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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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dies zu überspielen, fragte ich, wer alles auf uns warten würde.
    »Nur der Werwolf und die Vampire. Falls sie sich nicht gegenseitig umgebracht haben.« Toms Tonfall ließ keinerlei Witz erkennen.
    »Ist es wirklich so? Die Verfeindung? Ich habe ja schon oft darüber gehört, aber ich kann es nicht glauben. Die bekriegen sich einfach von Natur aus?« Elric überschlug sich beinahe vor Neugier.
    »Das ist leider wahr. Vampire, egal zu welcher Seite sie gehören, beanspruchen für sich immer noch, die ersten gewesen zu sein. Lange bevor es die anderen Anderwesen gab. Die Werwölfe, die Trolle, Gnome … alle kamen nach ihnen. Sie sehen sich als Urväter der Anderwesen – und das packt die Wölfe bei ihrem Stolz. Es ist eine so lächerliche Feindschaft.« Mars schüttelte abfällig den Kopf.
    Wir fuhren gerade durch die Passage zu den Privatjets. Ich konnte unseren jedoch nirgends erkennen. Suchend blickte ich mich um.
    »Wir werden heute einen anonymen Jet nehmen. Mit dem Mondjet würden wir zu viel Aufmerksamkeit erregen.« Toms Worte klangen einleuchtend.
    Bei einem der kleinen Flugzeuge bemerkte ich zwei auffallend helle Gestalten. Die Vampire waren demnach bereits eingetroffen.
    »Wieso können sie hier am Tag in der Sonne stehen, ohne zu verbrennen?«
    Oh Mann, wusste Elric denn gar nichts? »Hast du zuhause nur geschlafen oder was? Hat dir nie jemand erzählt, dass sie ein paar Jahrzehnte nach den Urvampiren einen Zauber gefunden haben, der den Sonnentod umgeht?« Wer wusste das denn nicht? Hätte er trotz seines Elfenstammbaumes versucht, einen Vampir mit Sonnenlicht zu töten? Tja, das hätte böse ausgehen können.
    Elric grummelte vor sich hin. Ihm stank es gewaltig, von einem anderen Neuling belehrt zu werden. Oder überhaupt belehrt zu werden. Er wusste einfach gerne immer alles besser.
    Wir stiegen bei Etienne und Amélie aus. Kurz darauf erschien Martin in der Tür des Terminals. Als er uns entdeckte, drehte er sich kurz um und kam anschließend mit schnellen Schritten auf uns zu. Er begrüßte uns recht freundlich, die Vampire eher höflichkeitshalber. »Ich habe noch Verstärkung mitgebracht. Ohne sie bin ich nur zur Hälfte einsatzbereit.« Er deutete mit seiner Hand auf das Terminal. Zu meinem Erstaunen tauchten hinter Martin noch zehn weitere Tätowierte auf. Wäre ich denen im Dunkeln begegnet, ich hätte mich zusammenreißen müssen, nicht Reißaus zu nehmen.
    »Das war nicht vereinbart.« Etienne schrie die Worte voller Entsetzen oder Empörung. Fragend wandte er sich an Amélie.
    »Wir sind dem Frieden verpflichtet. Alle zusammen. Ich hoffe, keiner von euch vergisst das.« Tom mischte sich ein, bevor die Situation eskalieren konnte.
    Als die Gemüter sich etwas beruhigt hatten, gingen wir an Bord. Ich musste ständig die scheinbare Rockergang beobachten, die hier in diesem First Class Privatjet so deplatziert wirkte wie eine CD von Alice Cooper in einer Klassik-Sammlung. Mussten Werwölfe sich so anziehen und sich so primitiv verhalten? Irgendwann wurde mir einmal erzählt, dass sich Mondkinder, die sich in der Gesellschaft zu eingeengt fühlten, für ein Leben im Rudel entschieden. Das Leben dort war wild, voller Freiheit und ohne gesellschaftliche Konventionen. Der Stärkste und vielleicht auch Brutalste gewinnt und wird Leitwolf. Punkt. Mehr gibt es nicht zu beachten. Ein einfaches und primitives Leben.
    Auch Elric musterte das Rudel. Ich sah ihm an, dass ihm tausende Fragen im Kopf herumgeisterten. Sein Stolz jedoch verhinderte ihr Herausbrechen. Er konnte schließlich nicht offen zugeben, dass er etwas nicht wusste.
    Als wir unsere endgültige Flughöhe erreicht hatten, gesellte sich Tom zu uns. Der menschliche Co-Pilot übernahm das Steuer. Er war der einzige Außenstehende im ganzen Flugzeug. Aurelia musste ihn manipuliert haben oder würde dies gleich nach unserer Ankunft erledigen.
    »Wieso starrt ihr sie denn so an?«, fragte Tom Elric und mich. »Habt ihr noch nie Werwölfe gesehen?«
    »Einzelne schon. Glaube ich zumindest. Aber so viele? Wie die sich benehmen. Wir fliegen zu einer Mission und die trinken Bier?« Elric platzte damit heraus, ohne zu überlegen.
    »Sie halten sich nicht an unsere Verhaltensregeln. Sie treten überhaupt nur ganz selten mit uns in Kontakt. Aurelia kennt Martin noch von ihrer Wiedergeburt und der Ausbildung. Nur deshalb ist er ihrer Einladung gefolgt. Ansonsten kümmern sich die Wölfe nicht um die Probleme der Gemeinschaft. Sie haben sich ausgeklinkt

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