs an einem britischen Polizisten sowie Drogenschmuggel großen Stils. Er ist bewaffnet und gefährlich. Mobilisation aller eingetragenen Informanten. Einsatz aller nötigen Mittel. Fotos in der Anlage.
    Nathan war wie vor den Kopf geschlagen. Er sollte der Attentäter sein? Er klickte auf die Anlage. Fotos von ihm, mit und ohne langem Haar, erschienen auf dem Bildschirm.
    Die Stimmen oben waren wieder verstummt. Nathans Hand schwebte über der Tastatur. Jemand war auf die Toilette gegangen. Er griff nach der Pistole und stand auf. Die Toilettenspülung war zu hören. Dann hoben die Stimmen wieder an. Nathan warf einen Blick auf die Uhr: 17.54. Er scrollte sich noch ein letztes Mal durch die Inbox und klickte auf eine Mail, die ihm vorhin nicht aufgefallen war.
Von: Büro des britischen Botschafters

An: militärische Beratungsgruppe

Betreff: grünes Licht

Grünes Licht gewährt für nächste Phase der Operation. Lynx + Apaches treffen in Kürze ein. Übergabeort in der Anlage.
    Über ihm knarrte eine Diele. Jemand hatte das Büro verlassen. Nathan klickte auf den Anhang. Er bestand aus einer Pdf-Karte der Region Putumayo. Er drückte auf »Print«.
    Es klingelte an der Tür. Nathans Hand schloss sich um die Waffe. Vom Treppenabsatz her waren Schritte zu hören.
    Surrend kam Leben in den Drucker, der viel zu laut war, viel zu langsam. Dann meldete er einen Stau. Nathan öffnete die Klappe der Papierzufuhr und riss das Blatt heraus. Noch einmal drückte er »Print«.
    Die Schritte kamen jetzt von der Treppe. Mit ihnen näherte sich Rupes grummelnde Stimme.
    Schließlich glitt die Karte in das Auffangfach. Nathan griff danach und klickte den PC in den Schlafmodus. Die Pistole gehoben, sprang er mit rasendem Puls hinter die Tür.
    Die Haustür knarrte.
    »Harry, wieso zum Teufel klingelst du denn?«, fragte Rupes. Nathan erstarrte. Harry Singleton hatte sich irgendwie aus dem Kofferraum des SUV befreien können.
    »Lass mich vorbei!«, rief Harry. »Er ist hier!«
    »Wer?«
    »Dieser Kershner, du Idiot! Er hat mich mit einer Pistole bedroht.«
    »Was?«
    Nathan sprang hinter der Tür hervor und stieß einen grauhaarigen Rupes gegen den ramponierten Harry, der auf der Schwelle stand. Er sprang die paar Stufen hinab in den Hof. Eine Waffe mit Schalldämpfer spuckte hinter ihm her. Beton splitterte von der Mauer um die Anlage, als die Kugel sirrend abprallte. Er spürte einen scharfen Schmerz im linken Arm. Er strauchelte, verlor die Pistole, fand die Balance wieder und rannte weiter. Das Tor ging auf und einer der Wachposten spähte um die Kante, sein Gewehr in der Hand. Nathan riss die andere Pistole aus der Jacke und schob sie dem Posten ins verblüffte Gesicht.
    »Geh mir verdammt noch mal aus dem Weg!«
    Der Posten wich stolpernd zurück. Ohne die Pistole von ihm zu nehmen, schlüpfte Nathan durch den Spalt im Tor und an den Posten vorbei. Draußen stürzte er direkt vor einem Bus über die Straße, so dass er von der Anlage aus nicht mehr zu sehen war. Er sprang über einen Zaun in einen Park, zerriss sich an einem der schmiedeeisernen Spitzen das Hemd. Er raste durch die Grünanlage, rutschte in einer Pfütze aus, sprang wieder auf die Beine, sah sich auf der anderen Seite in einer nicht weniger stark befahrenen Straße. Er lief weiter, in nördlicher Richtung; seine Beine schmerzten, es wollte ihm schier die Lunge zerreißen, in seinen Schläfen pochte das Blut.
    Schließlich drosselte er das Tempo und stieß auf eine stille Nebenstraße. Er lehnte sich keuchend an eine Wand. In seinem Kopf drehte sich alles. Sein Arm war ganz nass. Er sah ihn sich an.
    Der Ärmel seiner Jacke war voller Blut.

Kapitel 66
    Bogotá, Kolumbien
14. April 2011
    Lucia saß vor den Abendnachrichten. Der Präsident verkündete eben eine neue Reihe von Antiterrormaßnahmen gegen die Front 154, als Nathan in das Apartment kam. Sein Gesicht

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