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Schwarzes Blut: Thriller (German Edition)

Schwarzes Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Schwarzes Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Wilde , Roger Smith
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das harte Gras, unter einem Stacheldrahtzaun hindurch und über die freie Fläche vor der Wäscheleine. Scharfe Kiesel bohrten sich in seine Ellbogen und in den Overall über seinen Knien.
    Er verdrängte den Schmerz, den Blick starr auf die Wäsche gerichtet, die schlaff in der windstillen Luft hing. Sein Blick fiel auf ein blaues Hemd und eine kakifarbene Arbeitshose, die neben einem verwaschenen Kleid und einem geblümten Strampelanzug hingen.
    Unmittelbar vor der Wäscheleine angekommen, hörte Junior das Heulen eines Motors. Er erstarrte, obwohl ihm gerade eine Fliege in die Nase kroch. Ein alter Pick-up polterte zum Haus hinauf. Junior presste sich flach auf den Erdboden, als der Truck zum Stehen kam. Der Motor keuchte unregelmäßig im Leerlauf.
    Eine Tür öffnete sich mit quietschenden Angeln. »May? May!«, rief eine Männerstimme.
    Keine Antwort. Stiefel knirschten über den Schotter. Die Haustür flog auf, der Griff knallte gegen die Wand. Weitere unbeantwortete Rufe. Die Tür wurde wieder zugeschlagen, die Schritte näherten sich erneut dem Pick-up. Fluchend legte der Mann den Gang ein und brauste aus der Einfahrt. Die Staubwolke, die der Lieferwagen aufwirbelte, legte sich auf Junior und ließ ihn blinzeln und husten.
    Sobald das Motorengeräusch verschwunden war, richtete sich Junior auf, riss das Hemd und die Hose von den Wäscheklammern, öffnete den Reißverschluss seines Overalls und stopfte die Kleidungsstücke hinein. Als er das Auto der Krankenschwester wieder erreicht hatte, blutete er an Ellbogen und Knien.
    Er befreite ihre Hände und zog die Taschentücher aus ihrem Mund. Sie hustete weinend.
    »Was haben Sie mit mir vor?«
    »Fahr los«, sagte er. Sie lenkte das kleine Auto tiefer in die große sandige Leere.
    Sie fuhren an dem mit vertrockneter Haut überzogenen Skelett einer Kuh vorbei, das an einem Drahtzaun hing. Einige Meilen später passierten sie eine reifenlose Limousine mit Heckflossen, die verkehrt herum neben der Böschung lag. Der Motorenlärm des Kleinwagens schreckte eine Schar dunkler Vögel auf, die im zerfetzten Inneren des Wracks Zuflucht gesucht hatten. Der Kondensstreifen eines Flugzeugs erstreckte sich wie eine Kokainline über den indigofarbenen Himmel. Die Spur löste sich bereits in pelzige Wölkchen auf, als das entfernte Grummeln der Düsentriebwerke Junior erreichte.
    Dann sah er das Haus. Eine Ruine in der Wüste. Die Dachbalken lagen offen, scheibenlose Fenster starrten ihn wie blinde Augen an. Das Gartentor war aus den Angeln gefallen. Zwei Reifenspuren, wie von einem Riesenfinger in den Staub gemalt, zogen sich von dort bis zur Eingangstür.
    »Da rein«, sagte Junior.
    Die Krankenschwester weigerte sich. Schluchzend hielt sie an, schüttelte den Kopf und klammerte sich ans Lenkrad, als wäre es ein Rettungsring.
    »Kommt nicht infrage.«
    Junior streckte den Arm aus und schnitt an der Stelle, an der sich die Rippen wellenförmig unter der Schwesternuniform abzeichneten, in den Stoff. Das Leinen öffnete sich wie ein Lippenpaar. Darunter kam ein Stück karamellfarbener Haut zum Vorschein, das sofort von einer Welle aus frischem, hellem Blut verdeckt wurde.
    Die Frau schrie und hielt sich die Seite. »Sie haben mich geschnitten! O Gott.«
    Sie plapperte etwas auf Spanisch vor sich hin. Junior hielt ihr die Skalpellspitze vors Auge. Eine falsche Wimper flatterte gegen die blutige Klinge wie eine Motte gegen eine Fensterscheibe.
    »Fahr, oder ich schneid dir das Auge raus.«
    Sie fuhr los. Rumpelnd näherte sich das Auto dem Haus. Er sah sich um. Die Straße war leer.
    »Halt hinter dem Haus an«, sagte er.
    Sie gehorchte und parkte vor den Überresten der Küche. Die Hintertür war schon vor langer Zeit zu Staub zerfallen.
    Junior nahm die Schere aus dem Handschuhfach, steckte sie in die Tasche, stieg aus dem Wagen und lehnte sich gegen die Motorhaube. Das Metall unter seinen Händen war glühend heiß.
    »Komm mit«, sagte er zu der Frau.
    Sie starrte ihn durch die Windschutzscheibe hindurch an. Ihr Gesicht war von Tränen und Staub verschmiert. Sie schüttelte den Kopf, und er sah das Kind, das sie einmal gewesen war.
    »Komm mit«, wiederholte er.
    X-beinig stieg sie aus dem Wagen. Ihr Kleid war die stämmigen Oberschenkel hinaufgerutscht. Einen Augenblick lang schwankte sie auf ihren hohen Absätzen, und er hielt ihr die Hand hin. Sie ergriff sie so fügsam wie ein geprügelter Hund, und da wusste er, dass er sie in seiner Gewalt hatte.
    Er legte einen Arm

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