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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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uralten Dämon zurückversetzt. Das Erlebnis spielte sie allein in ihren Träumen viel zu oft wieder durch.
    »Du hättest fast drei Feuerwehrleute umgebracht, bevor sie dich zu Boden gerungen hatten. Und bis dahin war das Feuer viel größer als geplant.«
    »Trotzdem ist nichts Schlimmes passiert. Keiner wurde verletzt, sie erstatteten keine Anzeige, und ich habe mich entschuldigt. Außerdem hast du eine tolle Geschichte daraus gemacht. Vorbei und Happy End!«
    »Nur weil ich dem Ausbildungszentrum eine großzügige Spende im Namen der Zeitung zukommen ließ.«
    Oh!
Das hatte sie nicht gewusst. Trotzdem spürte sie, dass er schwächelte, und sie wollte nicht aufgeben. »Hör zu, diese Sache, an der ich arbeite, wird etwas ganz Großes.« Sie befühlte das gefaltete Blatt, das ihr ein Loch in die Jeanstasche brannte. Darauf stand alles, was sie brauchte, um Bill Preston festzunageln, den führenden Kandidaten für das Bürgermeisteramt. Ihre Quelle hatte ihr reichlich Informationen über Prestons Beteiligung an der Schmutzkampagne gegen Tony Perone geliefert. Mai musste nur noch ein paar Fakten überprüfen und wenige Beweise finden, dann konnte sie alles zusammenfügen.
    »Prima. Worum geht’s?«, fragte er wenig begeistert.
    »Klar doch, ich erzähle es dir, und du setzt einen deiner Leute an, der mir die Story klaut? Träum weiter! Aber weißt du was? Weil ich dich so gern mag« –
und weil du mich aus dem Feuerwehrdesaster rausgekauft hast
–, »bist du der Erste, dem ich sie anbiete, wenn ich fertig bin.«
    Damit gab er sich zufrieden, und sie legten auf. Eine Skandalgeschichte wie diese brachte große Schlagzeilen und verkaufte jede Menge Zeitungen. Auch wenn Mai keine festangestellteJournalistin mehr war, hatte sie es in ihrem Job weit gebracht, dachte sie, während sie ihr Handy in die Tasche steckte und nach den Schlüsseln wühlte.
    Früher hätte sie aus lauter Angst vor den Folgen nicht gewagt, einen so brisanten Artikel zu schreiben. Aber das war gewesen, bevor sie sich gegen einen Dämon stellte, um die Welt zu retten. Fast zu sterben veränderte die Perspektive recht nachhaltig. Wenn einem klar wird, dass es kein Morgen geben könnte, wird das Heute auf einmal ziemlich wichtig. Mai war immer ein lebenshungriger Mensch gewesen, was sich nicht geändert hatte. Sehr wohl verändert hatte sich jedoch die Art, wie sie jeden Tag leben wollte.
    Bei der Arbeit war sie nicht mehr hinter leichtgewichtigen Storys her, im Privatleben nicht mehr hinter bedeutungslosen One-Night-Stands. Natürlich bedeutete ihr neuer Lebensstil, dass sie viele einsame Nächte verbrachte.
    Während sie ihre Wohnungstür aufschloss, dachte sie daran, dass sie ihre beste Freundin schrecklich vermisste. Lexi war eine Hexe, Werwölfin und Kautionsjägerin im Ruhestand, die heute mit ihrem Ehemann und ihrem kleinen Sohn in Ravenscroft lebte, der Unsterblichendimension. Nicht dass Mai ihr übelnahm, dass sie nie nach New York City kam. Wäre Mai verheiratet und hätte ein Kind, würde sie …
    Sie verdrängte den Gedanken, betrat ihre Küche und ließ die Tür hinter sich zufallen. Auf dem Weg durch die Küche in ihr Schlafzimmer, das gleichzeitig als Arbeitszimmer fungierte, stellte sie ihre Handtasche auf den Tresen. Als sie das Licht anschaltete, klickte es bloß laut in der Dunkelheit.
    Verdammt, Birne durchgebrannt!
Mai verschob das Auswechseln auf später und ging zu ihrem Schreibtisch. Dort drückte sie den Knopf der Tischlampe mehrmals und beugte sich vor, um zu sehen, warum sie nicht anging.
    Ihre Nackenhaare begannen zu kribbeln. Hier stimmte etwas nicht! Regungslos stand sie da und versuchte, ruhiger zu atmen, damit sie besser hören konnte. Von draußen drang gedämpfter Verkehrslärm herein – Autos und Leute, die sich von einem Ort zum nächsten bewegten. Auf sie achtete Mai kaum, denn sie strengte sich an, ein Geräusch ausfindig zu machen, das nicht hierhergehörte.
    Nein, alles schien wie immer.
    Dennoch war ihr ein bisschen unbehaglich, und sie wollte ihren Laptop einschalten. Mitten in der Bewegung erstarrte sie. Ihre Telefonschnur war durchgeschnitten. Das eine Ende baumelte vom Schreibtisch, das andere lag zusammengerollt auf dem Teppich.
    Ihr stockte der Atem. Sie wusste, dass sie wegrennen sollte, war aber viel zu verängstigt, um sich vom Fleck zu rühren.
    Dann bemerkte sie einen Laut. Es war lediglich ein leiser Hauch, wie ein Flüstern inmitten der Geräusche von draußen. Sie hielt die Luft an und neigte

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