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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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angegriffen?«
    »Weil er wusste, dass wir den Zeitpunkt des Kampfes überwachen würden. Aber natürlich haben weder du noch Aurelia danach geschaut, ob das Buch zu diesem Zeitpunkt noch in unserem Besitz ist.«
    Ich stöhnte innerlich auf. Wieso hatte ich nicht an diese Möglichkeit gedacht?
    Unser Glück war nur, dass Victoria das Buch gerade eben letztendlich doch gelesen und nun wenigstens unsere prophezeiten Antworten hatte.
    Wollte mein sogenannter Vater das Grimoire, um die dunkle Macht der Keren zu evozieren? Wollte er verhindern, dass wir den Gegenzauber herausbekamen?
    Hier hatte Victoria aber wohl genauso guten Kontakt zum personifizierten Licht wie mein Vater zur Quelle der Dunkelheit.
    Wir konnten nur hoffen, dass dies selbst für die Seher meines ehemaligen Zirkels zu abwegig war, um darüber nachgeforscht zu haben.

Die Macht des Grimoires
     
    Das Buch war weg. Wie prophezeit hatten es Abgesandte des Zirkels abgeholt. Nicht ohne Grund hatte es mich gerade heute magisch angezogen, mich zu sich gerufen. Vermutlich nicht das Grimoire selbst, sondern eher Diana, vielleicht unser Gott persönlich. Deshalb wusste ich auch, dass es genügen würde, wenn ich die Hand auf genau diese Seite legen würde.
    Während das gesamte Wissen des Buches in mich floss, konnte ich mich auf einer geistigen Ebene mit der Stimme, die mich zum Lesen des Buches überredet hatte, unterhalten. Mir wurde übermittelt, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Kämpfer lagen, ich bekam erklärt, welch entscheidende Rolle mein Gemahl haben würde. Dann erfuhr ich noch von dem baldigen Diebstahl des Buches. Ich sollte aber nicht beunruhigt werden, da ab eben diesem Moment, in dem die Auserwählte den Kontakt zum Grimoire hergestellt hatte, niemand mehr in der Lage sein würde, es zu lesen.
    Der Diebstahl war also umsonst. Vermutlich wollte der Hexenzirkel auch unsere Taktik ausspionieren. Die besagte Stimme hatte nur erwähnt, dass es in ihre Hände gelangen würde.
    Nun war es auch an der Zeit, den völlig beunruhigten Darian einzuweihen. Aber erst nachdem ich seine Dolchwunden geheilt hatte.
    »Wie konntest du die Wunden so schnell heilen?«, er starrte mich ungläubig an.
    »Das Grimoire. Weißt du noch? Alle bösen Zauber der Welt und den passenden Gegenzauber.« Ich grinste Darian an und tippte mir dabei an die Stirn.
    Er sah nicht ganz so glücklich aus, wie ich es mir gedacht hätte. Er müsste sich doch für mich freuen. Doch er seufzte nur: »Na dann. Mit dir auf unserer Seite können wir ja nur gewinnen, oder etwa nicht?«

Liebe ohne Zukunft
     
    Darian
     
    Irgendetwas stimmte nicht. Vic hatte sich so sehr verändert. Sie hatte ihre vorsichtige und besonnene Art abgelegt. Übrig blieb eine selbstbewusste, beinahe überhebliche Frau. Ich konnte meine Gefühle dieser neuen, starken Victoria gegenüber noch nicht richtig zuordnen. Klar war ich stolz auf sie und freute mich auch, dass ihr so viel Macht geschenkt wurde. Aber irgendetwas tief in mir fragte sich, ob es für sie nicht zu viel werden würde.
    Sie trug eine zu große Last mit der Verantwortung für diesen Kampf. Und Kräfte hin oder her - sie war doch noch das zarte Mädchen, in das ich mich so Hals über Kopf verliebt und der ich meine gesamte Vergangenheit geopfert hatte.
    Ich grübelte in meiner Kammer vor mich hin, während sie mich kritisch beobachtete. Ich würde ihr meine Zukunft immer noch jederzeit anvertrauen.
    Ich vertraute ihr!
    Diese Erkenntnis brannte durch mein Inneres und löschte all die negativen Gedanken aus, die mich eben noch durcheinander gebracht hatten.
    Ich vertraute ihr. Unser Gott persönlich hatte sie auserwählt.
    Vic musterte mich immer noch skeptisch. Ich rechnete ihr hoch an, dass sie mich mit meinen Gedanken allein gelassen hatte. Nun war das Kopfzerbrechen aber vorüber.
    Ich schnappte mir ihre Hand, zog sie dicht an mich heran und küsste sie, bis sie sich irgendwann nach Luft schnappend aus meiner Umarmung befreite.
    »Hattest du etwa vor, das zu Ende zu bringen, was die Dolch-Typen begonnen haben?« Sie lächelte mich verliebt an. Da war sie wieder: meine Victoria.
    »Ich musste doch dafür sorgen, dass du mich in dem ganzen Chaos hier nicht vergisst.«
    Sie sah mich ernst an. Dann überlegte sie kurz, als ob sie sich die Antwort zurecht legen müsste. »Als ob ich dich je vergessen könnte. Mir wurde erst vor ein paar Stunden gesagt, dass wir vermählt sein werden.« Sie strahlte vor Glück. Dann jedoch verdüsterte sich

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