Schwarzer Mond: Roman
Coup Beteiligte, Chad Zepp, der ebenfalls weiße Tarnkleidung trug, in einer Schneewehe ausgestreckt.
Der dritte Mann des Teams, Branch Pollard, war auf halber Höhe des Hügels mit einem schweren Sturmgewehr der Marke Heckler & Koch HK 91 einsatzbereit.
Der Panzerwagen war noch knapp 200 Meter entfernt. Nebelschwaden, an denen sich die Lichtstrahlen der Scheinwerfer brachen, zogen über die Straße und die dunklen Felder.
Plötzlich blitzte die Mündung der HK 91 am Hügel auf. Ein Schuss übertönte das Geräusch des laufenden Motors.
Die HK 91, vielleicht das beste Kampfgewehr der ganzen Welt, konnte ohne jede Ladehemmung Hunderte von Salven hintereinander abgeben. Sie war außerordentlich treffsicher, hatte eine Schussweite von 900 Metern, konnte mit einer 7.62 NATO-Kugel einen Baum oder eine Betonmauer durchschlagen und hatte danach immer noch genug Durchschlagskraft, um einen Menschen auf der anderen Seite zu töten.
Bei diesem Überfall sollte aber niemand getötet werden. Mit Hilfe eines Infrarot-Zielfernrohrs traf Pollard mit dem ersten Schuss den rechten Vorderreifen des Panzerwagens.
Der Transporter geriet auf der vereisten Straße sofort heftig ins Schleudern.
Jack war bereits auf den Beinen. Er setzte über den Straßengraben und sah im Nebel verschwommen das schleudernde Fahrzeug auf sich zukommen. Im letzten Augenblick, als es schon so aussah, als würde der Wagen unweigerlich im Graben landen, bekam der Fahrer ihn wieder unter Kontrolle und brachte ihn knapp zehn Meter von Jack entfernt zum Stehen.
Jack sah, dass einer der Männer im Fahrzeug aufgeregt ins Funkgerät sprach - ein vergebliches Unterfangen, denn in dem Moment, als Pollard geschossen hatte, hatte Chad Zepp, der immer noch im Schnee versteckt lag, einen batteriebetriebenen Sender eingeschaltet, der die Funkfrequenz des Panzerwagens mit schrillen Störgeräuschen unterbrach.
Jack stand im Licht der Scheinwerfer mitten auf der Straße und zielte mit dem Tränengasgewehr auf die Motorhaube des Transporters. Das Gewehr war ein britisches Fabrikat und wurde besonders bei der Terroristenbekämpfung verwendet. Andere Tränengaswaffen arbeiteten mit Granaten, die beim Aufschlag explodierten und die Dämpfe freisetzten, was den Schützen zwang, auf Fenster zu zielen. Aber wenn Terroristen eine Botschaft besetzten, verbarrikadierten sie im allgemeinen die Fenster. Das neue britische Gewehr, das Jack in Miami von einem Waffenschwarzhändler gekauft hatte, hatte ein Kaliber von fünf Zentimetern und feuerte tränengasgefüllte Patronen, die Holztüren oder mit Brettern vernagelte Fenster durchschlagen konnten. Jack schoss, und die Patrone durchschlug erwartungsgemäß das Metall und landete im Motorraum. Durch das Lüftungssystem drangen nun giftige gelbe Dämpfe in die Fahrerkabine.
Die Transportbegleiter hatten den Befehl, in Krisensituationen in ihrem Wagen zu bleiben, der Stahltüren und schusssichere Scheiben hatte. Aber bis sie bemerkten, was los war, die Heizung abstellten und die Lüftungsklappen schlossen, war es schon zu spät: Sie drohten in der gasgefüllten Kabine zu ersticken. Sie öffneten die Türen und sprangen keuchend und hustend in die kalte Winternacht hinaus. Trotz des Tränengases hatte der Fahrer seinen Revolver gezogen. Er ließ sich auf die Knie fallen und versuchte zu zielen, obwohl er tränenblind war.
Jack kickte ihm die Pistole aus der Hand, packte ihn an der Jacke und fesselte ihn an eine Stützstrebe der vorderen Stoßstange des Transporters.
Nachdem Branch Pollard den Schuss abgegeben hatte, war er den Hügel hinabgerannt und fesselte nun den zweiten protestierenden Begleiter am anderen Ende der Stoßstange an eine weitere Strebe.
Beide Männer blinzelten wütend, um ihre Angreifer sehen zu können, was jedoch eine vergebliche Mühe war, denn Jack, Pollard und Zepp trugen Skimasken.
Ohne sich weiter um die gefesselten Männer zu kümmern, rannten Jack und Pollard zu den hinteren Türen des Kastenwagens. Sie brauchten allerdings nicht zu befürchten, dass sie durch irgendein anderes Fahrzeug gestört wurden. Zwei weitere an diesem Überfall Beteiligte hatten die Straße an beiden Enden gesperrt, mit gestohlenen Kastenwagen, die neu gespritzt worden waren, so dass sie aussahen wie Fahrzeuge der Verkehrspolizei. Mit Hilfe der eindrucksvollen Warnblinkleuchten und der Sperren würden Dodd und Hart jedem Autofahrer das Märchen von einem Tankfahrzeugunfall aufbinden und ihn zum Umkehren veranlassen.
Als
Weitere Kostenlose Bücher