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Schwarzer Nerz auf zarter Haut

Schwarzer Nerz auf zarter Haut

Titel: Schwarzer Nerz auf zarter Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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daß ein Mann wie Sie von zehn Beamten bewacht werden kann, und trotzdem passiert etwas. Wenn aber eine Frau auf Sie aufpaßt, sieht sie mehr als zwanzig Männeraugen. Außerdem wird niemand glauben, daß dieses entzückende Mädchen Judo und Karate beherrscht, aus der Tasche schießen kann und vor dem Teufel keine Angst hat. Wollen Sie sie sehen?«
    »Sie ist hier?« fragte Dr. Hergarten und sprang auf.
    »Nebenan.« Dr. Blatz lächelte. »Wenn Sie nicht gesagt hätten, Sie seien glücklich verheiratet, würde ich jetzt warnen: Hergarten, Herz festhalten! So eine Frau verbrennt mit einem Blick alle guten Vorsätze.«
    Dr. Blatz ging zur Tür des Nebenzimmers, stieß sie auf und nickte.
    Er hatte nicht übertrieben. Die Dame, die jetzt eintrat, in einem hellgrünen Kostüm, mit kastanienbraunen, schimmernden Haaren, die bis auf die Schultern flossen, einem schmalen Kopf, großen, braunen Augen und einem Lächeln um die blaßrot geschminkten Lippen, hätte jeden Mann sofort fasziniert. Sie war mittelgroß und schlank in der Taille, was ihren schönen Busen besonders hervorhob; mit ausgestreckter Hand kam sie Hergarten entgegen und begrüßte ihn wie einen alten Bekannten.
    »Das ist Sybilla Odenthal«, sagte Dr. Blatz. »Ich sehe, daß Sie ihr sympathisch sind, Doktor. Sparen wir uns also viele Worte; was zu sagen ist, wird Ihnen Fräulein Odenthal schon erzählen.«
    »Ich schlage vor, wir besprechen alles an einem neutralen Ort.« Die Stimme Sybilla Odenthals war hell und klar, mit einem selbstbewußten Unterklang. »Sie haben Zeit, Dr. Hergarten?«
    »Ich habe mir den Vormittag freigehalten.«
    »Dann fahren wir zur Godesburg und trinken dort Kaffee, einverstanden? Da sind wir ungestört, und es ist unauffällig.«
    »Verfügen Sie über mich.« Dr. Hergarten verbeugte sich leicht. »Ich habe in den letzten Tagen sowieso den Eindruck gewonnen, daß ich eine Art Wertpaket bin und versiegelt nach den USA verschickt werde.«
    In der zugigen Haustür gegenüber dem Ministerium zuckte Lisa Hergarten zusammen, als sie ihren Mann durch die große, gläserne Tür kommen sah. Ein Taxi war vorgefahren, sicherlich bestellt, Hergarten hielt die Tür auf, und dann kam ein Mädchen mit wehenden rötlichbraunen Haaren aus dem Gebäude, lachte ihn an, setzte sich in das Taxi, Hergarten stieg zu ihr und warf die Tür zu.
    Das ist sie, durchfuhr es Lisa. So sieht sie also aus! Jung und hübsch, fröhlich und kokett. Ich habe es gewußt … ich habe es gewußt …
    Sie rannte an die Bordsteinkante, winkte mit beiden Händen nach den vorüberfahrenden Taxen, bis ein freies hielt, gerade in dem Augenblick, in dem Hergartens Wagen in eine Querstraße abbog. Das Spiel vom Hauptbahnhof wiederholte sich, der Fahrer grinste, verletzte die Verkehrsregel, indem er die Koblenzer Straße überquerte und dem dunklen Wagen folgte.
    Auf der Straße nach Godesberg, der Diplomatenrennstrecke, wie sie der Volksmund getauft hatte, fuhren sie hintereinander. Lisa versteckte sich hinter dem Rücken des Fahrers. In Godesberg sah sich der Chauffeur fragend um.
    »Sie fahren zur Godesburg, Madame«, sagte er. »Weiter hinterher?«
    »Nein. Halten Sie.« Lisa Hergarten bezahlte, stieg aus und stand dann wie eine Blinde am Straßenrand. Sie lehnte sich gegen einen Lichtmast und fuhr sich mit zitternden Händen über das Gesicht. Eine männliche Stimme hinter ihr schreckte sie auf.
    »Ist Ihnen schlecht? Kann ich Ihnen helfen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Es geht schon …«
    Sie wandte sich um und sah hinaus zur Godesburg. Die großen Scheiben der Terrasse glänzten in der Sonne. Dort saß er jetzt, er hielt ihre Hand, und sie sprachen über ihre Liebe und ihre Fahrt nach New York.
    Lisa Hergarten atmete tief auf.
    Dann faßte sie einen Entschluß. Wenn eine Ehe schon zerbricht, dann soll man den Donner weithin hören!
    Sie ließ sich zurück nach Bonn fahren, zum Deutschen Reisebüro gegenüber dem Bahnhof, und verlangte ein Telefongespräch nach Hamburg. »Fragen Sie an, ob auf der ›Ozeanic‹ noch eine Karte für die Jungfernfahrt nach New York zu haben ist. Die Kategorie spielt keine Rolle.«
    »Ganz ausgeschlossen. Seit Wochen ist diese Fahrt …« Der Schalterbeamte sah Lisa Hergarten an, als habe sie etwas Unanständiges von ihm verlangt.
    »Trotzdem! Ich muß noch eine Kabine haben!«
    Das Gespräch mit Hamburg hatte Erfolg. Auf dem Oberdeck war noch ein Platz in einer Zweibettkabine frei. Kabine 136.
    »An eine Einbettkabine ist gar

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