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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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er war? Die Leute waren Chemiker, nicht Geologen.
    Er legte den Würfel auf seinen Schreibtisch und sah sich in seinem winzigen Zimmer um. Auf dem Teppich stapelten sich Lehrbücher der Kriminologie. Der Schreibtisch quoll über vor Zetteln mit handgeschriebenen Notizen. In die Regale hätte kein einziges Buch mehr gepasst. Die schlammverkrusteten Klamotten aus Kolumbien lagen auf seinem Bett.
    Er nahm einen Ausdruck seines Berichts an den Vorstand zur Hand und ging wieder ins Wohnzimmer. Caitlin hantierte mit einer Packung Prozac. Sie warf eine der Kapseln ein und schluckte sie mit Orangensaft.
    »Ich versuche nur zu helfen«, sagte sie.
    »Wie war denn die Therapie letzte Woche?«
    »Alles in allem okay.«
    »Was hat sie denn gesagt.«
    »Dass es seine Zeit braucht.«
    »Paps ist jetzt zwei Jahre tot.« Er sah, dass ihre Augen feucht wurden. »Ich weiß.«
    »Schon gut.« Nathan griff über den Tisch und legte eine Hand auf die ihre. »Du kannst hier bleiben, solange du willst. Dazu sind Brüder doch da.«
    Caitlin beugte sich vor, um ihn zu umarmen, stieß dabei jedoch seinen Becher um, sodass sich der kalte Kaffee über seine Hände und die Zeitung ergoss.
    »Lass mal gut sein.« Nathan wischte sich die Hände am Geschirrtuch ab. Er schob die Zeitung beiseite und fuhr mit einem Schwamm über den Tisch.
    Caitlin trocknete sich die Augen. Sie nahm einen großen Umschlag von dem Stuhl neben ihr.
    »Das hier ist für dich gekommen, während du weg warst«, sagte sie.
    Nathan schlitzte den Umschlag mit einem Messer auf. Es war eine farbenprächtige Broschüre des Mannheim Centre for Criminology an der London School of Economics. Der Begleitbrief war an ihn persönlich adressiert.
    »Man bietet mir an, mich für eine Dozentenstelle zu bewerben. Sie müssen von meiner…« Er hob den Kopf. »Du hast doch nicht etwa?«
    »Ich hab was?«
    »Meinen Lebenslauf eingeschickt.«
    »Vielleicht.«
    Nathan seufzte.
    »Du bist alles, was ich noch habe, Nate.«
    »Reden wir später drüber.« Nathan warf einen Blick auf die Uhr. »Verdammt!« Er griff nach seiner Lederjacke hinter der Küchentür. »Bis später!«
    »Kein Anzug?«
    »Keine Zeit.«
    »Und stell dich endlich auf die Hinterbeine!«, rief Caitlin ihm nach, als bereits die Wohnungstür hinter ihm zufiel. Er rannte die steinerne Treppe hinunter zur Caledonian Road.

Kapitel 7
    East London, England
5. April 2011
    Nathan lief die Straße hinab. Er versuchte sich zu erinnern, wo zwischen all den Stoßstange an Stoßstange geparkten Autos sein ramponierter grauer Fiesta stand. Er stieg über eine Lache von Erbrochenem vor einem Pub, wich vor einem Laden an der Ecke einem Haufen Unrat aus.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. Verdammt. Er konnte es sich nicht leisten, zu spät zu kommen.
    Vielleicht stand der Wagen um die Ecke. Er war einfach zu beschäftigt mit seinem Bericht über die Front 154 gewesen, als er am Abend zuvor nach Hause gekommen war. Er lief eine Nebenstraße hinab. Da stand er: zwischen einem großen blauen Ford und einem leuchtend roten Renault. Er riss das Knöllchen von der Windschutzscheibe und glitt hinters Steuer.
    Er bog den Rückspiegel zurecht, um sich zu betrachten. Caitlin versicherte ihm immer wieder, ihre Freundinnen fänden ihn attraktiv mit seinen kantigen Zügen, seiner scharfen Nase und den braunen Augen. Er bezweifelte, dass sie ihn in diesem Augenblick ebenso sehen würden, wo er eher wie ein Grizzlybär aussah mit seinen schwarzen Locken und dem wuchernden Bart. Aber wenigstens war er geduscht.
    Er fuhr durch King’s Cross, saß dann aber mit einem Mal im Verkehr um die Euston Station fest. Er stellte das Radio an. Eine Nachrichtensprecherin brachte die neuesten Meldungen vom Krieg in Irak. Fünf Zivilisten und ein britischer Soldat waren bei der Explosion eines improvisierten Sprengsatzes in Bagdad umgekommen. Nathan schauderte. Derlei löste zu viele schlimme Erinnerungen aus. Er wollte das Radio eben abstellen, als die Nachrichtensprecherin zur nächsten Meldung überging.
    »Im Gefolge einer Schießerei in einem Pub in East London gestern Abend brachte die Polizei ihre Sorge über die jüngsten Aktivitäten einer Gang zum Ausdruck, die in Großbritannien Fuß zu fassen versucht. Die Front 154 steht im Ruf extremer Gewalttätigkeit.« Nathan stellte lauter. »Die Gang, die mutmaßlich im Gefängnis Buen Pastor im kolumbianischen Medellín gegründet wurde, trägt angeblich die Nummer der Zelle, in der sie sich traf.«
    Es kam wieder

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